Ich dachte, ich poste ab und zu Ausschnitte aus meinem Tagebuch, welches ich auf meiner Reise durch die Alpen geschrieben habe.
"Tag 1 – Anreisetag, 16.09.2011,
Garmisch-Partenkirchen
Warm,
trocken, Culcha Candela in den Kopfhörern und ein heißer, schwarzer Tee auf dem
Tisch. Ich denke, dass ich nach all dem Stress mit den Bremsen auch mal einen
ruhigen, schönen Abend verdient habe. Den genieße ich, denn das ist die Ruhe
vor dem Sturm. Dem Gipfelsturm! Naja, nicht ganz, aber nach 2000 Hm werde ich
mich morgen entsprechend fühlen und ich glaube nicht, dass es an den folgenden
Tagen so gemütlich wird, wie jetzt.
Ich fange
lieber von Vorne an: Man denkt, dass ein Anreisetag nicht erwähnenswert ist –
aufstehen, packen, Zugfahrt, evtl. Umsteigen, ankommen, einchecken, essen,
schlafen.
Naja, all
das war bei mir der Fall, jedoch begleitet von weiteren Umständen: Aufstehen,
packen, iPod Musiklisten zu Ende erstellen, zum Fahrradladen fahren, die
bestellte (und FSM sei Dank, rechtzeitig
angekommene) Bremsleitung für 44€ (AAAAHH!! #!@§!) kaufen, zur vertrauten
Werkstatt fahren und die kaputte Bremsleitung auswechseln lassen, die Lebensretter
mit Trinkgeldern überschütten, glücklich nach Hause fahren, weil noch zwei
Stunden bis zur Zugfahrt übrig sind, die letzten Reste aus dem Kühlschrank
verputzen, „How I Met Your Mother“ gucken und zum Bahnhof fahren.
OK,
zugegeben, bis auf die Sache mit der Bremse war nichts wirklich erwähnenswert,
aber jetzt wird es interessant, deshalb genauer: In den IC eingestiegen, setzte
ich mich neben einen jungen Mann, mit dem ich dann irgendwie ins Gespräch
gekommen bin und die fünf Stunden Zugfahrt verflogen wie nichts! Hendrik
sein Name, 26 Jahre, Medizinstudent aus Minden, zieht nach München und
schreibt an seiner Doktorarbeit (Badass!). Der Kerl war so nett! Wir
haben uns so gut verstanden, als wären wir alte Freunde. Krass! Wir stellten
sehr viele Gemeinsamkeiten fest und philosophierten, lachten und ärgerten uns
über verschiedene Themen (Frauen, Adrenalinjunkie-Dasein, erfülltes Leben und
Zielsetzungen). Es war echt nicht leicht Abschied zu nehmen... Sollte ich
jemals nach München kommen, weiß ich bei wem ich einchecken kann. Zum Glück gibt es Facebook, um im
Kontakt zu bleiben.
Nach dem
Aussteigen verbrachte ich die nächste halbe Stunde damit, auf die RB an einem
Bahnhof zu warten, der dem Göttinger sehr ähnelte, nur ohne Geschäfte und in einem
Totalumbau. Langweilig. RG – größtenteils langweilig. Nur kurz mit einem Herren
über die Gegend und GoPros gesprochen, dann gemeinsam aus dem Fenster geguckt
und die Silhouetten der Alpen betrachtet. Man sah nicht viel, aber mit der
richtigen Metal Gear Solid Musik in den Ohren war es trotzdem mächtig.
In Garmisch
das Gasthaus ausfindig gemacht und VERDAMMT ist das gemütlich hier! Die
Besitzerin war so freundlich mir einen Tee anzubieten und so kam es dazu, dass
ich, frisch geduscht (in einer sehr sauberen Dusche) und den Tee zu Ende
schlürfend, meine Chill-out-Liste durchhöre und diese Zeilen schreibe.
Hoffentlich werden die nächsten Tage auch so befriedigend und erfüllend sein.
Ab morgen
soll es drei Tage regnen, but who gives a fuck? Morgen wird GEBALLERT!! :D"
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