Ich merke, dass ich lange nichts gepostet habe, was nicht direkt mit meinen Erlebnissen in neuster Zeit zu tun hat. Posts wie "Tugend", "Respekt" etc. haben nachgelassen. Mein Interesse für diese Themen bleibt jedoch nach wie vor groß. Es ist nur so, dass ich viel erlebe und durch das Aufschreiben dieser Dinge geht es mir weniger darum euch darüber zu erzählen, sondern eher um selber darüber zu reflektieren. Außerdem fehlt mir die nötige Portion Kreativität, um über wichtigere Themen zu schreiben. Ich verspreche aber, dass solche Posts schon bald wieder kommen. Nun aber zu den Geschehnissen seit des letzten Posts.
Karate:
Ich trainiere nach wie vor sehr viel. Nicht mehr jeden Tag, aber dennoch bin ich gut dabei. Wenn ich keine Lust habe in die Halle zu fahren, dann trainiere ich zu Hause an meinem Makiwara. Es ist doch faszinierend wie viel man über die eigene Technik lernen kann, wenn man gegen ein Brett schlägt. Neulich hatte ich z.B. Seitenstiche beim Makiwara-Training bekommen. Das ist ein Zeichen dafür, dass ich falsch atme. Da merkte ich, dass ich die Luft nicht frei und stoßartig ausatme, sondern gepresst durch die Zähne hindurch. Das ist erstens nicht richtig, zweitens nicht effektiv und vielleicht sogar irgendwo ungesund. Also stellte ich meine Atmung auf frei und stoßartig um und schon verbesserte sich das Selbstbefinden beim Karate-Training. Die Techniken hatten mehr Kime ("Wumms"). Zwar komme ich jetzt schneller aus der Puste, aber das ist alles eine Sache des Trainings. Lieber richtig trainieren, viel schwitzen und keuchen, als stundenlang auf Sparflamme zu arbeiten.
Schon etwas länger diskutiere ich mit meinem Lehrer über die Ausführung einer bestimmten Tritttechnik. Der yoko-geri keage ist ein seitlicher, geschnappter Tritt. Ich hatte zuvor ein Foto davon hier gepostet, aber da hatte ich das noch falsch gemacht. Der Tritt auf dem Foto ist eher gestoßen, als geschnappt (man darf nicht auf dem Standfuß drehen - siehe "Unsinniger Zwischenpost :P"). Nun hat mir ein anderer Lehrer eine alternative Ausführung der Technik gezeigt, jedoch konnte ich das nicht sofort nachvollziehen. Da kam mir die Idee jemanden zu kontaktieren, der mir die Frage mit ziemlicher Sicherheit beantworten könnte: Shihan Yokota.
Zuerst hörte ich von Yokota-Sensei durch sein Buch "Shotokan Myths", welches mir die Augen auf viele Sachen im Shotokan-Karate öffnete, die mir früher noch nicht mal aufgefallen waren. Seine Art, Sachen zu hinterfragen, die sich keiner sonst traut zu hinterfragen, gefiel mir sofort. Zumal er viel besser argumentiert, als die Leute, die die Mythen lediglich nachplappern und blind an sie glauben (z.B. einige philosophische Hintergründe des Karate, oder einige Interpretationen der Kata).
Ich stellte überrascht fest, dass Yokota-Sensei bei Facebook aktiv ist und so langsam, aber sicher kam ich in Kontakt mit ihm, bis ich ihm einige Fragen privat über E-Mail stellen durfte. Als ich dann die technische Frage zum yoko-geri keage hatte, meinte er wir sollten darüber am besten über Skype reden, denn so könnte er mir zeigen, wie die Technik richtig auszuführen sei.
Die Verbindung nach San Jose war zwar nicht die Beste, aber ich hatte mich dennoch fast eine Stunde sehr interessant mit ihm unterhalten können. Und endlich weiß ich nun wie ich den Tritt so ausführen kann, dass er effektiv und nicht schädlich für meine Gelenke ist. :)
Wir haben uns verabredet bei seinem kommenden Lehrgang in Deutschland in Juni zu treffen. Bis dato dürfte sein zweites Buch, "Shotokan Mysteries" - eine Fortsetzung zum ersten Buch - gedruckt sein und vielleicht habe ich sogar das Glück einige weitere wertvolle Tipps von ihm zu bekommen.
Ich danke ihm vielmals dafür, dass er, trotz seines sehr vollen Terminplaners, sich so viel Zeit für mich genommen hat. Das zeichnet einen guten Lehrer aus.
Letzte Woche war ich auf einem Karate-Lehrgang in Bremen (um 4 Uhr Morgens aufstehen, drei Stunden hin fahren, ca. vier Stunden trainieren, drei Stunden zurück...) bei Stephan Yamamoto. Man mag sagen, dass Japanische Meister viel Ahnung über Karate haben, weil diese Kampfkunst in Japan ihre zweite Geburt feierte (die Erste auf Okinawa), aber dieser deutsche Lehrer hat eindeutig sehr viel Ahnung. Und er nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Gefällt mir auch.
Ich habe sehr vieles über die Kata "Enpi" gelernt, sehr viele interessante Anwendungsmöglichkeiten, sowie viele Alternativen zur Ausführung von Grundtechniken und Ständen, die schonender für Gelenke, wie Hüfte und Knie sind. Das sind Gelenke, die bei den meisten Karatekas im hohen Alter für Probleme sorgen und oft operiert werden müssen. Da ich bis in ein sehr hohes Alter aktiv sein möchte, stehen solche Operationen nicht auf meinem Plan, deshalb beuge ich die Probleme jetzt schon vor.
Auf dem Weg zum Lehrgang war ich wirklich müde und schlecht gelaunt, da dachte ich: "Wenn dieser Lehrgang nichts wird, dann fahre ich nicht mehr so oft weg. Ich habe es satt so früh dafür aufzustehen...". Aber wie auch davor hat es sich total gelohnt. Letztendlich nimmt man immer eine wertvolle Erfahrung mit. Ich werde nun in April auf einen Lehrgang zu Shinji Akita, in Mai zu Dr. Petra Schmidt (Ki-Karate) und in Juni zu Yokota-Sensei fahren. Diese stehen schon mal fest auf dem Plan. Weitere kommen bestimmt.
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Außerdem:
In Juli feiere ich mein 10-Jähriges Jubiläum des aktiven Sporttreibens. Im Sommer vor zehn Jahren hatte ich David und Marcel kennen gelernt, mit ihnen zusammen gekickboxt und gepumpt (Bodybuilding). Dann kam Drazen dazu und wir wechselten zum Breakdance. Leute kamen, Leute gingen, Sportarten wurden gewechselt. Marcel war nicht mehr dabei, wir gründeten die Breakdance-Crew "Project: B-Boy". Danach wechselten wir alle zum Tricking. Drazen machte da aber aufgrund von Zeitmangel (Beruf) seltener mit. David und ich, die ewigen Faulenzer, hatte da öfter Zeit für. Aus "Project: B-Boy" wurde "Voltibu Tricking" und bestand schon auf vielen anderen Sportlern, teilweise welchen aus der Freerunning-Crew "Urban Sprits" aus Hameln. Ich bin da nur ein beobachtendes Mitglied, das ein Mal im halben Jahr beim Training vorbei schaut. So ist es, wenn man in einer anderen Stadt wohnt und eine andere Sport-(Kunst)Art betreibt. Aber der Geist, mit dem ich vor zehn Jahren anfing bleibt erhalten und deswegen möchte ich in Juli alle neuen und alten Mitglieder zusammen rufen und ein/zwei Tage richtig schön bei sonnigem Wetter an einem Baggersee mit viel Grillfleisch, Sport (egal welchen) und Testosteron genießen. Wenn das keine gebührende Feier ist, dann weiß ich auch nicht! Ich versuche ein Video zu machen, welches das Feeling herüber bringen sollte.
Bis zum 31. 03. muss ich zwei Hausarbeiten in den Fächern Landeskunde Bulgariens und Bosniens/Kroatiens/Serbiens liefern und bis vor kurzem hatte ich keine Ahnung, worüber ich schreiben sollte. Das hat mich ganz schon heruntergezogen und ich hatte fast schon aufgegeben und mir gedacht, dass ich auch diese Hausarbeiten (wie die vier davor) schieben sollte, aber wenn ich immer nur schiebe, dann beende ich mein Studium nie. Da dies aber meinen Plänen für die Zukunft widersprechen würde, rappelte ich mich auf und schaute in die Unterlagen aus dem Unterricht und "zack!" hatte ich die Themen. Ich werde über die Eroberung Bulgariens durch Svjatoslav I. im 10. Jahrhundert und über den Serbischen Philologen und Sprachreformer Vuk Stefanović Karadžić schreiben. Heute verbrachte ich den ganzen Tag in der Bibliothek auf der Suche nach guten Quellen und auch wenn ich (noch) nicht viel fand, bin ich viel zufriedener, als zuvor. Ich werde es schaffen.
In meinem Kopf kreisen sehr unterschiedliche Themen herum und am liebsten würde ich alles aufschreiben, um Klarheit zu schaffen, aber das würde einfach viel zu viel Zeit brauchen. Ich mache das künftig Stück für Stück.
Karate:
Ich trainiere nach wie vor sehr viel. Nicht mehr jeden Tag, aber dennoch bin ich gut dabei. Wenn ich keine Lust habe in die Halle zu fahren, dann trainiere ich zu Hause an meinem Makiwara. Es ist doch faszinierend wie viel man über die eigene Technik lernen kann, wenn man gegen ein Brett schlägt. Neulich hatte ich z.B. Seitenstiche beim Makiwara-Training bekommen. Das ist ein Zeichen dafür, dass ich falsch atme. Da merkte ich, dass ich die Luft nicht frei und stoßartig ausatme, sondern gepresst durch die Zähne hindurch. Das ist erstens nicht richtig, zweitens nicht effektiv und vielleicht sogar irgendwo ungesund. Also stellte ich meine Atmung auf frei und stoßartig um und schon verbesserte sich das Selbstbefinden beim Karate-Training. Die Techniken hatten mehr Kime ("Wumms"). Zwar komme ich jetzt schneller aus der Puste, aber das ist alles eine Sache des Trainings. Lieber richtig trainieren, viel schwitzen und keuchen, als stundenlang auf Sparflamme zu arbeiten.
Schon etwas länger diskutiere ich mit meinem Lehrer über die Ausführung einer bestimmten Tritttechnik. Der yoko-geri keage ist ein seitlicher, geschnappter Tritt. Ich hatte zuvor ein Foto davon hier gepostet, aber da hatte ich das noch falsch gemacht. Der Tritt auf dem Foto ist eher gestoßen, als geschnappt (man darf nicht auf dem Standfuß drehen - siehe "Unsinniger Zwischenpost :P"). Nun hat mir ein anderer Lehrer eine alternative Ausführung der Technik gezeigt, jedoch konnte ich das nicht sofort nachvollziehen. Da kam mir die Idee jemanden zu kontaktieren, der mir die Frage mit ziemlicher Sicherheit beantworten könnte: Shihan Yokota.
Zuerst hörte ich von Yokota-Sensei durch sein Buch "Shotokan Myths", welches mir die Augen auf viele Sachen im Shotokan-Karate öffnete, die mir früher noch nicht mal aufgefallen waren. Seine Art, Sachen zu hinterfragen, die sich keiner sonst traut zu hinterfragen, gefiel mir sofort. Zumal er viel besser argumentiert, als die Leute, die die Mythen lediglich nachplappern und blind an sie glauben (z.B. einige philosophische Hintergründe des Karate, oder einige Interpretationen der Kata).
Ich stellte überrascht fest, dass Yokota-Sensei bei Facebook aktiv ist und so langsam, aber sicher kam ich in Kontakt mit ihm, bis ich ihm einige Fragen privat über E-Mail stellen durfte. Als ich dann die technische Frage zum yoko-geri keage hatte, meinte er wir sollten darüber am besten über Skype reden, denn so könnte er mir zeigen, wie die Technik richtig auszuführen sei.
Die Verbindung nach San Jose war zwar nicht die Beste, aber ich hatte mich dennoch fast eine Stunde sehr interessant mit ihm unterhalten können. Und endlich weiß ich nun wie ich den Tritt so ausführen kann, dass er effektiv und nicht schädlich für meine Gelenke ist. :)
Wir haben uns verabredet bei seinem kommenden Lehrgang in Deutschland in Juni zu treffen. Bis dato dürfte sein zweites Buch, "Shotokan Mysteries" - eine Fortsetzung zum ersten Buch - gedruckt sein und vielleicht habe ich sogar das Glück einige weitere wertvolle Tipps von ihm zu bekommen.
Ich danke ihm vielmals dafür, dass er, trotz seines sehr vollen Terminplaners, sich so viel Zeit für mich genommen hat. Das zeichnet einen guten Lehrer aus.
Letzte Woche war ich auf einem Karate-Lehrgang in Bremen (um 4 Uhr Morgens aufstehen, drei Stunden hin fahren, ca. vier Stunden trainieren, drei Stunden zurück...) bei Stephan Yamamoto. Man mag sagen, dass Japanische Meister viel Ahnung über Karate haben, weil diese Kampfkunst in Japan ihre zweite Geburt feierte (die Erste auf Okinawa), aber dieser deutsche Lehrer hat eindeutig sehr viel Ahnung. Und er nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Gefällt mir auch.
Ich habe sehr vieles über die Kata "Enpi" gelernt, sehr viele interessante Anwendungsmöglichkeiten, sowie viele Alternativen zur Ausführung von Grundtechniken und Ständen, die schonender für Gelenke, wie Hüfte und Knie sind. Das sind Gelenke, die bei den meisten Karatekas im hohen Alter für Probleme sorgen und oft operiert werden müssen. Da ich bis in ein sehr hohes Alter aktiv sein möchte, stehen solche Operationen nicht auf meinem Plan, deshalb beuge ich die Probleme jetzt schon vor.
Auf dem Weg zum Lehrgang war ich wirklich müde und schlecht gelaunt, da dachte ich: "Wenn dieser Lehrgang nichts wird, dann fahre ich nicht mehr so oft weg. Ich habe es satt so früh dafür aufzustehen...". Aber wie auch davor hat es sich total gelohnt. Letztendlich nimmt man immer eine wertvolle Erfahrung mit. Ich werde nun in April auf einen Lehrgang zu Shinji Akita, in Mai zu Dr. Petra Schmidt (Ki-Karate) und in Juni zu Yokota-Sensei fahren. Diese stehen schon mal fest auf dem Plan. Weitere kommen bestimmt.
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Außerdem:
In Juli feiere ich mein 10-Jähriges Jubiläum des aktiven Sporttreibens. Im Sommer vor zehn Jahren hatte ich David und Marcel kennen gelernt, mit ihnen zusammen gekickboxt und gepumpt (Bodybuilding). Dann kam Drazen dazu und wir wechselten zum Breakdance. Leute kamen, Leute gingen, Sportarten wurden gewechselt. Marcel war nicht mehr dabei, wir gründeten die Breakdance-Crew "Project: B-Boy". Danach wechselten wir alle zum Tricking. Drazen machte da aber aufgrund von Zeitmangel (Beruf) seltener mit. David und ich, die ewigen Faulenzer, hatte da öfter Zeit für. Aus "Project: B-Boy" wurde "Voltibu Tricking" und bestand schon auf vielen anderen Sportlern, teilweise welchen aus der Freerunning-Crew "Urban Sprits" aus Hameln. Ich bin da nur ein beobachtendes Mitglied, das ein Mal im halben Jahr beim Training vorbei schaut. So ist es, wenn man in einer anderen Stadt wohnt und eine andere Sport-(Kunst)Art betreibt. Aber der Geist, mit dem ich vor zehn Jahren anfing bleibt erhalten und deswegen möchte ich in Juli alle neuen und alten Mitglieder zusammen rufen und ein/zwei Tage richtig schön bei sonnigem Wetter an einem Baggersee mit viel Grillfleisch, Sport (egal welchen) und Testosteron genießen. Wenn das keine gebührende Feier ist, dann weiß ich auch nicht! Ich versuche ein Video zu machen, welches das Feeling herüber bringen sollte.
Bis zum 31. 03. muss ich zwei Hausarbeiten in den Fächern Landeskunde Bulgariens und Bosniens/Kroatiens/Serbiens liefern und bis vor kurzem hatte ich keine Ahnung, worüber ich schreiben sollte. Das hat mich ganz schon heruntergezogen und ich hatte fast schon aufgegeben und mir gedacht, dass ich auch diese Hausarbeiten (wie die vier davor) schieben sollte, aber wenn ich immer nur schiebe, dann beende ich mein Studium nie. Da dies aber meinen Plänen für die Zukunft widersprechen würde, rappelte ich mich auf und schaute in die Unterlagen aus dem Unterricht und "zack!" hatte ich die Themen. Ich werde über die Eroberung Bulgariens durch Svjatoslav I. im 10. Jahrhundert und über den Serbischen Philologen und Sprachreformer Vuk Stefanović Karadžić schreiben. Heute verbrachte ich den ganzen Tag in der Bibliothek auf der Suche nach guten Quellen und auch wenn ich (noch) nicht viel fand, bin ich viel zufriedener, als zuvor. Ich werde es schaffen.
In meinem Kopf kreisen sehr unterschiedliche Themen herum und am liebsten würde ich alles aufschreiben, um Klarheit zu schaffen, aber das würde einfach viel zu viel Zeit brauchen. Ich mache das künftig Stück für Stück.