Sonntag, 21. April 2013

Deutsche Bahn vs. Metronom und was das mit Fußballfans zu tun hat...

Heute bin ich nach 2,5 Stunden Schlaf um 3 Uhr Morgens aufgestanden, um mich erneut auf den Weg zu einem Karate-Lehrgang zu machen. Diesmal fand es in Osnabrück statt, der Lehrer ist Akita Shinji. Zum Lehrgangsbericht komme ich später. Jetzt möchte ich erstmal meine Hin- und Rückfahrt kurz erwähnen. Hier ein Auszug aus meinem Notizbuch, das ich während meiner Fahrt voll kritzelte:

"In der Nacht von Fr. auf Sa. sind viele Alkoholiker, Verrückte und Idioten unterwegs, die sich sogar im Zug laut verhalten. Ich habe Glück, denn sie gehen bald wieder weg und ich habe Ruhe, kann ein wenig schlafen. Zwischendurch kommt ein sehr sympathischer, älterer Kontrolleur vorbei, stets lächelnd. Die Fahrt verläuft bis Hannover problemlos. Danke, Metronom.
In Hannover in die Regionalbahn (Deutsche Bahn) umgestiegen: Zwei Verzögerungen auf der Strecke und plötzlich höre ich eine genervte weibliche Stimme am Eingang des Waggons: "Fahrkarten bitte" sagen. Kein "guten Morgen", wie es eigentlich üblich ist. Dann kommt dieses fette Vieh zu mir, die Unlust ihr ins Gesicht geschrieben. Bei dem Job ist das ein wenig nachvollziehbar, denn auch ich bin nicht immer motiviert und gut gelaunt bei der Arbeit, aber sie übertrieb eindeutig, als sie andere Passagiere (auf die unhöflichste Art und Weise) dafür anmachte, dass sie statt den Vor- und Zunamen auf ihr Ticket zu schreiben, dieses unterschrieben."
Leute wie sie sollten sich ein Beispiel an japanischen Kontrolleuren nehmen, die sich zwanzig mal entschuldigend verbeugen, bevor sie einen nach dem Ticket fragen.

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Auf dem Rückweg (wieder in der Regionalbahn) bannten sich ca. 15 besoffene Fußballfans, jeder mit einer Bierdose in der Hand, ihren Weg in mein Waggon durch und fingen an durch den Waggon zu laufen, zu grölen und sonst noch wie zu stören. Ich wechselte den Waggon, wo scheinbar die Fans der unterlegenen Mannschaft saßen, denn sie waren viel ruhiger. Nichts desto Trotz kam auch dieser Zug nicht ohne Verzögerung am Zielort an.
Wieder in Hannover ging es mit dem Metronom weiter, wo ja Alkoholverbot herrscht. Gleich in Hannover stiegen noch einige Fans hinzu, wieder mit Bier in der Hand und ich hörte noch sowas wie "Scheiß auf das Alkoholverbot!". Sie waren während der Strecke zwischen zwei Haltestellen laut, doch dann rief der Kontrolleur die Security in den Waggon und sie wurden leise, zumindest bis zu der Haltestelle, wo sie ausstiegen und nochmal einmal einen drauf setzten. An dieser Stelle möchte ich sagen, dass der Metronom viel besser ist, als die Deutsche Bahn.

Was die meisten (hingebungsvollen, trinkenden) Fußballfans angeht, so gehören sie zu dem Volkstyp, den ich wohl am meisten verachte. Sie sind mindestens genauso egoistisch wie Ich-kann-nicht-ohne-Raucher, die der Meinung sind, dass sie Sonderrechte hätten. Ich zitiere mal Wolfgang aus dem letzten Karate-Vereinsmagazin "Yoi!" (Karate-Dojo Göttingen):

"Rüpel, Aggressoren, Faustrechthaber: es werden, so scheint es, mehr und mehr. Nachweisen lässt sich das nur schwer, denn Rumpöbeln und Egoismus ist kein Strafbestand."

Wer der Meinung ist, dass seine Begeisterung über den zweifelhaften Sieg der Lieblingsmannschaft (Ersatzsekte, Ersatzreligion) in Form von lauten und schiefen Rufen und arrhythmischen Schlägen gegen die Wand, in einem engen Raum voll mit schlafenden, lesenden, oder sich unterhaltenden Menschen, verkündet werden sollte, verdient keinen anderen Namen als "beschissener, egoistischer Vollidiot" und eine gut angedeutete Faust vor der Nase, damit es auch wirklich einleuchtet. Aber wir sind ja alle "zivilisiert". Wir lassen es lieber über uns ergehen. Zumindest solange wir nicht im Metronom sitzen, denn dort geht man gegen Störenfriede vor, was ich gut finde und nochmal betonen muss.

1 Kommentar:

  1. Sheepgeneration! der fanatismus holt se alle. Das coole in der heutigen Zeit ist, dass man sich selbst die Schublade aussuchen darf in die man steigen möchte.

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