Samstag, 12. Mai 2012

The four seasons.

Ich bin eine Person, die von Natur aus im der kalten und dunklen Winterzeit eher depressiv wird. Solche Leute gibt es relativ oft. Eigentlich reagieren fast alle Menschen so darauf, oder? Manche, melancholisch-romantisch eingestellte Menschen mögen lange Spaziergänge im Herbst, wenn es oft nieselt und alles grau-bunt ist. Einige hassen den Sommer, stattdessen freuen sie sich auf den Winter, gerade weil es dunkel ist. Im Sommer ziehen sie dann die Rollläden zu, verabscheuen die Sonne, trinken Blut... ^_^
OK, genug überzogen. Ich mache natürlich nur Spaß, aber im Großen und Ganzen haben die Worte etwas Wahres an sich.

Die Bevorzugung der Jahreszeit hängt oft von der Persönlichkeit des Menschen ab. Ich bin ein Sommer-Mensch. Ich bin impulsiv, optimistisch/realistisch, einfach gut drauf, auch wenn ich nicht immer so wirke. Natürlich habe ich lieber gute Laune! Ich will schließlich länger leben. Wer ist schon gerne schlecht drauf?

Den Winter mag ich eher weniger. Ich vertrage Kälte nicht so wirklich. Wenn ich das anderen Menschen erzähle, fragen sie mich, was ich denn für ein Russe sei. Hier die Auflösung des Rätsels: Wir Russen vertragen nicht alle Kälte, dafür wissen wir, wie man sich zu bestimmten Jahreszeiten richtig kleidet. Zum Beispiel lache ich jedes Mal über Mädels, die im Winter in der Schlange vor dem Eingang in eine Disko im Miniröckchen zittern, nur weil sie zu geizig/faul/dumm sind für die Garderobe zu zahlen/sich da anzustellen/oder überhaupt daran zu denken sich wärmer anzuziehen. Ich stehe daneben in meinem gefütterten Ledermantel und genieße die Wärme.

Wie dem auch sei: Winter. Schon als Kind war ich im Sommer immer besser drauf. Den vorletzten Winter habe ich dann so gut überstanden, dass ich dachte, dass ich nun auch diesen lieben lernen könnte, bin also sehr optimistisch an den Letzten herangegangen und das war vielleicht ein Chaos. Krass miese und depressive Zeit. Ich dachte nur: WFT?! o_O

Ob es Zufall war, oder die normale Folge des Jahreszeitenwechsels, aber in diesem Frühling habe ich die Entscheidung gefasst (wieder mal) Einiges in meinem Leben zu verändern und sofort damit begonnen. Das zieht sich nun seit einem Monat hin und ich bin GLÜCKLICH! Ich habe kaum Freizeit, weil ich Morgens an der Uni bin und fast jeden Abend arbeite. Wenn ich zwischendurch mal frei habe, trainiere ich entweder Karate, oder fahre mit dem Mountainbike herum. Es bleibt also kaum Zeit für das Internet, meinen größten Feind und einem nützlichen "Freund" zugleich. Das ist gut so. Das Leben ist draußen und nicht vor dem PC. Wer viel tut, hat keine Zeit Trübsal zu blasen. Ein Bisschen mehr Disziplin im Leben könnte niemandem schaden.

Heute saß ich dann im Zug und machte mit Gedanken über all diese Sachen, während ich die an mir vorbeiziehenden Bäume betrachtete. Dann hatte ich folgende Idee: Wir Menschen sind den Laubbäumen sehr ähnlich: Im Herbst/Winter verlieren wir unsere Blätter, aber wir sterben nicht und wenn der Frühling kommt, erwachen wir wieder, sind bereit Berge zu versetzen et cetera.
Aber das ist keine Lösung, denn wer will sich schon mehrere Monate im Jahr mit Depressionen herumschlagen? Das muss auch nicht sein. Im Winter müssen wir wie Nadelbäume sein: Knallhart überleben und trotzdem grün bleiben! :D

Ich finde, dass der Gedanke gar nicht so schlecht ist und die Lebenseinstellung sowieso nicht.

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