Montag, 12. Mai 2014

Schlechte Werbung, Teil 2: Über die Angst vor dem Alter (ergänzt)

 In einem Friseursalon hängt dieses Plakat:



Das alt werden ist ein natürlicher Prozess des Lebens, genau wie die Geburt, die Pubertät und das Sterben. Viele verstehen das zwar, aber warum fällt es ebenso vielen so schwer das zu akzeptieren? Männer mit Midlife-Krisen und 45 Jahre alte Frauen mit pinken Haaren sind klassische Fälle.

Natürlich kann man jederzeit mehr aus seinem Leben machen, doch Viele machen den Fehler und belassen die Veränderungen nur beim Äußeren. Hier sind wir wieder beim Thema: Die Form mehr ehren, als den Sinn. Das hohe Alter und der Tod kommen so, oder so, vorausgesetzt man stellt sich gut an. Dem kann man nicht entgehen und die Angst davor verjagt diese Phänomene nicht. Im Gegenteil werden alternde und krank machende Prozesse durch negative Emotionen wie z.B. die Angst beschleunigt. Why give a fuck then? Ich habe keine Angst davor. Ich genieße meine Jugend, freue mich aber auch schon auf das alt sein und habe keine Angst vor dem Tod! Ich könnte heute sterben und würde nichts bereuen. Natürlich möchte ich gerne noch länger leben, um noch viel Spaß am Leben zu haben, klammere mich aber nicht so irre daran, dass ich nicht in der Lage bin die Alterungsprozesse zu akzeptieren. Viel eher passe ich mich den Umständen an. Ja, meine Haut wird faltiger - also runzele ich meine Stirn nicht mehr so oft und lache viel, weil Lachfalten schön sind. Ja, Verletzungen heilen nicht mehr so schnell wie früher - dann passe ich besser darauf auf, dass ich mich nicht verletze.
Deswegen ist für mich die männlichste Art das Grau zu reduzieren, sich keinen Stress darüber zu machen und es kommen zu lassen. Es gibt wichtigere Dinge im Leben, als das Aussehen. ;)

Ergänzung:
Nach berechtigter Kritik möchte ich ergänzen, dass nicht alle älteren Frauen, die sich die Haare pink färben, Angst vor dem Alter haben müssen. Für manche ist das eine Geschmackssache und sie mögen das Grau einfach nicht, für andere ist das eine Art Protest gegen die von der Gesellschaft vorgeschriebene "Normen". Selbstverständlich meine ich in meinem Artikel nur diejenigen, die Angst vor dem Alter haben und habe auch nur wenige Beispiele genannt. Wir alle wissen, dass es reichlich davon gibt. So oberflächlich bin ich wirklich nicht, dass ich alle älteren Leute mit bunten Haaren in eine Schublade stecke.

Freitag, 9. Mai 2014

Neue Serie: Niveau- und Geschmacklose und einfach nur schlechte Werbung

Seit einiger Zeit fällt mir auf wie schlecht die Werbung in öffentlichen Bereichen geworden ist. Es gibt kaum ein Plakat, oder einen Werbespruch, an dem ich nichts auszusetzen hätte. Überall sehe ich ein Spiegelbild der Perversionen und Krankheiten unserer Gesellschaft. Natürlich könnte man sagen, dass ich die Dinge zu eng und streng sehe, wobei ich doch humorvoll heran gehen sollte und am Ende ist es meine ganz subjektive Meinung, mit der man nicht einverstanden sein muss. Aber urteilt selbst!
Das erste Foto, das ich vorstellen möchte, ist von einer aktuellen McDonald's Werbung, die mir heute aufgefallen ist:


Dass das Gehirn nicht im Kopf endet, sondern sich über den ganzen Körper mit den Nerven ausstreckt, ist wohl bekannt. Wenn man sich also wenig bewegt, dann wird man nicht nur körperlich, sondern auch geistig schlapp. Das ist nicht weniger Ernst bei der Ernährung. Der Darm wird, aufgrund seiner Nervendichte, als das dritte Gehirn bezeichnet. Viele dieser Nerven sind sogar direkt mit dem Gefühlszentrum unseres Gehirns verbunden. Was man isst entscheidet also direkt über die Emotionen und die geistige Qualität des Menschen.

Diese Werbung soll uns also dazu bewegen unsere lebensnotwendige Fortbildung aufzugeben und uns stattdessen so oft wie möglich mit Müll voll zu stopfen. Volle Fahrt für die komplette geistige und körperliche Degeneration unserer Gesellschaft, als wäre es nicht schon schlimm genug! Etwas Anderes sehe ich in dieser Aussage nicht und ich finde es scheiße. Aber etwas Anderes ist man von McDonald's ja nicht gewohnt. Warum so Viele Leute immer noch dort (und bei anderen Fastfood-Ketten) "essen" gehen, ist mir ein Rätsel... obwohl, bei dem Zuckergehalt in diesen Produkten sollte es eigentlich nicht verwundern, dass die Leute im wahrsten Sinne süchtig nach diesem Zeug sind.

Dienstag, 6. Mai 2014

Über gute Fotografen und schlechte Fotografen (rant, sorry for that).

Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass es mindestens zwei Arten von Fotografen gibt, die privat, oder für Firmen Fotos machen (Journalismus ausgeschlossen). Die eine Sorte schließt alle nötigen Ausbildungen ab, eignet sich bestimmte Kenntnisse an und bekommt einen Zettel, auf dem steht, dass es ein ausgebildeter Fotograf ist und damit kann diese Person dann Werbung für sich, oder den eigenen Laden machen. Ähnlich wie bei Studenten gibt es diejenigen, die nur das nötige Maß an Kenntnissen mitnehmen und nicht versuchen sich aus der Menge heraus zu heben und die, die danach streben besonders gut zu werden. Sie bekommen genauso einen Abschluss, vielleicht mit einer besseren Note (auf die später eh keiner schaut), aber ihre Fertigkeiten sind so viel besser, jedoch auch beschränkt auf den Bereich der Ausbildung. Das sind oft diejenigen Fotografen, die zahlreiche Fotoateliers in der Fußgängerzone eröffnen und deren Fotos sich nicht von den der Konkurrenz unterscheiden. Manche bleiben dabei, andere bilden sich privat weiter und werden besser.

Und dann gibt es Fotografen, die keine offizielle Ausbildung durchziehen, sondern ein jahrelanges Eigenstudium, das aus vielseitiger Recherche, den Besuchen von Seminaren und viel trial & error Praxis besteht. Viele von ihnen machen das nur nebensächlich - sie werden selten wirklich gut. Andere gehen mit Herz, Seele und Kopf heran und wachsen zu echten Größen. Sie sehen sich als Künstler, geben sich mit der anfänglichen Armut und den Niederlagen zufrieden und machen später oft viel bessere Fotos, als manch ein Experte mit einer Urkunde. Diese eröffnen auch manchmal Fotoateliers, doch da sieht man schon einen Unterschied zum Rest.

Neulich war ich auf einem Karate-Lehrgang, wo Fotografen (mit Logo-Shirts vom eigenen Laden) eingeladen wurden. Abgesehen davon, dass sie keine Ahnung davon hatten, wie man ein Gruppenfoto bei Karatekas macht (es liegt NIEMAND vor der Gruppe auf dem Boden, egal wie klein und süß das Kind auch ist!!), dauerte es viel zu lange. Ich bat eine davon ein Gruppenfoto mit meiner Kamera (Canon EOS 600D) zu machen. Zuvor habe ich die den Modus "M" eingestellt, also manuell, wo man alles ganz individuell anpassen kann. Ich habe die Belichtungszeit, die Blende und ISO entsprechend den Lichtverhältnissen in der Halle angepasst und alles, was man tun musste war die Schärfe anpassen und Foto schießen. Als ich dann in der Gruppe saß und mich nicht bewegen durfte, musste ich mir mit Entsetzen anschauen, wie diese Amateurin den Modus zu einem wechselte, wo Dinge voreingestellt, also vollkommen verstellt und unpassend, waren. Dann kam auch den unerwünschte Blitz, die Schärfe hat sie auch nicht angepasst und kam absolut nicht klar. Dabei hatten die beiden auch Canon-Kameras, also kann man nicht sagen, sie würden nicht wissen, welche Einstellung was bedeute. Selbstverständlich wurde aus dem Foto nichts: Unscharfer Mist, auf dem man nichts erkennen kann, schräg fotografiert. Ich hätte es besser machen können, dabei möchte ich nicht mal ein Fotograf werden, weshalb mein Eigenstudium in dem Bereich nur als Hobby und sehr eingeschränkt verläuft. Als ich sie nach der Aktion darauf ansprach, warum sie denn den Modus änderte, meinte sie, dass der "M"-Modus unnötig sei und sie den anderen für besser hielt. Ja, mag sein, aber aus dem Foto wurde trotzdem nichts. Man kann die Dinge so machen, wie man es lieber hat, dann sollte man sie aber auch gut machen, oder sein lassen.

Ich kenne so viele Fotografen, die kein eigenes Atelier, aber so viel mehr Erfahrung und Können besitzen als diese Beiden. Ich wünschte mir, dass auch nur einer vom letzten Fotowalk bei dem Lehrgang dabei gewesen wäre. Allerdings kennt man solche Fotografen oft nur durch Bekannte und nicht wenn man in den gelben Seiten nachschlägt, was der Veranstalter eines Lehrganges selbstverständlich macht. Das kann man ihm nicht verübeln, denn er kann einen guten Fotografen nicht von einem Schlechten unterscheiden.