Samstag, 29. September 2012

Lehrgang mit Schlatt-Sensei

Heute war ich in Uetze, einem kleinen Ort in der Nähe von Hannover. Dort wurde ein Karate-Lehrgang mit Schlatt-Sensei veranstaltet. Es war zwar nur so anstrengend wie mein normales Training, also schon viel Schweiß, aber viel wichtiger ist, dass ich daraus eine Menge mitgenommen habe.
Zuerst die weniger angenehmen Sachen:

- Meine Stände (einer ganz besonders) sind noch zu unsicher. Daran muss ich noch arbeiten.
- Auch sollte ich länger stehen.
- Ich bin zu hektisch und verspannt.
- Soll eine Übung viele abwechselnde Kombinationen enthalten und schnell ablaufen, komme ich schnell durcheinander.

Das schöne an Karate ist, dass selbst Kritikpunkte zur Verbesserung führen, wenn man sie ernst nimmt und an ihnen arbeitet. Etwas Anderes habe ich nicht vor.

Die positiven Punkte sind:

- Ich habe mich selbst den Braungurten überlegen gefühlt. Aber das ist nicht unbedingt gut. Sie mögen schlechter sein, als ich, aber ich bin noch viel schlechter als ein Grüngurt in Japan. Ich muss noch mehr trainieren!

- Ich wurde von Schlatt-Sensei öfter nach vorne gerufen, damit er der Gruppe etwas mit mir demonstrieren konnte und für eine kurze Zeit war er sogar mein Kumite-Partner (Kumite = Kampf, in diesem Fall aber kein freier Kampf, sondern abgestimmt für Trainingszwecke). Ich weiß nicht, warum er mich wählte. Entweder weil ich direkt vor ihm stand, oder weil ich scheinbar doch etwas mehr Kampfgeist zeigte, als der Rest. Ich sollte vom Ersten ausgehen, denn Stolz ist oft unnötig und nur ein Stein auf dem Weg zur Verbesserung, aber ich neige dennoch dazu, das Zweite anzunehmen. Zumal mir von weiteren Leuten gesagt wurde, dass ich aus der ganzen Gruppe positiv heraus steche. Aber auf den Lorbeeren ausruhen ist nicht, denn morgen geht es wieder zu Training - an den Fehlern arbeiten.

- Ich habe viele, viele wertvolle Tipps bekommen und wurde auch von Schlatt-Sensei oft korrigiert. In der Karate-Welt ist es etwas Gutes, denn wenn man von einem Sensei korrigiert wird, so heißt es, dass er in einem etwas sieht und diesen zu noch mehr Erfolg anspornen möchte. So habe ich es aufgefasst und selbst wenn es nicht so sein sollte, so bin ich dennoch sehr motiviert noch härter zu trainieren.

- Ich habe mir die "Enzyklopädie des Shotokan-Karate" bei Schlatt persönlich gekauft (er hat das Buch geschrieben) und es signieren lassen. Das sind zwar materielle Kleinigkeiten, aber es fühlt sich trotzdem sehr gut an. Wenn ich schon keine Bescheinigung von der Teilnahme am Seminar und kein Gruppenfoto habe (beides sammle ich gerne), so habe ich wenigstens etwas, was mich daran erinnert.

Natürlich darf man all die netten Leute, die ich kennen gelernt habe, nicht vergessen. Ich habe mich dort echt wohl gefühlt. Auch wenn ich das Training bei uns und insbesondere mein eigenes Training bevorzuge, weil es härter und perfektionistischer zu sein scheint, so werde ich dort doch gerne für weitere Lehrgänge vorbei schauen.

Vielen Dank an Jens, Stefan, Andreas und ganz besonders an Schlatt-Sensei! Es war mir eine Ehre.


Kleiner Edit: Man darf sich im Karate nun wirklich nicht so mit den Anderen messen, wie ich das tue, denn jeder geht seinen eigenen Weg und zieht seinen Nutzen daraus, aber ich bin wohl noch zu sehr auf mein Ego konzentriert. Daran muss ich noch arbeiten. Vermutlich werde ich mich in ein Paar Jahren dafür schämen, diesen Eintrag geschrieben zu haben, aber was soll's! Das soll mir für die Zukunft eine Lehre werden. Heute bleibe ich noch bei meinem Wort. ;-)

Mittwoch, 26. September 2012

Aoki Shihan und Ki, Teil 3

Tut mir Leid, dass ich mir so viel Zeit gelassen habe! Ich wusste einfach nicht, wie ich das Ganze darstellen und formulieren sollte. Um ehrlich zu sein, weiß ich das immer noch nicht.
In mir ringen zwei Seiten darum, was ich glauben soll und was nicht. Einerseits bin ich neuerdings der Meinung, dass es auf dieser Welt wesentlich mehr gibt, als die Wissenschaft nachweisen kann. Somit ist die Behauptung, dass etwas nicht existiert, nur weil es nicht nachgewiesen ist, genauso naiv wie die Behauptung, dass etwas ganz sicher existiert, auch wenn es nicht nachgewiesen wurde, oder wenn alle Nachweise dagegen sprechen.
Es gibt genug Argumente gegen eine intelligente Übermacht (mit anderen Worten "Gott") und ich glaube nicht an diese. Aber das Thema will ich hier auch gar nicht so lange ausführen. Wenn es sowas wie "Gott" geben soll, dann ist es für uns nicht verständlich, egal welche Modelle wir dafür nehmen und an was wir glauben. Was es auf jeden Fall in unserem Universum gibt, sind physische Gesetze. Diese treten immer wieder auf und sind, mit wenigen besonderen Ausnahmen, nicht anzuzweifeln. Nun komme ich dem eigentlichen Thema etwas näher: Ki. Auch bekannt als Chi, Qi, Chakra, Bio-Energie usw.
Es gibt angeblich keinen festen Beweis für die Existenz dieser Energie, aber so viele Vorfälle, Berichte, Augenzeugen, die mit Sicherheit sagen, dass es diese gibt. Ganze Religionen stützen sich darauf und Kampfkünstler aus der ganzen Welt versuchen das Konzept von Ki zu begreifen.
Klar, all das kann man auch über Ufo-Zeugen (und ich glaube an Ufos, jedoch nicht an die Geschichten)  mit ihren Kulten und radikale Gläubige behaupten. Aber ich neige dazu zu differenzieren. Auf der einen Seite hat man Leute, die behaupten von Außerirdischen entführt worden zu sein, sowie welche, die der Meinung sind, Jesus gesehen zu haben. Diese Menschen sind meistens... wie soll man das sanft und politisch korrekt ausdrücken? Ihr wisst schon was ich meine.
Auf der anderen Seite steht z.B. Kozo Nishino mit seiner Atemschule. Ein Mann, der dank seiner besonderen Atemübungen zur Stärkung des Ki große Kraft und ein junges Erscheinungsbild, sowie eine sehr gute allgemeine Fitness besitzt, trotz seines fortgeschrittenen Alters. Nishino hat an einem wissenschaftlichen Experiment teilgenommen, der dem Nachweis des Ki diente - mit unglaublichen Ergebnissen! Ich bin überrascht, dass über dieses Experiment nicht groß diskutiert wird, denn ich würde gerne andere Meinungen von Experten dazu hören. Liest euch den Bericht am besten selbst durch:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1475930/

Dem Ergebnis dieser Forschung nach ist das Argument, dass Ki wissenschaftlich nicht nachweisbar ist, ungültig. Aber zweifeln wir erstmal weiterhin. Nach Nishino kommt als zweiter mir bekannte Experte Osamu Aoki selbst. Nicht nur ist er seit über 40 Jahren beim Karate und der offizielle Vertreter der JKA (Japanese Karate Association) in Spanien, er trainiert auch das spanische Karate-Olympia-Team. Und das sagt selbst einem nicht Karateka schon etwas. Dieser Mann, ebenfalls ein Ki-Experte mit eigener Schule, ist mit seinen 64 Jahren unglaublich beweglich, stark und schnell und das obwohl er, von außen betrachtet, gar nicht so viele Muskeln zu haben scheint. Er hätte jeden Meister, der bei dem Lehrgang in Fulda da war, durch die Halle werfen können, wenn er wollte. Vielleicht mehrere auf einmal. Und ich wage es zu bezweifeln, dass dieser kleine, dünne, "alte" Mann so einen Zustand nur durch eine strenge Diät und tägliches Training erreichte. Es gibt Einige, die länger als er trainieren und das nicht können. Außerdem scheint sein Geist sehr stark zu sein. Er wirkt sehr freundlich und dennoch fühlte ich mich neben ihm ganz ganz klein. Es ist so, als würde er Kraft ausstrahlen.

Ich könnte noch von mehr Ki-Meistern schreiben, aber ich komme doch lieber zu dem Lehrgang selbst: Aoki-Shihan hat sehr viel erzählt. Er spricht fließend Spanisch und natürlich waren gleich zwei kompetente Übersetzer vor Ort, sodass man eigentlich alles gut verstehen konnte. Und wenn es Schwierigkeiten bei der Sprache gab, wurde einfach vorgeführt. Und es wurde sowieso sehr viel vorgeführt. Es wurden uns einfache Übungen zur Lockerung der Muskulatur, der Organe, Knochen und anderen Strukturen des Körpers, damit das Ki besser durchfließen kann (nein, nicht zu verwechseln mit Blut) gezeigt, die wir nachmachen sollten. Dann wurden Fehler korrigiert und nochmal betont, warum bestimmte Übungen gerade so ausgeführt werden müssen und nicht anders. Aoki musste, bevor er die Bio-Energie-Schule gründete, Übungen, die seit Jahrtausenden existieren, selber verstehen und mithilfe von Anatomie begreifen, bis er in der Lage war sein Wissen an andere weiter zu geben. Und er hatte ein sehr gutes Verständnis von Anatomie.

Während des ganzen Lehrgangs schien niemand Zweifel an der Existenz von Ki zu haben, weil das Ganze nicht wie Gottes Wunder, sondern auf wissenschaftliche Art präsentiert wurde. Die Atmosphäre war unglaublich. Es war so, als ob die Luft mit Ki geladen wäre. Natürlich klingt das nach ganz viel Psychologie und Selbstbetrug, und das ist gerade die zweite Seite, die in meinem Kopf ab und zu laut wird, schließlich bin ich ein zu großer Skeptiker. Aber ich möchte es glauben, jedoch glauben mit einem guten Gewissen. Ich möchte mir sicher sein, dass ich nicht verarscht werde. Und gegen das Argument mit psychologischer Einwirkung, die durch den Masseneffekt verstärkt wird, spricht die Tatsache, dass dort vor Ort ein Mann anwesend war, der Psychologie studierte. Er ist sich sicher, dass dort nicht getrickst wird und er ist seit ca. 20 Jahren dabei. Außerdem ist irgendwo in Frankreich noch ein anderer Psychologe als Lehrer dieser Schule tätig. Ärzte, Professoren und Businessleute sind dabei, selbst ein französischer Physiker, der sich mit dem Thema auseinandersetzt, war auch bei dem Lehrgang anwesend. Mit ihm durfte ich ein sehr interessantes Gespräch über seine Forschung führen.
Mit anderen Worten: Es sind nicht irgendwelche Dummchen dabei, sondern gebildete Menschen aus allen möglichen Bereichen. Solche nicht nicht ganz so leicht anfällig für typische Sekten-Maschen. Zumal dies keine Sekte ist. Die Betonung liegt auf der Förderung unserer Gesundheit und nicht auf Geld. Dass das Seminar so teuer war (100 €), so habe ich gehört, dass es weitaus teurere Seminare gibt und außerdem ist die Miete einer Halle und ein Flug aus Spanien mit Übernachtung im Hotel für zwei Personen (Aoki und seine Assistentin) nicht gerade billig. Letztendlich müssen auch sie für ihre Zeit irgendwie bezahlt werden. Und momentan ist die finanzielle Lage in Spanien auch nicht gerade die beste. Da kann man erzählen, was man will, aber wenn man so darüber nachdenkt, dann sind 100 € nichts. Also steht bei dem Ganzen kein finanzielles Einkommen im Zentrum.

Zurück zum eigentlichen Lehrgang: Am ersten Tag hatten wir zwei Trainingseinheiten, in den wir lernten wie man seinen Körper locker macht, das lockere Gefühl aufrecht erhält und wie man seine Energie spürt. Als wir alle kurz in Stille meditierten hat es sich für mich so angefühlt, als würde die Luft vibrieren. Sehr krass.
Am zweiten Tag ging es richtig zur Sache. Nach den Lockerungsübungen, einigen weiteren fortgeschrittenen Übungen und wichtigen Erklärungen folgte Dooki - das "Führen, Leiten, Aktivieren und Ausgleichen von Ki".
Mit anderen Worten: Man stellt zwei dicke Matten an die Wand, davor eine "Versuchsperson", die die Energie empfangen soll mit dem Rücken zu den Matten, Meister Aoki stellt sich mit dem Gesicht zu ihm, kreuzt sein Handgelenk mit dem Handgelenk des Anderen und macht eine sanfte Bewegung Richtung der Matte. Die Versuchsperson läuft, stolpert, springt und was auch immer zu der Matte und knallt mit dem Rücken dagegen. Ein Mann ist dann durch die ganze Halle gelaufen, eine Frau knallte gegen die Matte und bliebt wie paralysiert auf dem Boden sitzen, die Dritte fing an sich sehr ästhetisch wie eine Ballerina zu dehnen und es offensichtlich zu genießen etc. Auf jeden soll es unterschiedlich wirken. Nishino erklärt das mit, wie er das nennt, Freude der Zellen, die mit der Energie aus ihrem Schlaf erweckt werden und anfangen wie verrückt zu spielen. Bei jedem ist es anders und unvorhersehbar. Natürlich gab es auch solche, die nichts gespürt haben. Hauptsächlich waren das Neulinge, weil sie sehr verspannt und voller Erwartungen herangegangen sind, obwohl das genau kontraproduktiv ist. Auch ich gehörte fast dazu. Fast, weil ich, trotz meiner Skepsis, ein Mal einen starken "Windstoß" verspürt habe, der mich nach hinten gegen die Matte schleuderte. Es war wie ein Stoß von innen, nicht schmerzhaft und nicht an der Haut spürbar, aber dennoch stark, als würde etwas wollen, dass ich nach hinten geschleudert werde. Wenn nicht dieses Erlebnis, dann wäre ich heute noch skeptischer. Stattdessen mache ich jedes Mal, wenn ich zum Karate-Training gehe, zusätzlich Übungen zur Lockerung. Meine Meditation ist wieder interessanter geworden und mein Körpergefühl intensiver. Ich scheine nun konzentrierter bei der Sache zu sein. Alles hat wieder an Farben gewonnen, die Luft ist frischer und schöner (und das nicht nur weil draußen Herbst ist) und ich sehe Vieles nun mit ganz anderen Augen - sehr viel neutraler und bedachter. Ich hoffe, dass ich noch weiter in dieser Richtung Fortschritte erzielen werde. Auf jeden Fall bin ich nächstes Jahr, sollte ein Lehrgang stattfinden, wieder dabei. Hiermit ein großes Danke an Aoki Shihan und seine Assistentin Jeanin (ich hoffe, dass ich ihren Namen richtig geschrieben habe), sowie an die Veranstalter des Lehrganges, alle die mir an diesen Tagen geholfen haben und alle, mit den ich mich so nett unterhalten durfte. Es waren zwei sehr schöne Tage!

Und ich durfte neben ihm sitzen! ^_^

Donnerstag, 20. September 2012

Aoki Shihan, Teil 2

Es ist spät und eigentlich sollte ich schon schlafen, aber ich habe gerade einen sehr geilen Horrorfilm geguckt, obwohl ich gar kein Fan von diesem Genre bin, aber dieser ist ganz besonders. "The Cabin in the Woods" sprengt den Rahmen. Ich werde nichts spoilern. Gar nichts. Guckt ihn euch an. Mein Tipp.

Zu dem Lehrgang:

Die Anfahrt: War gut. Ich wurde von einem Karate-Kollegen, wie bereits erwähnt, nach Fulda gefahren, habe den ganzen Weg dahin auf dem Rücksitz gepennt. War angenehm!
Mittagessen gab es in einem Italienischen Restaurant. Mhhh, Gnocchi in Tomatensoße mit Mozzarella überbacken. Lecker!

Danach einen kleinen Spaziergang durch Fuldas Innenstadt gemacht, ein Bisschen Eis gegessen. Nett.

Abendessen gab es in einem japanischen Restaurant, welches von der Ausstattung eher an eine Mensa erinnerte. Wahrscheinlich war es aber nur der Raum, der uns, ca. 30-40 Leuten, zugeteilt wurde. Ich kann mir vorstellen, dass die eigentlichen Räumlichkeiten uns mit den normalen Gästen einfach nicht unterbringen könnten. Sie haben sogar Mädels als Bedienung eingestellt, die das eigentlich gar nicht machen, was für Andere zu einigen unangenehmen Überraschungen, wie z.B. normales Bier, statt Alkoholfreiem, führte. Aber mir hat es geschmeckt und ich durfte mich mit der russischen Ehefrau von einem der bedeutendsten Karatekas Deutschlands unterhalten. War Interessant!

Übernachten durfte ich bei einem der Veranstalter des Lehrganges. Er hatte bereits mit Gästen gerechnet und sogar das Gästezimmer dafür vorbereitet, also hatte ich kein so schlechtes Gewissen. Ich werde nicht zu viel über ihn schreiben, da ich ohne Einverständnis ungern über andere Leute schreibe. Alles, was ich sagen kann ist, dass dieser Mann, der schon an seine 60 rückt, ein hochgraduierter Karateka, Lehrer in einem Dojo ist, einen sehr jungen Geist besitzt, fit ist und einen wunderbaren Geschmack in Bezug auf das Leben und Frauen hat. Diesen lebt er aus und scheint einfach alles in seinem Leben richtig zu machen. Zumindest sah das für mich so aus. Vielen Dank nochmal für diese Gastfreundschaft, die man in diesem Land eigentlich gar nicht gewohnt ist.

Frühstück gab es auch in seiner Küche: Frisch gemahlenen Kaffee (ich sage doch, der Mann hat Stil), super-frische Milch, Gemüse, Brot und weitere wichtige und leckere Zutaten. Keinen unnötigen Süßkram, keine Cola. Sonnige Küche mit Holzeinrichtung. Perfekt.

Und zurückgefahren bin ich mit dem Zug, wo ich mich mit meinen Sitznachbarn unterhalten durfte: Einem jungen Piercing-Experten, der sogar eine Ausbildung dazu in Österreich gemacht hat, da sowas in Deutschland nicht angeboten wird (der Kerl hatte einen 3 cm Tunnel in EINEM Ohr) und einem jungen Pärchen, das auf dem Rückweg von einem Pagan-Metal-Konzert war. Ich habe vieles über die krassen Sachen gehört, die manche Menschen sich antun, um aus der Menge heraus zu stechen. Naja, jedem das Seine. Habe zwar selber Tunnels in den Ohren, aber die sind so klein (beide 8 mm), dass ich damit nicht gerade heraus steche. Das will ich auch nicht. Sich zu sehr abheben ist, in meinen Augen, nicht sehr klug.

Gut, jetzt habe ich über den ganzen Rahmen um den Lehrgang berichtet. Den Kernteil gibt es entweder morgen, oder noch etwas später. Ich weiß immer noch nicht, wie ich das Ganze formulieren soll und bin zu müde, um mir das jetzt zu überlegen und gehe einfach schlafen.

Freitag, 14. September 2012

Aoki Shihan

Das kommende Wochenende kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Wenn realistische Erwartungen sich mit Fantasie vermischen, dann sollte man einfach schlafen gehen und sich überraschen lassen.

Morgen stehe ich ganz früh auf mit mit anderen Karatekas auf einen Aoki Bio-Energie-Lehrgang nach Fulda zu fahren. 100 € kostet die Teilnahme und man lernt in zwei Tagen bestimmte Grundlagen und Übungen, um sein Ki (Lebensenergie) besser spüren und kontrollieren zu können für ein besseres Körperverständnis und Gesundheit. Shihan Aoki macht, neben seiner Tätigkeit als Bio-Energie-Lehrer und Nationaltrainer der spanischen Olympia-Karate-Mannschaft, seit über 40 Jahren Karate und hat einen sehr hohen Meistergrad inne. Bei dem kommenden Seminar können jedoch auch nicht Karatekas teilnehmen, sofern das Interesse besteht, deshalb wird nicht sehr viel Karate gemacht. Drei Trainingseinheiten wird es geben und ich freue mich darauf, bin aber auch nervös. Zum Ersten gibt es noch einige organisatorische Probleme. Das Problem mit der Anfahrt habe ich, mit freundlicher Unterstützung eines Göttinger-Karatekas, klären können. Bleiben noch die Probleme mit der Übernachtung, denn wenn da sich keine günstigere Möglichkeit bietet, muss die Jugendherberge her, und der Abfahrt. Das werde ich vor Ort klären müssen. Noch mehr Geld ausgeben möchte ich nicht, denn dieses ist ohnehin schon knapp.
Des Weiteren bin ich nervös, weil die Geschichten über die Fähigkeiten Aoki Shihans weit über das realistisch-Vorstellbare hinausgehen. Das möchte ich mit eigenen Augen sehen und dann beurteilen.
Ich frage mich, was ich von dem Lehrgang mitnehmen kann und werde es auf jeden Fall hier berichten.

Aoki Shihan

Dienstag, 11. September 2012

Meditation, Zwischenpart 3,75

Jetzt meditiere ich schon seit Monaten täglich (mit einigen wenigen Ausnahmen) und irgendwie ist das zum Alltag geworden. Man gewöhnt sich an alles und bei Meditation sollte man das nicht tun, deshalb gibt es ganz gute Übungen dafür mit den ich mich noch auseinandersetzen muss und möchte.
Man muss lernen die Gedanken als unwichtig zu betrachten und wie Wolken vorbeiziehen zu lassen. Sie abzuschalten, ist nicht möglich. Stattdessen sollte man sie ignorieren und eher die Person betrachten, die in einem sitzt und sich mit diesen Gedanken auseinandersetzten möchte. Also das Augenmerkmal auf sich setzen und nicht auf das, was einen umgibt, die Zukunft, oder Vergangenheit. Das ist für mich bisher am Schwierigsten.

Eins kann ich sagen: Seitdem ich meditiere bin ich ruhiger geworden. Veränderungen in Richtung des Positiven sind offensichtlich und Selbstrelexion war nie einfacher. Es gefällt mir.

Sonntag, 9. September 2012

Friendzone

Eine Frau ist naiv, wenn sie denkt, dass sie einen besten männlichen Freund haben kann, der single ist und in keiner Weise etwas von ihr auf liebes-, oder sexueller Basis möchte. Viele Frauen denken, dass das geht, aber ich kenne keinen Fall, wo das tatsächlich so ist. Ich weiß wie Männer ticken und folgendes Video bestätigt es nur:


Sowie zahlreiche andere Videos im Internet. Es scheint ein uraltes Thema zu sein und dennoch frage ich mich, warum Frauen es einfach nicht checken. Und wenn man versucht es ihnen zu erklären, dann widersprechen sie einem, als würden sie besser wissen, was in den Köpfen von Männern vor sich geht.

Ich bin kein Typ für die sogenannte "Friendzone". Merkt euch das. Ich kann nur ein guter Freund sein, wenn ich selber eine Freundin habe.

Mittwoch, 5. September 2012

Ein kleiner Gag

Ausschnitt aus meinem Dienstzeugnis:

"Alle ihm übertragenen Aufgaben hat Herr Surkov zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt. In seinem gesamten Aufgabenbereich zeichnete er sich durch große Zuverlässigkeit und Engagement aus.

Sowohl für Vorgesetzte als auch Kameraden seiner Dienstgradgruppe war es eine Freude mit diesem aufgeschlossenen und hilfsbereiten Soldaten zusammen zu arbeiten. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeiten was stets vorbildlich.

Mit Herrn Surkov verliert die Bundeswehr einen wertvollen Mitarbeiter, der jederzeit vollstes Vertrauen genossen hat. Wir bedauern das Ausscheiden dieses hoch kompetenten Soldaten und wünschen ihm für seine berufliche und private Zukunft weiterhin viel Erfolg, Glück und Zufriedenheit."

Meine Reaktion:





Und dann habe ich mich an all die Probleme und Diskrepanzen beim Bund erinnert und war so:

Aber hey, danke! ;)

Bücher

Ich lese bei immer mehr Leuten auf Facebook in ihren Profilen, dass sie keine Bücher mögen. Das ist mir schon auf SchuelerVZ aufgefallen. Es scheint so, als wäre Bücher Lesen nicht "cool". Dieser Einstellung gegenüber war ich schon immer sehr abgeneigt. Man hat mir, wie jedem russischen Kind meiner Generation, von Klein an anerzogen, dass man unbedingt Bücher lesen sollte. Zugegeben hatte ich nicht immer Lust darauf. Vor allem, als wir nach Deutschland gezogen sind und alles auf Einmal auf Deutsch war. Da hatten meine Eltern mich gezwungen deutsche Kinderbücher zu lesen, um die Sprache zu lernen. Das hat nicht so ganz geklappt und sie waren dann wohl der Meinung, dass ich Deutsch auch so schnell lernen würde (was auch der Fall war), aber sie bestanden darauf, dass ich weiterhin Bücher auf russisch lese. Teilweise musste ich, während meine Mutter in der Küche etwas machte, ihr laut vorlesen, um eine Stunde vor dem Fernseher, oder dem PC (zu der Zeit eh nicht so populär wie heute) zu verdienen. Was Anfangs von einem Kind selbstverständlich als Strafe angesehen wird, wird verstanden, wenn man älter ist. Ich danke meinen Eltern dafür, dass sie mir das Lesen anerzogen haben, mir gezeigt haben, dass man Bücher schätzen sollte und mir geholfen haben die russische Sprache nicht zu verlernen.

Heute lese ich selbstverständlich freiwillig. In meinem Alter ist sowas ja wohl normal. Zumindest würde man das denken, aber wenn ich mir andere Leute anschaue, z.B. einige meiner Kunden, dann frage ich mich, ob diese jemals ein Buch in den Händen gehalten haben. In solchen Momenten fühle ich mich besonders intelligent, aber das vergeht schnell, wenn ich mit noch gebildeteren Freunden rede, Leuten, die einfach mehr qualitative Werke gelesen haben als ich. In solchen Momenten fühle ich mich wie ein kleines Kind, das noch sehr viel lernen muss. Aber das motiviert mich dazu zu anderen Büchern zu greifen, als ich es gewohnt bin. Mein freiwilliges Lesen hat mit historischen Krimi-Romanen angefangen. Es sind sehr gute Bücher, die ich auch heute nochmal durchlesen würde. Auf jeden Fall kein Liebes-Geschnulze, welches von einigen meiner Kunden gelesen wird. Pfff....
Ich mag gerade sehr eingebildet klingen. OK, manchmal bin ich wirklich eingebildet, aber trotz meiner Bemühungen mein Ego klein zu halten, fällt es mir immer schwerer, wenn ich mir die grauen Massen an Idioten anschaue, die unsere Welt bevölkern. Und warum? Unter Anderem weil kaum noch jemand Bücher liest! Es gibt immer mehr Geschäfte, wie Thalia, die 08/15-Bücher verkaufen, direkt neben DVDs... mjaaa... nicht sehr toll. Und Leute lesen "Feuchtgebiete" und "Schoßgeflüster", oder wie auch immer es heißt, und finden es toll. Und was lernen sie daraus?
Wenn ich historische Krimi-Romane von Boris Akunin, oder Laura Joh Rowland lese, dann lerne ich etwas über geschichtliche Ereignisse, das Leben zur damaligen Zeit und viel mehr, oder die Science-Fiction-Romane von Sergei Lukjanenko, woraus ich, neben den, auf eine sehr interessante Art und Weise beschriebenen, Ereignissen, eine Menge Philosophie schöpfe. Aber auch das reicht mir nicht mehr.
Früher habe ich mich immer gewundert wie meine Mutter die (Auto)Biografien verschiedener Personen lesen könnte, weil mir das als langweilig erschien, aber nachdem ich mit Karate angefangen habe und Vieles über das Leben der Meister las, wurde mir klar, wie wichtig es ist, aus dem Leben und den Erfahrungen anderer Menschen zu lernen. Und damit meine ich nicht Leute wie Charlotte Roche. Zugegeben, ich habe "Feuchtgebiete" nicht gelesen und urteile rein aus Prinzip, aber wenn ihr mir ein gutes Beispiel nennen könntet, wenigstens ein Bisschen an wirklich wertvoller Information, die man aus ihren Büchern schöpfen könnte, dann würde ich versuchen meinen Standpunkt zu überdenken. Bis dahin bleibe ich der Meinung, dass das ein Drecksblättchen für das einfache Volk ist. Fetische sind etwas, was man für sich und den Partner behält. Unsere Gesellschaft hat ohnehin bereits viele Werte beiseite geworfen und geht mit einigen Sachen zu freizügig um.

Ich habe einen Freund, der mich, ohne, dass er es möchte, jedes Mal einschüchtert, wenn wir über Literatur reden. Ich studiere Slawische Philologie und er hat mehr Ahnung von russischer Literatur, als ich! Und dabei hat er alle Werke aus reinem Interesse gelesen, denn mit seinem Studium hatten sie nichts zu tun! Sein Wissen hat meine Neugier an alter Literatur geweckt. Ich werde nun versuchen noch anspruchsvollere Literatur zu lesen, aus eigenem Interesse und nicht der Pflicht wegen. Ich brauche das, um mir nicht als ein totaler Idiot vorzukommen.
Neulich habe ich mir Lord Byrons "Major Works" bestellt. Anhand dessen, was ich von Byron bisher gelesen habe, kann ich sagen, dass es ganz mein Ding ist. Ich kann es auch anderen Leuten empfehlen, die sich in der Natur wohl fühlen, gerne Abenteuer erleben und philosophieren. :)
Warum Byron? Weil Pushkins Eugen Onegin eine Art Anspielung (eine Äquivalenz) auf Byrons Childe Harold ist. Und da ich mich ein halbes Jahr mit Onegin befasst habe und mir "Childe Harold's Pilgrimage" ans Herz gelegt wurde, habe ich beschlossen damit anzufangen. Zumal es meinen englischen Wortschatz erweitern könnte.

Bücher lesen rules. Enough said.