Montag, 9. Juni 2014

Über "Trolle", Meinungsunterschiede und das Erwachsenwerden.

Oft trifft man zufällig Menschen, entweder bei gemeinsamen Bekannten, oder wegen gemeinsamen Interessen auf besonderen Veranstaltungen, und verbringt eine nette Zeit mit ihnen, unterhält sich ein wenig, erkennt die Maske, die man trägt, aber nicht wirklich den Menschen und seine vielen anderen Interessen und Überzeugungen dahinter.

Diese Menschen fügen einen dann auf Facebook zu ihrer Kontaktliste hinzu und man hat in den meisten Fällen recht wenig Kontakt zu ihnen.
Nun bin ich ein Mensch, der viele Dinge postet, sich aber bemüht seine Posts inhalts- und sinnvoll zu gestalten. Ich poste meine Überzeugungen, meine Werte, meine vielen Interessen und sage immer wieder: Wenn es euch nicht interessiert, dann braucht ihr es nicht zu bemerken. Ich mache es also unaufdringlich. Wer von meinen Ideen und der Information, die ich teile, profitiert, dessen Kommentare sind gern willkommen.

Es gibt Leute, die ständig etwas schreiben und liken, auch wenn man sie bisher nur ein Mal gesehen hat. Doch diese Menschen haben mehr als ein gemeinsames Interesse. Sie müssen nicht immer einverstanden sein, aber sie kritisieren auch nicht andauernd und so entsteht ein gesunder Dialog. Über diese Menschen freue ich mich und teile mit ihnen manchmal auch weiterführende Informationen über private Nachrichten.

Dann gibt es aber Leute, die sich nur auf meiner Pinnwand melden, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind. Kritik ist gut, wenn sie konstruktiv ist, doch diese Menschen verhalten sich sehr unreif und destruktiv. Sie mögen ganz unterschiedliche Interessen und Überzeugungen haben als ich, was ich akzeptiere und respektiere, doch wenn sie das Selbe nicht bei mir tun, dann möchte ich mit ihnen nicht reden. Sie einfach blocken wäre aber auch kindisch von mir. Also warte ich, bis diese Menschen mich wieder aus ihrer Kontaktliste kicken und freue mich, wenn es so weit ist.

Gestern hatte ich einen langen Dialog über das Thema "Wissenschaften vs. Spiritualität". Ich meinte, dass man die beiden Seiten nicht unbedingt als Gegenpole ansehen und stattdessen seinen persönlichen Nutzen aus allen Lehren ziehen sollte. Dann darf man über seine Überzeugungen erzählen, aber auf keinen Fall aufdringlich, da es einem klar sein sollte, dass jeder Mensch seine Ideale (und Idole) hat und das Aufdrängen einer Ideologie hat noch nie zu etwas Gutem geführt.
In meinem Umkreis gibt es viele Menschen, die andere Vorstellungen von Gott und Universum haben, als ich, aber ich respektiere das, weil sie meine Ansichten respektieren. Darum geht es mir. Das ist die Essenz vom friedlichen Zusammenleben! Live and let live.
Doch leider beobachte ich, wie viele Fanatiker der Naturwissenschaften (nicht die eigentlichen Wissenschaftler, die sich um das klären vieler Fragen bemühen und keine Zeit für Streitereien haben) sich absolut respektlos gegenüber Andersdenkenden verhalten und sie mit verschiedenen Namen "beschimpfen". Die Kirche hat es im Mittelalter nicht anders gemacht und alle Andersgläubigen als Heiden und Ketzer bezeichnet und sie bekämpft. Dabei sind diese Menschen nicht in der Lage die Parallelen zu ihrem Verhalten und dem der mittelalterlichen katholischen Kirche zu sehen. Mag sein, dass ihre Methoden reproduzierbar, falsifizierbar, etc. (die Lieblingsbegriffe und Argumente von streitsüchtigen Wissenschafts-Fanatikern) sind, anders als die Behauptungen der Kirche, aber die Art und Weise, wie sie ihre Erkenntnisse mit der Welt teilen sind identisch: Tyrannei - Entweder ihr glaubt an das, was wir euch erzählen, oder ihr seid ungebildete Idioten. Ein Glück, dass sie keine blutigen Kriege anfangen. Noch nicht. Das Thema wurde übrigens wunderbar in der zweiteiligen South Park Episode "Go God Go" (deu.: "Gott ist Tot") verdeutlicht.

Aber zurück zu Facebook: Menschen dieser Art sind vollkommen von ihrem Ego geblendet. Sie müssen es den Anderen immer beweisen und wenn sie es nicht schaffen, werden sie persönlich. Ich kann das gut nachvollziehen, weil ich selber so war. Das ist das typische Verhalten von einem unvollständigen Menschen, jemanden, der seine Mitte nicht gefunden hat. Besonders ironisch finde ich die Tatsache, dass diese Menschen meine Weltsicht und meine Methoden kritisieren, aber selbst scheinbar unglücklich und krank sind. Auch das ist typisch, denn mit meinen Überzeugungen reize ich ihr Unterbewusstsein. Dort schlummert der Gedanke: "Was ist, wenn ich mein Leben nicht optimal lebe?" und das Ego hält diesen Gedanken weiterhin im Tiefschlaf, denn Veränderung, ganz gleich, ob sie Vieles besser machen könnte, ist der größte Feind des Egos. Wenn ich nun also ankomme, und andere Möglichkeiten, wie man das Leben leben und die Welt betrachten könnte, präsentiere, auf meine sehr direkte, aber dennoch nicht aggressiv aufdringliche Art, dann fühlen sich diese Menschen trotzdem direkt angegriffen und wehren sich mit ihrer Kritik. Dabei halten sie sich für vollständig im Recht (courtesy of the ego), was eine leichte bis mittelstarke Ausprägung von Schizophrenie signalisiert. Das Verhalten von Teenagern soll in vielen Punkten mit dem Verhalten von Schizophrenie-Patienten übereinstimmen (habe ich mal in einem der Zeit-Wissen-Magazine gelesen).

Nun, diese immer kritischen Menschen, die keine anderen Standpunkte akzeptieren und sie am liebsten auslöschen würden, sind wie Kinder, oder Teenager in Körpern von Erwachsenen, die in ihrem Leben eine gewisse Barriere zur Weiterentwicklung nie passierten und in diesem geistigen Zustand verharrten. Auch das kann ich nachvollziehen, weil ich dort war und eigentlich heute noch oft ähnliches Verhalten bei mir bemerke, was nicht in Ordnung ist und ich arbeite an mir. Ich rede nicht von oben herab über solche Menschen, da jeder das Potential besitzt diese Barriere nachträglich zu überqueren, doch die wenigsten tun es. Die meisten Väter sind so. Ich versuche auch nicht diese Menschen aktiv über diese Barriere zu bringen, das müssen sie selber schaffen. Viel eher deute ich ihnen den Weg z.B. durch Artikel wie diesen. Deshalb lösche ich sie nicht aus meiner Kontaktliste, in der Hoffnung, dass sie es irgendwann begreifen. Das hindert mich aber nicht daran mich zu freuen, wenn diese Leute mich löschen, denn es erspart mir den Stress mit ihnen. Wer nicht lernen möchte, ist schon hoffnungslos verloren.

So wie ich hier schreibe, mag für manche sehr aufgeblasen klingen, aber es ist wirklich nicht so gemeint. Ich weiß sehr Vieles nicht, doch das, was ich weiß, möchte ich teilen und wenn jemand es überhaupt nicht akzeptieren möchte und mich andauernd bekämpft, wie soll ich noch über sie schreiben?
Dieser Post war schon seit langem geplant, doch endgültig dazu bewegt wurde ich durch ein bestimmtes Ereignis, welches sich gestern abspielte und ich bin sehr froh darüber, eine streitsüchtige Person weniger in meiner Kontaktliste zu haben. Danke H! Denke bitte daran: Ich bin mir dessen bewusst, dass ich dich und die ganze Situation vollkommen falsch eingeschätzt haben könnte. Ich könnte mich vom ersten bis zum letzten Wort irren und in dem Fall darfst du diesen Post gerne ignorieren. Er ist auch nicht dazu da, um dich zu "dissen", oder klein zu reden, selbst wenn 1-2 Menschen vermuten könnten, wer du bist. Das spielt keine Rolle! Falls ich aber doch irgendwo Recht haben dürfte, dann behalte es bitte für dich und arbeite an dir. Ich wünsche auch dir nur das Beste! Wachse und vervollkommne dich. Namaste.

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