Mittwoch, 18. Juni 2014

Über die Fußball-WM und das Gemeinschaftsgefühl

In diesem Blogeintrag möchte ich über die Fußball-WM schreiben. Dass ich keinen Fußball mag, dürfte manchen bekannt sein, aber ich werde meine persönlichen Vorlieben nicht in die Beurteilung der Situation einfließen lassen. Ich bin auch kein "Hater" des Fußballs, indem ich einfach alles damit verbundene schlecht finde. Ich halte es lediglich für eine sehr gefährliche Sportart, die von der Marketing-Industrie und vor allem von Politikern massiv missbraucht wird.

Ich möchte nicht darüber reden, dass in einem armen Land wie Brasilien Milliarden für die Organisation einer solchen Veranstaltung ausgegeben werden, während hun-gern-de obdachlose Kinder nicht nur ungebildet bleiben, zwecks mangelnder Schulen und Krankenhäusern, sondern gar von Killerkommandos abgeschlachtet werden, damit sie das Image der Stadt für Besucher nicht zerstören. Das wird ohnehin Folgen haben. Heute werfen sich diese korrupten Politiker Kopfschmerztabletten (weiterer Link) gegen einen Tumor ein, doch morgen wird die Ursache stärker sein, als ihre Symptome, und frisst die Regierung auf.
Nein, darüber möchte ich nicht schreiben, das ist ein großes Thema für sich und vielleicht dient es auch nur zur Ablenkung von anderen Problemen.

Ich möchte mich nicht über Angela Merkel aufregen, die für ihr Image nach Brasilien fliegt, bezahlt von unseren Steuergeldern, um dort mit "ihren Jungs" zu posieren, während im eigenen Land das Chaos auszubrechen droht. Oh nein, darüber möchte ich mich nicht aufregen, denn es kann ja sein, dass sie genau diese Ablenkung erreichen möchte: Wenn die Leute sich über sie aufregen, vergessen sie dabei, dass sie die Dinge besser selber in die Hände nehmen und daran arbeiten sollten.

Ich möchte nicht direkt über Politik, sondern über ein beliebtes Argument schreiben, welches genutzt wird, um das Public-Viewing, oder generell das Mitfiebern bei Live-Übertragungen zu rechtfertigen: Das Gemeinschaftsgefühl.
Wie oft darf ich mir von Leuten, die sich sonst nicht, oder nur sehr wenig für Fußball interessieren anhören: "Es geht mir nicht um das Spiel, sondern um das Beisammensein, um die gemeinsame Freude."
Ein scheinbar schöner Grund, aber lasst mich bitte euch, liebe sporadische Fußballfans, folgende Fragen stellen: Warum braucht ihr ein Event von derartigen Ausmaßen, um eure Gemeinschaft auszuleben? Warum macht ihr das nicht jeden Tag? Ich sage es euch: Weil ihr täglich von Illusionen verschlungen seid, die euch von dem, was wirklich wichtig ist, ablenken. Gedanken wie "Existenzsicherung", selbst wenn es auf Kosten anderer ist, und die Angeberei vor euren Nachbarn mit den neuen Klamotten, oder dem Auto. Diese Verhaltensweisen tragen nichts zu der Gemeinschaft bei. Es sind nur die kleinen Tumore einer Gesellschaft, ein Teil davon, aber ein krankhafter.

Es ist aber nicht mein Ziel euch mit Dreck zu übergießen, liebe Leser, entschuldigt mich bitte. Auch möchte ich nicht jedem "Individuum" aus dieser Gesellschaft dieses Verhalten zumuten und alle in eine Schublade stecken. Das mag zwar so klingen, gemeint sind jedoch nur diese, auf die es tatsächlich zutrifft. Ich bitte euch hier zu differenzieren, weil es bereits in der Vergangenheit zu Missverständnissen geführt hat, da die Leute sich sofort angesprochen fühlten (warum wohl?). *hust*

Zurück zum Thema:
Unser Universum (keine Sorge, ich bin tatsächlich noch beim Thema) funktioniert nach bestimmten Gesetzen, die Parallelen nicht nur in der Natur, sondern auch in anderen Strukturen, wie z.B. der Gesellschaft, aufweisen. Eins dieser Gesetze ist "wie im Großen, so im Kleinen" (und umgekehrt). Was im privaten Leben ist, überträgt sich auf den Freundeskreis, dann auf die ganze Ortschaft, dann auf das Land, die Nachbarländer und schließlich die ganze Welt. Wenn in einem Land die Mentalität, dass man nicht auf seine Fehler, sondern auf die des Nachbarn mit dem Finger zeigen sollte, vorherrscht, dann verhalten sich die Politiker genauso zu den Nachbarländern. Das ist nur ein Beispiel und darüber habe ich schon mal geschrieben. Ein zutreffenderes Beispiel hierfür ist: Wer konservativ lebt und Grenzen in seiner nahen Umgebung aufbaut, der überträgt dieses Verhalten auch auf den Rest der Welt. Mit anderen Worten: Wenn alle denken, dass sie anders sind, als der Rest, dann gibt es unzählige Konflikte, die auf Glaubens-, "Rassen"- und Interessenunterschieden basieren. Konservative Menschen sind klischeehaft bekannt dafür einen nicht zu hohen Bildungsgrad zu besitzen, sehr patriotisch zu sein und den Krieg gut zu heißen (siehe auch: Rednecks). Klischees übertreiben zwar oft, basieren aber meistens auf der Realität.

Nun, wenn in einem Land der Gedanke, man sei anders als der Rest, überwiegt, dann baut man psychologische Grenzen zu anderen Ländern und Kulturen auf. In Extremfällen gibt es Grenzen innerhalb des Landes, wie z.B. bei Bundesländern, die weit über ihren sinnvollen Nutzen zur einfacheren Regulation hinaus reichen und mentale Abgrenzungen schaffen ("Ossis" vs. "Wessis") und innerhalb dieser Grenzen gibt es sogar noch weitere Grenzen ("Göttingen vs. Eichsfeld") und selbst da kann es weitergehen wie am Beispiel Göttingens: Grone-Nord vs. Grone-Süd. Man könnte meinen, dass es menschlich sei sich von den anderen abzugrenzen, aber das ist eine einfache Ausrede, denn die Realität sieht anders aus: Der Mensch ist ein Tier und wie jedes Tier funktioniert er in einer Gemeinschaft. Es kann sein, dass sich einzelne Interessenkonflikte (z.B. Rivalität unter Löwen) bilden, aber wenn große Teile einer Spezies Krieg gegeneinander führen, dann liegen dem sehr große Illusionen und Neurosen zugrunde.

Was hat das mit der Fußball-WM und dem Public-Viewing zu tun? ALLES. Außerhalb der WM leben Menschen voneinander abgegrenzt, in Extremfällen erfüllt von Hass, Neid, Habgier und anderen krankhaften Charaktereingenschaften, aber sobald ein gemeinsamer Gegner auftaucht, vereinen sie sich und werden plötzlich zu einer Gemeinschaft. Auf ein Mal fällt es ihnen sehr einfach die künstlichen psychologischen Grenzen zu überwinden und sie sind beste Freunde, nur um nach dem Event zurück in ihre gewohnten Verhaltensmuster zu schlüpfen. Dieses Phänomen nutzen Herrscher in der Menschheitsgeschichte schon seit Tausenden von Jahren, denn sobald ein Gegner "von Außen" kam, vergaßen die einzelnen Klans plötzlich ihre Diskrepanzen und verbanden sich.

Aber brauchen wir tatsächlich immer einen gemeinsamen Gegner, um diese Illusion der Abgrenzung (die größte Illusion der Menschheit) zu überwinden? Es ist so einfach, warum machen wir das dann nicht grundlos so? Wir machen das nicht, weil wir teilweise von blöden, teilweise von korrupten und zum größten Teil von verrückten, neurotischen Politikern, sowie von unseren Egos regiert werden und vergessen, dass die Macht bei uns ist. Wir geben sie so freiwillig auf, diese Verantwortung über unser eigenes Leben und lassen unser Denken manipulieren, aber wir können uns diese auch genauso leicht zurück holen!

Ich habe damit angefangen und bilde keine Grenzen mehr. Mir ist es egal, ob ich ein Russe, ein Deutscher, ein Göttinger, ein "Weißer", ein Groner, ein Christ, Moslem, ein Schwuler, oder irgendein Fan bin. Ich bin ein Mensch. Ich gehe zu dem Ursprung zurück. Zurück entlang all der sozialen Verirrungen und vereinfache mein Denken. Ich gehe sogar darüber hinaus und sage, dass ich ein Tier bin, ein Teil dieser Natur. Damit löse ich die letzte Grenze zwischen den Menschen und anderen Tieren und Pflanzen auf. Würde das jeder tun, so gäbe es nicht nur innerhalb unserer Spezies, sondern auf der ganzen Welt weniger Konflikte. Menschen würden im Einklang mit der Natur leben und nicht versuchen sie sich zu unterwerfen. Das ist kein "Hippie-Gerede", das ist Vernunft.

Tut mir also bitte einen Gefallen und plappert nicht nach, wenn andere meinen, es gehe um das Gesellschaftsgefühl. Schaut Fußballspiele an, wenn es euch gefällt, habt Spaß, vergesst aber dabei nicht, dass nur eine angenehme Ablenkung vom Leben ist. Es ist keine Ablenkung vom Krieg, sondern ein anderer künstlicher Krieg und wenn er vorbei ist, dann entfernt euch bitte vom Grenzgedanken. Übt eine starke Gemeinschaft mit allen Menschen aus, immer. Schaut keine Nachrichten. Lasst euch nicht wie Schafe in Herden kontrollieren und dann wie abgerichtete Hunde aufeinander hetzen. Nehmt euer Leben und eure Überzeugungen selber in eure Hände und reflektiert über jede Handlung. Das ist Anfangs schwer, wird aber mit der Zeit einfacher und führt zu einer Verminderung von Konflikten - versprochen!

Dienstag, 10. Juni 2014

Über die Etymologie des Seltsamen und die Heldenreise

Ich finde, dass man sehr viel lernen kann, wenn man die Sprache analysiert, ohne nach gesellschaftlich anerzogenen Mustern zu urteilen. So fiel mir heute auf, dass in keiner Sprache, die ich kenne, die Begriffe "Seltsam" wirklich "schlecht" bedeuten, auch wenn das heutzutage so impliziert wird. Seltsam heißt nur, dass etwas selten ist, sich aus der Masse hervorhebt, genauso wie das Synonym "Eigenartig". Wenn jemand eigenartig ist, dann hat er eine eigene Art und in meinen Augen ist das keineswegs schlecht!
Das Englische Wort "weird", kommt aus dem Indo-Germanischen und hat die selbe Wurzel wie "werden". Die Vorfahren dieser Wörter bedeuteten laut Wiktionary "Das, was passiert; Schicksal, Zufall, Glück, Berufung, Fakt und Tat". Die letzteren Bedeutungen finde ich sehr interessant, denn ein Fakt und eine Tat verdeutlichen das, was wirklich und echt ist. Das Synonym "odd" wird aus dem Altenglischen wie "Einzeln", oder "Speerspitze" (vgl.: die Spitze der Pyramide) übersetzt, hat also meiner Meinung nach eher respektvolle Assoziationen.
Im Russischen gibt es das Wort "странный" (strannyj), was grob übersetzt das Wort "Wanderer" (vgl.: "страна" - das Land) enthält und die selbe Wurzel hat wie das Englische "strange", nämlich das lateinische "extraneus" ("das, was draußen ist"). Ich interpretiere das damit, dass jemand, der viel wandert, viel von der Welt sieht und viel lernt, selbstverständlich mit seiner Weisheit aus der Menge heraus sticht, somit anders ist. Auch hier sehe ich nur Gutes in der Bedeutung des Wortes. Ähnlich ist es bei dem russischen Synonym "причудливый" (pričudlivyj), welches das Wort "чудо" (čudo) enthält was "Wunder" bedeutet. Das finde ich wundervoll.

In der heutigen Zeit werden wir erzogen zu denken, dass es gut ist zu der Masse zu gehören, obwohl fast jeder den Impuls dazu hat individuell zu sein. Man imitiert den Individualismus mit solchen Oberflächlichkeiten wie auffallende Kleidung, Tattoos und Piercings, bis auch diese gewöhnlich werden. Nur die Wenigsten trauen sich wirklich anders zu sein, denn herausragend zu sein wird als eine schlechte Eigenschaft betrachtet. Im japanischen gibt es sogar das Sprichwort: "Ein herausragender Nagel wird letztendlich eingehämmert". Kein Wunder, dass die Japaner mit dieser Einstellung so eine hohe Selbstmordrate haben. Solche Sprüche werden von denjenigen erfunden, die einst herausragend wurden, es weit brachten und eine mögliche heranwachsende Konkurrenz sich damit vom Hals schaffen, dass sie sie klein reden und ihre Kreativität im Keim ersticken.
Die alten Mythen, ganz gleich ob bei den Indern, Chinesen, Griechen, Ägyptern, den Ureinwohnern Amerikas usw. sprachen von nichts Anderem. Ihre Helden waren Prometheus, Herakles, Osiris, Buddha, Jesus, Mohammed und viele weiteren bedeutenden Persönlichkeiten, seien es spirituelle, oder militärische Führer: Der Weg zur geistigen Befreiung (oft mit Macht verwechselt) führt über die kreative Individualisierung, also das Loslassen von festgelegten Denkmustern und die Erschaffung einer neuen Weltanschauung. Aber Buddha wurde in den Augen der meisten Menschen zu einer Gottheit gemacht, genauso wie Jesus (für mich sind die beiden sehr ähnlich), sodass der Durchschnittsbürger denkt, dass er nie so werden könnte wie sie. Sie wurden von den selben Menschen auf ein unerreichbares Podest gestellt, die solche Sprüche wie den mit dem herausragendem Nagel erfanden, mit nur einem Ziel: Niemand darf kommen und ihre bestehende Weltordnung umwerfen. Aber solche Menschen gab es auch in neuerer Zeit: Martin Luther, Ramakrishna, Henry Ford, Gandhi, Martin Luther King jr.... Ich könnte sogar solche Namen nennen wie Julius Cäsar, Napoleon Bonaparte, oder Adolf Hitler. Ganz egal was diese Menschen schufen, sie gingen einen gemeinsamen Weg. Das, was sie daraus machten ist eine andere Geschichte. Ich bitte euch hier nicht über die Einzelfälle zu urteilen, sondern das gemeinsame Konzept hinter allen Fällen zu betrachten.

Unsere Vorfahren hatten Mythen und Rituale, die ihnen wegweisend und grenzüberschreitend dienten. Die heutigen Überbleibsel dieser Rituale, wie z.B. die Beschneidung und das Bar Mizwa bei jüdischen Jungen, sind nur noch missverstandene und falsch gedeutete Schatten dessen, was sie ursprünglich waren. Für eine sinnvollere Deutung alter Rituale empfehle ich euch Videos von Joseph Campbell, dem herausragendsten Mythenforscher seiner Zeit, auf YouTube zu suchen.
Dadurch, dass viele Rituale ihre Bedeutung verloren, schufen die modernen Menschen sie ab. Doch diese Rituale sind psychologisch oft sehr wichtig. Wie wichtig Initiationsrituale für das Erwachsenwerden eines Jungen sind, beschreiben Robert Moore und Douglas Gillette in ihrem Buch "King, Warrior, Magician, Lover: Rediscovering the Archetypes of the Mature Masculine". Mythen beschreiben solche Archetypen. Sie handeln um Könige, Krieger, Magier und großartige Liebhaber und sind nicht nur Geschichten, sondern eine Art Wegweiser für junge Menschen. Sie sind selbst für die modernen jungen Menschen sehr aktuell und von einer weitaus größeren Bedeutung, als der wohl bekannteste moderne Wegweiser: "Schule, Ausbildung/Uni, Arbeit, Familie, Rente, Tod" (Alan Watts darüber). Dieser Wegweiser hat nämlich keinen Platz für Kreativität, weil Kreativität Menschen nachdenklich macht und nachdenkliche Menschen haben die Eigenart an bestehenden Ideologien zu zweifeln und das ist gefährlich für diejenigen, die oben sitzen und solche Wegweiser u.a. durch die Medien diktieren. Es gibt aber auch Ausnahmen in den Medien, doch darüber schreibe ich ein anderes Mal.

Über alte Mythen und ihre Bedeutung könnt Ihr in Joseph Campbells Büchern "Der Heros in Tausend Gestalten" und "Die Kraft der Mythen" nachlesen. Seine Lieblingsthematik, die Heldenreise, die in den Mythen vieler voneinander unabhängigen Völker in den verschiedensten Epochen auftauchte, beschäftigt sich mit den Lebensphasen, die ein jeder junger Mensch durchmacht, der den Ruf hört (siehe: Berufung) und sich dazu entschließt diesem in eine unbekannte Zukunft zu folgen, meistens entgegen der akzeptierten Vorstellungen der Gesellschaft (Eltern, Schule, Freunde). Bücher wie diese sind perfekt für jene, die sich in ihrer Gesellschaft kreativ eingeschränkt fühlen, die Herausragend sein möchten. Sie helfen ihnen ihren Weg zur Eigenständigkeit zu finden, erwachsen zu werden und nicht wie Kinder in Körpern von Erwachsenen zu handeln, was heute bei den meisten "Erwachsenen" Männern der Fall ist, da sie nie durch ein bewusstseinsveränderndes Initiationsritual gingen. Bei den Frauen ist es oft etwas einfacher, weil sie die Regel bekommen, was zum Glück kulturell nicht veränderbar ist und ihnen auf eine natürliche Weise zeigt, dass sie eine neue Entwicklungsstufe erreicht haben. Mit dem Körper ändert sich der Geist. Deswegen werden Mädchen heutzutage früher reif, als Jungen.

In der Zukunft werde ich mehr über Themen wie diese schreiben, weil sie die Essenz meines Lebens ausmachen und hoffentlich auch euch helfen können.

Montag, 9. Juni 2014

Über "Trolle", Meinungsunterschiede und das Erwachsenwerden.

Oft trifft man zufällig Menschen, entweder bei gemeinsamen Bekannten, oder wegen gemeinsamen Interessen auf besonderen Veranstaltungen, und verbringt eine nette Zeit mit ihnen, unterhält sich ein wenig, erkennt die Maske, die man trägt, aber nicht wirklich den Menschen und seine vielen anderen Interessen und Überzeugungen dahinter.

Diese Menschen fügen einen dann auf Facebook zu ihrer Kontaktliste hinzu und man hat in den meisten Fällen recht wenig Kontakt zu ihnen.
Nun bin ich ein Mensch, der viele Dinge postet, sich aber bemüht seine Posts inhalts- und sinnvoll zu gestalten. Ich poste meine Überzeugungen, meine Werte, meine vielen Interessen und sage immer wieder: Wenn es euch nicht interessiert, dann braucht ihr es nicht zu bemerken. Ich mache es also unaufdringlich. Wer von meinen Ideen und der Information, die ich teile, profitiert, dessen Kommentare sind gern willkommen.

Es gibt Leute, die ständig etwas schreiben und liken, auch wenn man sie bisher nur ein Mal gesehen hat. Doch diese Menschen haben mehr als ein gemeinsames Interesse. Sie müssen nicht immer einverstanden sein, aber sie kritisieren auch nicht andauernd und so entsteht ein gesunder Dialog. Über diese Menschen freue ich mich und teile mit ihnen manchmal auch weiterführende Informationen über private Nachrichten.

Dann gibt es aber Leute, die sich nur auf meiner Pinnwand melden, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind. Kritik ist gut, wenn sie konstruktiv ist, doch diese Menschen verhalten sich sehr unreif und destruktiv. Sie mögen ganz unterschiedliche Interessen und Überzeugungen haben als ich, was ich akzeptiere und respektiere, doch wenn sie das Selbe nicht bei mir tun, dann möchte ich mit ihnen nicht reden. Sie einfach blocken wäre aber auch kindisch von mir. Also warte ich, bis diese Menschen mich wieder aus ihrer Kontaktliste kicken und freue mich, wenn es so weit ist.

Gestern hatte ich einen langen Dialog über das Thema "Wissenschaften vs. Spiritualität". Ich meinte, dass man die beiden Seiten nicht unbedingt als Gegenpole ansehen und stattdessen seinen persönlichen Nutzen aus allen Lehren ziehen sollte. Dann darf man über seine Überzeugungen erzählen, aber auf keinen Fall aufdringlich, da es einem klar sein sollte, dass jeder Mensch seine Ideale (und Idole) hat und das Aufdrängen einer Ideologie hat noch nie zu etwas Gutem geführt.
In meinem Umkreis gibt es viele Menschen, die andere Vorstellungen von Gott und Universum haben, als ich, aber ich respektiere das, weil sie meine Ansichten respektieren. Darum geht es mir. Das ist die Essenz vom friedlichen Zusammenleben! Live and let live.
Doch leider beobachte ich, wie viele Fanatiker der Naturwissenschaften (nicht die eigentlichen Wissenschaftler, die sich um das klären vieler Fragen bemühen und keine Zeit für Streitereien haben) sich absolut respektlos gegenüber Andersdenkenden verhalten und sie mit verschiedenen Namen "beschimpfen". Die Kirche hat es im Mittelalter nicht anders gemacht und alle Andersgläubigen als Heiden und Ketzer bezeichnet und sie bekämpft. Dabei sind diese Menschen nicht in der Lage die Parallelen zu ihrem Verhalten und dem der mittelalterlichen katholischen Kirche zu sehen. Mag sein, dass ihre Methoden reproduzierbar, falsifizierbar, etc. (die Lieblingsbegriffe und Argumente von streitsüchtigen Wissenschafts-Fanatikern) sind, anders als die Behauptungen der Kirche, aber die Art und Weise, wie sie ihre Erkenntnisse mit der Welt teilen sind identisch: Tyrannei - Entweder ihr glaubt an das, was wir euch erzählen, oder ihr seid ungebildete Idioten. Ein Glück, dass sie keine blutigen Kriege anfangen. Noch nicht. Das Thema wurde übrigens wunderbar in der zweiteiligen South Park Episode "Go God Go" (deu.: "Gott ist Tot") verdeutlicht.

Aber zurück zu Facebook: Menschen dieser Art sind vollkommen von ihrem Ego geblendet. Sie müssen es den Anderen immer beweisen und wenn sie es nicht schaffen, werden sie persönlich. Ich kann das gut nachvollziehen, weil ich selber so war. Das ist das typische Verhalten von einem unvollständigen Menschen, jemanden, der seine Mitte nicht gefunden hat. Besonders ironisch finde ich die Tatsache, dass diese Menschen meine Weltsicht und meine Methoden kritisieren, aber selbst scheinbar unglücklich und krank sind. Auch das ist typisch, denn mit meinen Überzeugungen reize ich ihr Unterbewusstsein. Dort schlummert der Gedanke: "Was ist, wenn ich mein Leben nicht optimal lebe?" und das Ego hält diesen Gedanken weiterhin im Tiefschlaf, denn Veränderung, ganz gleich, ob sie Vieles besser machen könnte, ist der größte Feind des Egos. Wenn ich nun also ankomme, und andere Möglichkeiten, wie man das Leben leben und die Welt betrachten könnte, präsentiere, auf meine sehr direkte, aber dennoch nicht aggressiv aufdringliche Art, dann fühlen sich diese Menschen trotzdem direkt angegriffen und wehren sich mit ihrer Kritik. Dabei halten sie sich für vollständig im Recht (courtesy of the ego), was eine leichte bis mittelstarke Ausprägung von Schizophrenie signalisiert. Das Verhalten von Teenagern soll in vielen Punkten mit dem Verhalten von Schizophrenie-Patienten übereinstimmen (habe ich mal in einem der Zeit-Wissen-Magazine gelesen).

Nun, diese immer kritischen Menschen, die keine anderen Standpunkte akzeptieren und sie am liebsten auslöschen würden, sind wie Kinder, oder Teenager in Körpern von Erwachsenen, die in ihrem Leben eine gewisse Barriere zur Weiterentwicklung nie passierten und in diesem geistigen Zustand verharrten. Auch das kann ich nachvollziehen, weil ich dort war und eigentlich heute noch oft ähnliches Verhalten bei mir bemerke, was nicht in Ordnung ist und ich arbeite an mir. Ich rede nicht von oben herab über solche Menschen, da jeder das Potential besitzt diese Barriere nachträglich zu überqueren, doch die wenigsten tun es. Die meisten Väter sind so. Ich versuche auch nicht diese Menschen aktiv über diese Barriere zu bringen, das müssen sie selber schaffen. Viel eher deute ich ihnen den Weg z.B. durch Artikel wie diesen. Deshalb lösche ich sie nicht aus meiner Kontaktliste, in der Hoffnung, dass sie es irgendwann begreifen. Das hindert mich aber nicht daran mich zu freuen, wenn diese Leute mich löschen, denn es erspart mir den Stress mit ihnen. Wer nicht lernen möchte, ist schon hoffnungslos verloren.

So wie ich hier schreibe, mag für manche sehr aufgeblasen klingen, aber es ist wirklich nicht so gemeint. Ich weiß sehr Vieles nicht, doch das, was ich weiß, möchte ich teilen und wenn jemand es überhaupt nicht akzeptieren möchte und mich andauernd bekämpft, wie soll ich noch über sie schreiben?
Dieser Post war schon seit langem geplant, doch endgültig dazu bewegt wurde ich durch ein bestimmtes Ereignis, welches sich gestern abspielte und ich bin sehr froh darüber, eine streitsüchtige Person weniger in meiner Kontaktliste zu haben. Danke H! Denke bitte daran: Ich bin mir dessen bewusst, dass ich dich und die ganze Situation vollkommen falsch eingeschätzt haben könnte. Ich könnte mich vom ersten bis zum letzten Wort irren und in dem Fall darfst du diesen Post gerne ignorieren. Er ist auch nicht dazu da, um dich zu "dissen", oder klein zu reden, selbst wenn 1-2 Menschen vermuten könnten, wer du bist. Das spielt keine Rolle! Falls ich aber doch irgendwo Recht haben dürfte, dann behalte es bitte für dich und arbeite an dir. Ich wünsche auch dir nur das Beste! Wachse und vervollkommne dich. Namaste.