Nach dieser blöden Weihnachts- und Silvesterpause im Sportzentrum durfte ich heute zum ersten Mal wieder im Gi (Karate-Anzug) trainieren. Wie gut das tat! Einerseits musste ich bemerken, dass ich Vieles wiederholen müsste (o Wunder!), andererseits haben sich einige Sachen durch die Pause überraschenderweise verbessert.
Das Masters III Buch ist fast durch, fehlt noch ein Interview. All diese Meister sind wieder so inspirierend. Vor allem Karlheinz Rotzinger, der in seiner Jugend (er ist jetzt 72) so trainiert hat, wie ich es mir immer erträumte und wie man es von alten Jean Claude Van Damme Filmen kennt: Hanfseile und Schlagpolster an Bäume gebunden, halbnackt im Schnee trainiert, in alten Schuppen übernachtet und um 6 Uhr mit dem Training begonnen und das alles u.A. bei großen Meistern. Kaum zu glauben, dass ich den Herrn persönlich treffen und sogar mit seiner Frau reden durfte. Ist schon eine Ehre.
Auf dem Weg zu mir sind vier weitere Bücher:
- Eine Forschung Patrick McCarthys zur Funakoshis Biografie und den historischen Ereignissen Okinawas in seiner Jugendzeit.
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Abseits von Karate:
Ich meditiere nun seriöser, als früher. Habe mir ein zweites Buch zu dem Thema angeschafft. Ursprünglich war es für meine Mutter gedacht, ich wollte aber erstmal gucken, ob es auch wirklich gute Tipps hergibt und sie nicht nur verwirren wird. Nun weiß ich es: Es ist super!
Außer der Meditation beschäftigen mich alle möglichen philosophischen Gedanken über unsere Existenz. Nach der Erkenntnis (die höchstwahrscheinlich schon früher von jemandem Anders gedacht und formuliert wurde), dass wir alle Sternstaub sind, drängte sich der Gedanke auf, dass unsere ganzen Leben und die Zeit nur Illusionen sind. Ganz egal, was auch immer und wie auch immer Großes wir in unseren Leben erreichen dürften - wenn die Welt untergeht, wird auch das keine Relevanz haben.
Das klingt auf den ersten Blick sehr pessimistisch und gleichmütig, aber das muss es nicht sein. Tatsächlich interpretiere ich den Gedanken folgendermaßen: Wir sind hier auf dieser Welt für eine sehr kurze Zeit. Wir sind Viele und wenn du schon so klein im Vergleich zum Rest bist, so solltest du bescheiden sein. Bescheiden sein heißt aber nicht ohne Ambitionen sein! Ambitionen sind toll, denn sie machen dein Leben interessant, wenn du versuchst sie in die Tat umzusetzen. Und wenn du es schaffst aus der großen Menge heraus zu stechen, ja gar der interessanteste Mensch von allen zu werden (aus der Sicht der Anderen), so bist du immer noch klein und nichts bedeutend im Vergleich zu den Bergen dieses Planets, den Ausmaßen des Universums, oder der Komplexität eines Atoms. Lebe dein Leben, genieße es, versuche nicht "besser" zu sein, als alle Anderen, sei einfach nur gut und großzügig Anderen gegenüber und wenn du es schaffst deine Träume zu verwirklichen, dann ist das sehr schön. Ein schöner, persönlicher, klitzekleiner Moment in der Unendlichkeit von Raum und Zeit.
Aber sollte nicht alles nach Plan laufen, so denke daran, dass auch deine Probleme, im Vergleich zu den Problemen der Welt, nichts-bedeutend sind und erst recht keinerlei Auswirkung auf das Universum haben. So ein Gedanke lässt einen viel nüchterner auf die eigenen Probleme blicken und alles erscheint weniger schlimm. In jedem Problem sollte man eine Gelegenheit sehen etwas zu lernen und "Fehler" ist auch nur ein Wort, welches das Wort "Erfahrung" in ein schlechtes Licht rückt. Ein Fehler ist nichts Anderes, als eine Handlung mit weniger angenehmen Folgen, aus den man aber am meisten lernen kann, vor allem wie man es in Zukunft vermeiden könnte.
(Vorausgesetzt man überlebt diesen. Wenn nicht, dann hat man die Welt vor der eigenen Dummheit befreit und vielleicht lernt ein anderer Mensch daraus.)
Das, was ich früher als Fehler angesehen habe, sehe ich heute in einem anderen Licht. Immer habe ich etwas für das Leben mitgenommen und das Leben besteht nun mal aus dem Lernen. Es ist nicht vorhersehbar, was mir morgen zustoßen könnte, deshalb sollte man sich nicht immer mit den Gedanken über das Vergangene und die Zukunft herumschlagen, denn diese Gedanken bleiben Gedanken, also Illusionen. Das wahre Leben ist auch nicht dann, wenn man mit 200 km/h Richtung Erde fliegt, kurz bevor man den Fallschirm öffnet. Auch das ist nun Vergangenheit. Für mich ist das Leben jetzt, in diesem Moment, z.B. in dem ich den Buchstaben "o" drücke. Ich fühle mich wohl, ich höre Musik, ich atme und irgendwo, unbemerkbar für mich teilen sich meine Zellen etc. Das ist Leben. Was wollt ihr mehr? Wollt ihr euer Leben im Traum leben und vor dem Tod bereuen, dass ihr etwas nicht gemacht, oder etwas nicht erreicht habt? Bereut lieber, dass ihr den Moment nicht geschätzt habt. Wenn man lernt den Moment zu schätzen, dann kann man wahrlich glücklich werden.
Ich weiß, dass ich vor Kurzem schrieb, dass ich reisen möchte, anstatt zu bereuen es nicht getan zu haben. Klar, es ist ein Wunsch, ein Traum, auf den ich hinaus arbeiten werde, aber es ändert nichts daran, dass auch das vorerst nur eine Illusion ist. Man darf sich nicht von Illusionen auffressen lassen. Diese Reise ist nicht der Höhepunkt meines Lebens, sondern nur eine Handlung mit Folgen. Fragt sich nur, ob diese angenehm sein werden, oder nicht. In jeden Fall werde ich daraus lernen.
Das Masters III Buch ist fast durch, fehlt noch ein Interview. All diese Meister sind wieder so inspirierend. Vor allem Karlheinz Rotzinger, der in seiner Jugend (er ist jetzt 72) so trainiert hat, wie ich es mir immer erträumte und wie man es von alten Jean Claude Van Damme Filmen kennt: Hanfseile und Schlagpolster an Bäume gebunden, halbnackt im Schnee trainiert, in alten Schuppen übernachtet und um 6 Uhr mit dem Training begonnen und das alles u.A. bei großen Meistern. Kaum zu glauben, dass ich den Herrn persönlich treffen und sogar mit seiner Frau reden durfte. Ist schon eine Ehre.
Auf dem Weg zu mir sind vier weitere Bücher:
- Eine Forschung Patrick McCarthys zur Funakoshis Biografie und den historischen Ereignissen Okinawas in seiner Jugendzeit.
- Ein Buch über den Karate-Do von Motobu Choki, eines anderen Meisters dieser Zeit.
- Ein Buch über Hojo Undo - die Abhärteschule des Goju-Ryu-Karate.
- Eine Zusammenstellung von Heilkräutern, ihren genauen Wirkungen, wissenschaftlich erforscht, und Herstellungsrezepten von Salben und Tinkturen. Das Besondere ist, dass es um Kräuter geht, die im westlichen und europäischen Teil der Erde zu finden sind. Geschrieben wurde das Buch von einer medizinischen Wissenschaftlerin, die zugleich den 5. Dan im Karate besitzt.
Mein Makiwara ist endlich fertig. Am Sonntag hatte ich das Polster unter dem Boden so angebracht, dass man es von oben nicht sehen kann, alte Zwischenpolster ausgewechselt und verbessert, sowie das Schlagpolster komplett geändert, die Seile entfernt und es mit einem Sicherheitsband befestigt. Das Teil ist stabiler und besser denn je. Ich bin froh, dass ich die Standfläche großzügige vier Mal lackierte. Darauf steht man jetzt wie auf einem echten Dojo-Holzboden: Fest. Ein herrliches Gefühl.
Meine Verletzung an meinem Knöchel scheint abzuklingen und heute habe ich die ersten Schläge darauf geübt. Besser war es noch nie!
- Ein Buch über Hojo Undo - die Abhärteschule des Goju-Ryu-Karate.
- Eine Zusammenstellung von Heilkräutern, ihren genauen Wirkungen, wissenschaftlich erforscht, und Herstellungsrezepten von Salben und Tinkturen. Das Besondere ist, dass es um Kräuter geht, die im westlichen und europäischen Teil der Erde zu finden sind. Geschrieben wurde das Buch von einer medizinischen Wissenschaftlerin, die zugleich den 5. Dan im Karate besitzt.
Mein Makiwara ist endlich fertig. Am Sonntag hatte ich das Polster unter dem Boden so angebracht, dass man es von oben nicht sehen kann, alte Zwischenpolster ausgewechselt und verbessert, sowie das Schlagpolster komplett geändert, die Seile entfernt und es mit einem Sicherheitsband befestigt. Das Teil ist stabiler und besser denn je. Ich bin froh, dass ich die Standfläche großzügige vier Mal lackierte. Darauf steht man jetzt wie auf einem echten Dojo-Holzboden: Fest. Ein herrliches Gefühl.
Meine Verletzung an meinem Knöchel scheint abzuklingen und heute habe ich die ersten Schläge darauf geübt. Besser war es noch nie!
Außerdem habe ich ein zweites Chi Ishi gegossen, welches nur ca. 2,5-3 Kilo wiegt, also wesentlich leichter als das erste (4,7 Kg). Natürlich lässt es sich damit leichter trainieren, aber ich trainiere pro Einheit mit beiden. Leicht zum Aufwärmen und schwer zum Auspowern.
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Abseits von Karate:
Ich meditiere nun seriöser, als früher. Habe mir ein zweites Buch zu dem Thema angeschafft. Ursprünglich war es für meine Mutter gedacht, ich wollte aber erstmal gucken, ob es auch wirklich gute Tipps hergibt und sie nicht nur verwirren wird. Nun weiß ich es: Es ist super!
Außer der Meditation beschäftigen mich alle möglichen philosophischen Gedanken über unsere Existenz. Nach der Erkenntnis (die höchstwahrscheinlich schon früher von jemandem Anders gedacht und formuliert wurde), dass wir alle Sternstaub sind, drängte sich der Gedanke auf, dass unsere ganzen Leben und die Zeit nur Illusionen sind. Ganz egal, was auch immer und wie auch immer Großes wir in unseren Leben erreichen dürften - wenn die Welt untergeht, wird auch das keine Relevanz haben.
Das klingt auf den ersten Blick sehr pessimistisch und gleichmütig, aber das muss es nicht sein. Tatsächlich interpretiere ich den Gedanken folgendermaßen: Wir sind hier auf dieser Welt für eine sehr kurze Zeit. Wir sind Viele und wenn du schon so klein im Vergleich zum Rest bist, so solltest du bescheiden sein. Bescheiden sein heißt aber nicht ohne Ambitionen sein! Ambitionen sind toll, denn sie machen dein Leben interessant, wenn du versuchst sie in die Tat umzusetzen. Und wenn du es schaffst aus der großen Menge heraus zu stechen, ja gar der interessanteste Mensch von allen zu werden (aus der Sicht der Anderen), so bist du immer noch klein und nichts bedeutend im Vergleich zu den Bergen dieses Planets, den Ausmaßen des Universums, oder der Komplexität eines Atoms. Lebe dein Leben, genieße es, versuche nicht "besser" zu sein, als alle Anderen, sei einfach nur gut und großzügig Anderen gegenüber und wenn du es schaffst deine Träume zu verwirklichen, dann ist das sehr schön. Ein schöner, persönlicher, klitzekleiner Moment in der Unendlichkeit von Raum und Zeit.
Aber sollte nicht alles nach Plan laufen, so denke daran, dass auch deine Probleme, im Vergleich zu den Problemen der Welt, nichts-bedeutend sind und erst recht keinerlei Auswirkung auf das Universum haben. So ein Gedanke lässt einen viel nüchterner auf die eigenen Probleme blicken und alles erscheint weniger schlimm. In jedem Problem sollte man eine Gelegenheit sehen etwas zu lernen und "Fehler" ist auch nur ein Wort, welches das Wort "Erfahrung" in ein schlechtes Licht rückt. Ein Fehler ist nichts Anderes, als eine Handlung mit weniger angenehmen Folgen, aus den man aber am meisten lernen kann, vor allem wie man es in Zukunft vermeiden könnte.
(Vorausgesetzt man überlebt diesen. Wenn nicht, dann hat man die Welt vor der eigenen Dummheit befreit und vielleicht lernt ein anderer Mensch daraus.)
Das, was ich früher als Fehler angesehen habe, sehe ich heute in einem anderen Licht. Immer habe ich etwas für das Leben mitgenommen und das Leben besteht nun mal aus dem Lernen. Es ist nicht vorhersehbar, was mir morgen zustoßen könnte, deshalb sollte man sich nicht immer mit den Gedanken über das Vergangene und die Zukunft herumschlagen, denn diese Gedanken bleiben Gedanken, also Illusionen. Das wahre Leben ist auch nicht dann, wenn man mit 200 km/h Richtung Erde fliegt, kurz bevor man den Fallschirm öffnet. Auch das ist nun Vergangenheit. Für mich ist das Leben jetzt, in diesem Moment, z.B. in dem ich den Buchstaben "o" drücke. Ich fühle mich wohl, ich höre Musik, ich atme und irgendwo, unbemerkbar für mich teilen sich meine Zellen etc. Das ist Leben. Was wollt ihr mehr? Wollt ihr euer Leben im Traum leben und vor dem Tod bereuen, dass ihr etwas nicht gemacht, oder etwas nicht erreicht habt? Bereut lieber, dass ihr den Moment nicht geschätzt habt. Wenn man lernt den Moment zu schätzen, dann kann man wahrlich glücklich werden.
Ich weiß, dass ich vor Kurzem schrieb, dass ich reisen möchte, anstatt zu bereuen es nicht getan zu haben. Klar, es ist ein Wunsch, ein Traum, auf den ich hinaus arbeiten werde, aber es ändert nichts daran, dass auch das vorerst nur eine Illusion ist. Man darf sich nicht von Illusionen auffressen lassen. Diese Reise ist nicht der Höhepunkt meines Lebens, sondern nur eine Handlung mit Folgen. Fragt sich nur, ob diese angenehm sein werden, oder nicht. In jeden Fall werde ich daraus lernen.
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