Als Einleitung würde ich gerne sagen, dass ich auf dem Weg der Meditation und Selbstfindung selber noch ganz am Anfang bin, habe mir also vorgenommen nicht mehr so viel darüber zu schreiben, bis ich mir selber im Klaren bin, was ich bin und was ich will.
Zu meiner Zeit als militanter Atheist hatte ich Leute verachtet, die anderen voller Stolz über ihren Glauben erzählten und neulich habe ich mich dabei ertappt, dass ich über meine neu gewonnene Spiritualität berichten wollte. Im Ernst, wen juckt das schon? Das ist etwas ganz privates. Wer es trotzdem wissen will, soll mich ruhig ansprechen. Ich philosophiere immer gerne stundenlang über solche Themen, aber nicht am PC, sondern bei einem Glas Wein und/oder einem guten Essen.
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Die letzten zwei Wochen waren sehr abwechslungsreich:
Vorletzte Woche hatte ich meine Prüfung zum 5. Kyu bestanden. Ich habe mich außerdem sehr darüber gefreut, dass auch all die Neuen aus dem Uni-Kurs ihre Prüfung zum Gelbgurt bestanden hatten. Wäre schon cool einige von ihnen im Fortgeschrittenen-Kurs zu sehen. Von einigen weiß ich auf jeden Fall, dass sie weiter machen. Das ist wirklich erfreulich. Je mehr wir sind, desto qualitativer wird das Training.
Mit der Prüfung ist auch der erste Kurs zu Ende, den Ich mitführen durfte. Es war teilweise anstrengend, aber sehr lehrreich. Ich werde nicht zu weit auf das Thema eingehen, aber es hat mir Spaß gemacht und vielleicht mache ich das in der Zukunft wieder.
Gleich am nächsten Tag wurde unser DHM-Team zur Göttinger Sportlerehrung eingeladen. Alle, die letztes Jahr bei den Hochschulmeisterschaften einen Platz belegten (und ca. 180 andere Sportler aus Göttingen), erhielten zusätzlich eine Urkunde vom Hochschulsport/der Stadt, ein Händeschütteln vom Oberbürgermeister (woohoo...) und dazu noch weitere kleine Präsente in Form von Gutscheinen. "Klein" waren sie nicht immer, denn da ich den ersten Platz belegte, erhielt ich eine kostenlose Jahresmitgliedschaft in unserem Fitnesskomplex (Fitnesszentrum und Hochschulsportangebote), in dem ich schon seit zwei Jahren eingetragen bin und 24 € monatlich zahle. Nun habe ich meine Mitgliedschaft gekündigt und den Gutschein eingelöst und kann mir das Geld ein ganzes Jahr lang für schöne Reisen sparen. Bei all dem Tamtam, um diese Hochschulmeisterschaft (Urkunden, Stecknadeln, Zeitungsartikel...) ist dies die erste materielle Belohnung, über die ich mich wirklich freue. Die geistige Belohnung ist jedoch weitaus größer.
Dieses Jahr nehme ich nicht an der DHM Teil. Am selben Tag findet in Hänigsen ein Lehrgang über Ki-Karate statt, der mir wichtiger ist. Ich werde meinen Dohai (Mittrainierenden) aber selbstverständlich viel Erfolg wünschen.
Die letzte Woche hatte ich Urlaub. Für die Uni musste ich auch nichts tun, bzw. habe noch genug Zeit dafür und wollte mir die komplette Woche zum Entspannen nehmen. Ich habe mir ein Programm für die Woche erstellt und dieses soweit weitestgehend erfüllt. Ich wollte die Zeit von 6-7 Tagen ganz dem Ziel widmen, meinen Körper und Geist zu stärken und so trainierte, meditierte und las ich jeden Tag. Außerdem bin ich (einschließlich des heutigen Sonntags) auf Diät. Ich esse weniger, als früher, aber nur so viel, wie ich brauche, selten mehr und nicht weniger. :D
Aber die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten: Das Bisschen, was ich noch an Körperfett besaß, ist nun auch weg. Die Waage zeigt stolze 54,5 Kg an. Wer das für zu wenig hält, darf nicht vergessen, dass ich ein sehr kleiner Mensch bin. In Karate habe ich eine neue, höhere Kata gelernt (Tekki-Sandan), bzw. ihren Ablauf. Um eine Kata wirklich zu "erlernen" braucht man viele Jahre. Ich habe außerdem einen gar nicht so schlechten Gedanken über die Kata (Plural) allgemein formuliert, bevor ich den aber veröffentliche, lasse ich ihn mir noch einige Male durch den Kopf gehen und mache alle nötigen Korrekturen. Ich bin mir aber sicher, dass ich in Zukunft meine Kata diesem Gedanken folgend lernen werde.
Seit Sonntag also trainierte ich jeden Tag Karate - hauptsächlich Kata, Atemübungen und Aoki-Entspannungsübungen - und meditierte bis zu zwei Mal täglich. Am Freitag besuchte ich sogar die Göttinger Zen-Gruppe und meditierte im Zen-Stil zusammen mit ihnen in einem wunderschön eingerichteten Raum. Es war genial! Ich komme wieder. :)
Heute war ich auf einem Karate-Lehrgang bei Sugimura Koichi Shihan. Dafür musste ich ganze drei Stunden schlafen, um 3 Uhr Nachts aufstehen, weil um die Uhrzeit noch keine Busse fahren, zu Fuß zum Bahnhof laufen, um 5 Uhr den ersten Zug nehmen und über Hannover, dann über Bremen 4,5 Stunden nach Sottrum (gottverlassenes Örtchen in der Nähe von Rottenburg an der Wümme) fahren, um drei Stunden gutes Karatetraining zu genießen. Natürlich ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen und ließ in meiner "Masters"-Ausgabe die Startseite mit Sugimura-Senseis Interview von ihm signieren.
Sugi-Sensei ist ein genialer Karateka, der bei und mit den Besten trainiert hat und heute zusammen mit Ochi ein offizieller Vertreter der JKA in Europa ist. Er leitet außerdem einen Schweizer Karate-Verband. Ich hoffe, dass ich mit 72 Jahren so fit bin wie er! Tiefe Stände, aufrechte Körperhaltung, schnelle Schläge und Tritte über den Kopf. Die durchschnittlichen älteren Menschen in ihren 70-ern sind froh, wenn sie gerade gehen können, und Sugimura-Sensei könnte einen jungen Mann in die Tasche stecken. :D
Er ist sofort zu einem meiner Vorbilder in Karate geworden. Ein sehr sympathischer Mann von dem ich heute eine Menge lernen durfte. Für so ein Training nehme ich auch die 9 Stunden Zugfahrt in Kauf. ;)
Kleiner Anekdote am Rande: Als wir den geschnappten Tritt nach vorne (mae-geri) üben und dabei besonders auf den Hüftimpuls achten sollten, hatte er mich herausgepickt, damit ich das der Gruppe zeige, weil ich das anscheinend ganz gut hinbekommen habe. Da ich aber etwas weiter weg von ihm stand und er meine Gürtelfarbe nicht gleich erkannte (denn je dunkler der Gürtel wird, umso schwieriger aus der Entfernung ist er zu unterscheiden), hielt er mich für einen Braungurt und meinte zuerst Zeit, "du mit dem Braungurt", was mich und die umher stehenden Karateka, besonders die Braungurte, verwirrte, bis er dann sagte: "der mit dem schönen Haarteil da" (er meinte meinen Gingko-Dutt ^^).
Zu meiner Zeit als militanter Atheist hatte ich Leute verachtet, die anderen voller Stolz über ihren Glauben erzählten und neulich habe ich mich dabei ertappt, dass ich über meine neu gewonnene Spiritualität berichten wollte. Im Ernst, wen juckt das schon? Das ist etwas ganz privates. Wer es trotzdem wissen will, soll mich ruhig ansprechen. Ich philosophiere immer gerne stundenlang über solche Themen, aber nicht am PC, sondern bei einem Glas Wein und/oder einem guten Essen.
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Die letzten zwei Wochen waren sehr abwechslungsreich:
Vorletzte Woche hatte ich meine Prüfung zum 5. Kyu bestanden. Ich habe mich außerdem sehr darüber gefreut, dass auch all die Neuen aus dem Uni-Kurs ihre Prüfung zum Gelbgurt bestanden hatten. Wäre schon cool einige von ihnen im Fortgeschrittenen-Kurs zu sehen. Von einigen weiß ich auf jeden Fall, dass sie weiter machen. Das ist wirklich erfreulich. Je mehr wir sind, desto qualitativer wird das Training.
Mit der Prüfung ist auch der erste Kurs zu Ende, den Ich mitführen durfte. Es war teilweise anstrengend, aber sehr lehrreich. Ich werde nicht zu weit auf das Thema eingehen, aber es hat mir Spaß gemacht und vielleicht mache ich das in der Zukunft wieder.
"Ein Déjà-vu-Erlebnis" |
Gleich am nächsten Tag wurde unser DHM-Team zur Göttinger Sportlerehrung eingeladen. Alle, die letztes Jahr bei den Hochschulmeisterschaften einen Platz belegten (und ca. 180 andere Sportler aus Göttingen), erhielten zusätzlich eine Urkunde vom Hochschulsport/der Stadt, ein Händeschütteln vom Oberbürgermeister (woohoo...) und dazu noch weitere kleine Präsente in Form von Gutscheinen. "Klein" waren sie nicht immer, denn da ich den ersten Platz belegte, erhielt ich eine kostenlose Jahresmitgliedschaft in unserem Fitnesskomplex (Fitnesszentrum und Hochschulsportangebote), in dem ich schon seit zwei Jahren eingetragen bin und 24 € monatlich zahle. Nun habe ich meine Mitgliedschaft gekündigt und den Gutschein eingelöst und kann mir das Geld ein ganzes Jahr lang für schöne Reisen sparen. Bei all dem Tamtam, um diese Hochschulmeisterschaft (Urkunden, Stecknadeln, Zeitungsartikel...) ist dies die erste materielle Belohnung, über die ich mich wirklich freue. Die geistige Belohnung ist jedoch weitaus größer.
Ich stehe ganz rechts im Anzug. Leicht zu finden, weil ich sehr klein bin :) |
Dieses Jahr nehme ich nicht an der DHM Teil. Am selben Tag findet in Hänigsen ein Lehrgang über Ki-Karate statt, der mir wichtiger ist. Ich werde meinen Dohai (Mittrainierenden) aber selbstverständlich viel Erfolg wünschen.
Die letzte Woche hatte ich Urlaub. Für die Uni musste ich auch nichts tun, bzw. habe noch genug Zeit dafür und wollte mir die komplette Woche zum Entspannen nehmen. Ich habe mir ein Programm für die Woche erstellt und dieses soweit weitestgehend erfüllt. Ich wollte die Zeit von 6-7 Tagen ganz dem Ziel widmen, meinen Körper und Geist zu stärken und so trainierte, meditierte und las ich jeden Tag. Außerdem bin ich (einschließlich des heutigen Sonntags) auf Diät. Ich esse weniger, als früher, aber nur so viel, wie ich brauche, selten mehr und nicht weniger. :D
Aber die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten: Das Bisschen, was ich noch an Körperfett besaß, ist nun auch weg. Die Waage zeigt stolze 54,5 Kg an. Wer das für zu wenig hält, darf nicht vergessen, dass ich ein sehr kleiner Mensch bin. In Karate habe ich eine neue, höhere Kata gelernt (Tekki-Sandan), bzw. ihren Ablauf. Um eine Kata wirklich zu "erlernen" braucht man viele Jahre. Ich habe außerdem einen gar nicht so schlechten Gedanken über die Kata (Plural) allgemein formuliert, bevor ich den aber veröffentliche, lasse ich ihn mir noch einige Male durch den Kopf gehen und mache alle nötigen Korrekturen. Ich bin mir aber sicher, dass ich in Zukunft meine Kata diesem Gedanken folgend lernen werde.
Seit Sonntag also trainierte ich jeden Tag Karate - hauptsächlich Kata, Atemübungen und Aoki-Entspannungsübungen - und meditierte bis zu zwei Mal täglich. Am Freitag besuchte ich sogar die Göttinger Zen-Gruppe und meditierte im Zen-Stil zusammen mit ihnen in einem wunderschön eingerichteten Raum. Es war genial! Ich komme wieder. :)
Heute war ich auf einem Karate-Lehrgang bei Sugimura Koichi Shihan. Dafür musste ich ganze drei Stunden schlafen, um 3 Uhr Nachts aufstehen, weil um die Uhrzeit noch keine Busse fahren, zu Fuß zum Bahnhof laufen, um 5 Uhr den ersten Zug nehmen und über Hannover, dann über Bremen 4,5 Stunden nach Sottrum (gottverlassenes Örtchen in der Nähe von Rottenburg an der Wümme) fahren, um drei Stunden gutes Karatetraining zu genießen. Natürlich ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen und ließ in meiner "Masters"-Ausgabe die Startseite mit Sugimura-Senseis Interview von ihm signieren.
Sugi-Sensei ist ein genialer Karateka, der bei und mit den Besten trainiert hat und heute zusammen mit Ochi ein offizieller Vertreter der JKA in Europa ist. Er leitet außerdem einen Schweizer Karate-Verband. Ich hoffe, dass ich mit 72 Jahren so fit bin wie er! Tiefe Stände, aufrechte Körperhaltung, schnelle Schläge und Tritte über den Kopf. Die durchschnittlichen älteren Menschen in ihren 70-ern sind froh, wenn sie gerade gehen können, und Sugimura-Sensei könnte einen jungen Mann in die Tasche stecken. :D
Er ist sofort zu einem meiner Vorbilder in Karate geworden. Ein sehr sympathischer Mann von dem ich heute eine Menge lernen durfte. Für so ein Training nehme ich auch die 9 Stunden Zugfahrt in Kauf. ;)
Kleiner Anekdote am Rande: Als wir den geschnappten Tritt nach vorne (mae-geri) üben und dabei besonders auf den Hüftimpuls achten sollten, hatte er mich herausgepickt, damit ich das der Gruppe zeige, weil ich das anscheinend ganz gut hinbekommen habe. Da ich aber etwas weiter weg von ihm stand und er meine Gürtelfarbe nicht gleich erkannte (denn je dunkler der Gürtel wird, umso schwieriger aus der Entfernung ist er zu unterscheiden), hielt er mich für einen Braungurt und meinte zuerst Zeit, "du mit dem Braungurt", was mich und die umher stehenden Karateka, besonders die Braungurte, verwirrte, bis er dann sagte: "der mit dem schönen Haarteil da" (er meinte meinen Gingko-Dutt ^^).
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