Dienstag, 30. September 2014

Was ist das Ego und was hat es mit Angst zu tun?

Alle sprechen davon, dass das Ego etwas schlechtes ist, wovor man sich bewahren sollte. Aber was ist es überhaupt? Nun, es gibt keine einheitliche Antwort darauf, doch ich erzähle dir, was ich davon halte: Das Ego ist ein Werkzeug der menschlichen Psyche. Es ist eine Art Radar, dass das persönliche Bewusstsein dazu nutzt, um die Umgebung nach Gefahren, nach dem Fremden zu scannen. Soweit ich weiß besitzen von allen Säugetieren nur Menschen ein Ego. Es wird irgendwann zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr entwickelt, wenn das Kind beginnt sich als von der Außenwelt scheinbar getrennte Persönlichkeit wahrzunehmen und ausprobiert wie viel Entscheidungsfreiheit es wirklich hat, indem es gegen die Eltern rebelliert und auf Vieles mit "NEIN!" reagiert. An dieser Stelle müssen Eltern sehr geduldig sein, denn wenn sie den Wunsch des Kindes, egal wie albern und unsinnig dieser zu sein scheint, gewaltsam unterdrücken ("Doch! Wir machen das jetzt so!"), stören sie die Entwicklung des Egos beim Kind und es wird im Erwachsenenalter es sehr schwer haben "nein" zu sagen, selbst wenn es das Beste für diese Person ist.

Wie dem auch sei, das Ego ist ein Werkzeug. Es wir gefüttert von der Angst vor der Außenwelt (also das ganze Amygdala-Zeug wie z.B. Säbelzahntiger, Eiszeiten usw.). Heute haben wir jedoch die meisten dieser Gefahren beseitigt und leben relativ sicher. Das Ego verschwindet aber nicht, denn dafür hat es sich zu lange im Menschen entwickelt. Ein Paar Jahrhunderte sind in der Evolution gar nichts! Das Ego richtet die Angst auf solche Dinge wie die gesellschaftliche Akzeptanz, illusorische Existenzängste (zumindest in Industrieländern), Angst vor dem Unbekannten ("dem Russen", "dem Araber") etc. Nur die Angst vor dem Tod ist noch als eine relativ reale Angst aus den primitiven Zeiten übrig geblieben, doch selbst diese kann (und sollte) man umgehen.

Menschen, die sich von ihren Ängsten leiten lassen, laufen Gefahr sich ihr Leben und die Leben anderer Menschen zu zerstören. Sie werden zu den Werkzeugen ihres Werkzeuges. Das, was sie sinnvoll nutzen sollten (Angst und Erkenntnis des Selbst sind sehr wichtig), nutzt wiederum sie und gerät außer Kontrolle. Bekannte Beispiele sind Industriegiganten und Banker, die ALLES tun, um ihren "Wohlstand" aufrecht zu erhalten, oder ständig gestresste Menschen, die Angst vor den Eltern, der Meinung Anderer, dem Chef, dem Weltuntergang, dem dritten Weltkrieg, den Politikern, "dem Araber", Gottes Strafe, ihrer eigenen Innenwelt und weiteren Illusionen haben und sich damit im persönlichen Fortschritt bremsen und seelisch kaputt machen. Ihre, an sich unbegründete, Angst paralysiert sie, verunsichert sie und macht sie damit zu perfekten Schachfiguren. Deshalb zeigen die Nachrichten fast nur Negatives und vermitteln einem dabei das Gefühl machtlos zu sein. Doch wenn man Engst vor etwas hat, beseitigt man diese Ursache nicht. Man macht sie stärker, da man zu viel Angst hat, um etwas gegen sie zu tun. Die Angst ist auch das Hauptwerkzeug bei der Sklaverei gewesen. Sie ist es heute noch, denn sie lässt den muskulösen Riesen vor dem kleinen Mann mit der Peitsche erzittern, die überwiegende Masse vor dem einen "Mächtigen mit viel Geld" und so kommt ein Aufstand gar nicht zustande.

Unser Ego wird von außen genutzt und nutzt uns damit aus, oft ohne, dass wir es bemerken. Aber es geht auch anders. Man kann auch Verantwortung für sein Denken, seine Handlungen, sein Leben und sein Glück übernehmen. Wie man das macht, erkläre ich Schritt für Schritt in meinem Blog, in meinen Videos auf Fulphilment (Klicke HIER) und künftig auch auf meiner eigenen Webseite.
Nur Mut besiegt sowohl die Angst, als auch ihre Ursache. Das Ego ist natürlich mehr als nur Angst, aber das ist ein wichtiger Bestandteil mit dem wir heute große Probleme haben. Ich kann dir zeigen, wie man diese Angst los wird. Die Frage ist: Bist du bereit?

Sonntag, 24. August 2014

Alter, was geht mit Philipp ab??

Vor zwei Tagen habe ich entgegen meiner Angst gehandelt und ein Video hochgeladen, indem ich über solch brisante Themen wie die reale medizinische Wirkung von Hanföl gegen Krebs spreche. Ich spreche ganz offen, in meinem Namen, Dinge aus, die komplett dem widersprechen, was unsere Eltern uns (oder den Meisten von uns) beibrachten und was das Gesetz und die Medien unermüdlich diktieren: Dass Marijuana schädlich ist.
Nein, die Legalisierung von Hanf soll stattfinden! Dabei habe ich noch nie einen Joint geraucht. Mir geht es nicht nur um den High, sondern und viel höhere Dinge, als das: Das Wohlergehen der Menschheit. Und anstatt das sofort als sinnloses Gelaber abzutun, sollte der liebe Leser seinen Kopf einschalten und nachdenken, warum er denn vom Gegenteil überzeugt ist (falls er das ist).

Ja, darüber zu reden und zu schreiben ist für mich schwierig, denn ich begebe mich auf einen Pfad, wo man mich für einen Drogensüchtigen halten könnte, was ich nicht bin. Ich lade den Leser dazu ein den Begriff "Droge" zu überdenken, besonders wenn er das nächste Mal ein Bier, ein Gläschen Wein, einen "Shot", einen Energydrink, oder Antidepressiva zu sich nimmt.
In der heutigen Welt ist alles, was sich patentieren, versteuern, kontrollieren und damit gut verkaufen lässt in Ordnung, selbst wenn es unsere Leben miserabel macht und unsere Werte durcheinander bringt. Alles Andere, wird verboten, auch wenn es aus der Natur kommt und unzählige Studien darüber berichten, wie wirkungsvoll dies und jenes gegen Depressionen, Traumata und Süchte ist.
Nun, ich habe nicht mehr vor zu schweigen. Sobald ich an wichtige Informationen komme, lasse ich mich sehen und von mir hören und der Leser/Zuschauer tut sich selber einen Gefallen, indem er weder mir sofort widerspricht, noch mir aufs Wort glaubt, sondern selber recherchiert.

Sei kein Mitläufer, kein Agent der Matrix. Du bist nicht Mr. Smith, du bist du und du hast deinen eigenen Kopf! Du hast dein eigenes Leben und du bist für dein eigenes Glück verantwortlich!

Samstag, 2. August 2014

Über das "learning by doing" und unsere Ängste

Wie du sicherlich schon mitbekommen hast, habe ich da diesen neuen YouTube-Kanal, wo ich über Dinge rede, die für mich wichtig sind, die mein Leben positiv beeinflusst haben und die ich an dich und andere Zuschauer weiter geben möchte.

Ich habe bereits ein Video darüber gemacht, dass man keine Angst vor Fehlern haben sollte. Ist an sich keine große Weisheit, doch gerade diese simplen Dinge werden am häufigsten vergessen und von Illusionen des "Erfolges", die uns die Gesellschaft aufdrängt, überschattet. Es ist sehr wichtig, dass du dir ein Mal täglich kurz in den Sinn rufst, dass man aus Fehlern lernt und an ihnen wächst. Vergesse den restlichen Scheiß! Ich bin z.B. ein Mensch, der aus den eigenen Fehlern lernen muss. Mein Vater sagte mir, dass intelligente Menschen aus den Fehlern Anderer lernen. Fuck that! Dann bin ich eben ein "dummer" Mensch in seinen Augen, ich selber sehe mich jedenfalls anders. Ich habe keine Angst mehr Fehler zu machen. Mein Perfektionismus sitzt mir immer noch zu oft im Nacken, aber ich arbeite täglich daran und baue manchmal absichtlich Fehler ein, nur um zu sehen wie die Zuschauer reagieren, ob sie es überhaupt bemerken.

Das Video findest du übrigens hier:

 

Nun kann ich selber bestätigen, dass ewiges Planen nichts bringt, wenn man die Pläne nicht irgendwann in die Tat umsetzt. Und ich verspreche dir, dass dein Ergebnis mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% von deinem Plan abweichen wird. Es kann sein, dass das Ergebnis sogar besser wird, als das was du dir vorgestellt hast. Im besten Fall machst du etwas "falsch" und wirst von deinen Freunden darauf hingewiesen. Dann lernst du aus diesen Fehlern.

Klingt komisch? Sehr ungewohnt? Schließlich war die Angst in der Schule sich vor den Anderen zu blamieren die größte, zumindest bei mir, also lief ich herum wie mit einem Stock im Arsch und "blamierte" mich auf Schritt und Tritt, weil diese Angst mein Unterbewusstsein darauf programmierte und dieses wiederum meine Handlungen beeinflusste. Mehr über das Unterbewusstsein erfährst du HIER.

Erst wenn du deine Fehler lieben lernst, dich, so wie du bist, zu 100% akzeptierst, wirst du keine Angst mehr davor haben zu handeln. Wenn du aus der Matrix raus möchtest, wenn du frei in deinen Entscheidungen und Handlungen sein möchtest, dann musst du dich zuerst akzeptieren und deine Fehler lieben lernen. Deine Fehler sind deine Lehrer! Nicht solche Lehrer wie Herr Wolters aus der Schule, der einen Haufen Komplexe hat und dich deswegen als Schüler unterdrückt, sondern Lehrer wie Mr. Miyagi, die dich liebevoll und fürsorglich darauf hinweisen, was du besser machen könntest.

In der Zeit, die ich die Videos mache (etwas über einen Monat) habe ich schon so viele Fehler gemacht! Ich habe sehr viel experimentiert (Intro, Stimmlage, Skript, Verhalten, wie ich den Zuschauer anspreche, ob ich Bilder und Hintergrundmusik verwende usw.). Und das ist learning by doing. Irgendjemand hat mal gesagt, dass man so viel wie möglich ausprobieren sollte, denn damit steigert man die Chance darauf genau das Richtige für sich zu finden. Im Nachhinein betrachtet muss ich schmunzeln, denn ich lebte schon immer nach diesem Prinzip, auch wenn ich es nicht kannte.
Ich habe sehr viele Sportarten ausprobiert: Angefangen mit Inlineskating, Krafttraining und Karate im Kindesalter, über Skateboarding, Kickboxen und Bodybuilding im Jugendalter, dann Breakdance, Tricking, Klettern, Snowboarding, Fallschirmspringen, Mountainbiking, Wandern, bis hin wieder zu Karate. Ich fange schon an zu vergessen, was ich alles gemacht hatte, deswegen liste ich meine nicht-sportrelevanten Hobbys gar nicht erst auf. :D

Und jetzt, wo ich durch das Experimentieren lerne, verstehe ich den Spruch "probieren geht über studieren". Jetzt könnte natürlich jeder ankommen und meinen: "Warum probierst du dann nicht zu rauchen?". Das ist ein bescheuertes Argument, denn ich sage nicht, dass man hirnlos alles probieren sollte! Von zerstörenden Drogen wie den hier üblichen Tabak, Alkohol, Kokain, Heroin und Meth sollte man die Finger lassen. Du musst dir nicht mit der Schaufel ins Gesicht schlagen, oder die Venen aufschlitzen, um zu wissen, dass es weh tut und töten kann. Am besten man informiert sich objektiv und ausführlich über Drogen, damit man weiß, was eine Schadet und was nicht. Nicht einfach auf das hören, was die anderen sagen ("Aber Alkohol und Tabak sind doch erlaubt, die können also gar nicht so schädlich sein...").

Was ich meine, sind die Dinge, die dich erfüllen, die deinem Leben einen Sinn geben! Die sollte man nicht nur studieren, sondern vor allem LEBEN. Ist das nicht das, was wir alle möchten? Leben? Warum legen wir uns dann mit unseren Ängsten und den aufgespielten Illusionen selber Steine in den Weg?

"Tue das, wovor du Angst hast und der Tod der Angst ist garantiert."

In meinem nächsten Video werde ich übrigens darüber reden, wie man seine Ängste überwindet. Vergesse bitte also auch hier nicht meine Videos, sollten sie dir gefallen, positiv zu bewerten, sie auf Facebook, Twitter und Co. zu teilen, sowie meinen Kanal zu abonnieren. Bis dahin: Lerne durch das Handeln und viel Erfolg auf deinem Weg zum Glück!

Mittwoch, 16. Juli 2014

"Fulphilment" und weitere Schritte

Falls es Leser meines Blogs gibt, die außerhalb von Facebook darauf zugreifen, möchte ich offiziell für alle bekannt geben, dass ich mir einen neuen YouTube-Kanal angelegt habe, in dem ich mich mit vielerlei Themen auseinandersetzen werde. Ziel ist es Menschen wie mir, also welchen, die gewollt sind ihr Leben zum Besseren zu verändern, Wege zu zeigen, die ich selber gehen durfte und von den ich überzeugt bin, dass sie begehbar sind. Ich möchte außerdem viele Hintergründe beleuchten und Parallelen aufweisen. Was das heißt, werdet ihr erfahren, wenn ihr euch die Videos anschaut. ;)

Hier geht es zum Kanal

Künftig wird hier im Blog nicht mehr viel kommen, da ich meine Kräfte auf den YouTube-Kanal und meine Tätigkeit innerhalb von Karate fokussieren möchte. Ich habe aber vor in der nahen Zukunft eine eigene Website mit persönlichem Blog und vielen neuen Inhalten zu gründen. Wohin mich das ganze bringen soll ist für mich selbst ein Rätsel, aber ich bin gespannt darauf!

Mein Video-Blog soll einerseits den Zuschauern helfen, sie motivieren und ihnen neue Ideen liefern, andererseits aber auch mir dabei helfen bestimmte persönliche Grenzen zu überwinden, z.B. das Sprechen vor Menschen und das zusammenfassen von komplexen Gedankengängen (und ich neige oft dazu abzuschweifen...).

Wenn euch meine Videos gefallen, oder ihr jemanden kennt, der es interessant finden könnte, so bitte ich euch bei den Videos auf "Gefällt mir" zu drücken, damit diese im Rang hinauf rutschen, und sie zu teilen, damit so viele Menschen an sie kommen, wie möglich. Danke!

Hier abonnieren!

Mittwoch, 18. Juni 2014

Über die Fußball-WM und das Gemeinschaftsgefühl

In diesem Blogeintrag möchte ich über die Fußball-WM schreiben. Dass ich keinen Fußball mag, dürfte manchen bekannt sein, aber ich werde meine persönlichen Vorlieben nicht in die Beurteilung der Situation einfließen lassen. Ich bin auch kein "Hater" des Fußballs, indem ich einfach alles damit verbundene schlecht finde. Ich halte es lediglich für eine sehr gefährliche Sportart, die von der Marketing-Industrie und vor allem von Politikern massiv missbraucht wird.

Ich möchte nicht darüber reden, dass in einem armen Land wie Brasilien Milliarden für die Organisation einer solchen Veranstaltung ausgegeben werden, während hun-gern-de obdachlose Kinder nicht nur ungebildet bleiben, zwecks mangelnder Schulen und Krankenhäusern, sondern gar von Killerkommandos abgeschlachtet werden, damit sie das Image der Stadt für Besucher nicht zerstören. Das wird ohnehin Folgen haben. Heute werfen sich diese korrupten Politiker Kopfschmerztabletten (weiterer Link) gegen einen Tumor ein, doch morgen wird die Ursache stärker sein, als ihre Symptome, und frisst die Regierung auf.
Nein, darüber möchte ich nicht schreiben, das ist ein großes Thema für sich und vielleicht dient es auch nur zur Ablenkung von anderen Problemen.

Ich möchte mich nicht über Angela Merkel aufregen, die für ihr Image nach Brasilien fliegt, bezahlt von unseren Steuergeldern, um dort mit "ihren Jungs" zu posieren, während im eigenen Land das Chaos auszubrechen droht. Oh nein, darüber möchte ich mich nicht aufregen, denn es kann ja sein, dass sie genau diese Ablenkung erreichen möchte: Wenn die Leute sich über sie aufregen, vergessen sie dabei, dass sie die Dinge besser selber in die Hände nehmen und daran arbeiten sollten.

Ich möchte nicht direkt über Politik, sondern über ein beliebtes Argument schreiben, welches genutzt wird, um das Public-Viewing, oder generell das Mitfiebern bei Live-Übertragungen zu rechtfertigen: Das Gemeinschaftsgefühl.
Wie oft darf ich mir von Leuten, die sich sonst nicht, oder nur sehr wenig für Fußball interessieren anhören: "Es geht mir nicht um das Spiel, sondern um das Beisammensein, um die gemeinsame Freude."
Ein scheinbar schöner Grund, aber lasst mich bitte euch, liebe sporadische Fußballfans, folgende Fragen stellen: Warum braucht ihr ein Event von derartigen Ausmaßen, um eure Gemeinschaft auszuleben? Warum macht ihr das nicht jeden Tag? Ich sage es euch: Weil ihr täglich von Illusionen verschlungen seid, die euch von dem, was wirklich wichtig ist, ablenken. Gedanken wie "Existenzsicherung", selbst wenn es auf Kosten anderer ist, und die Angeberei vor euren Nachbarn mit den neuen Klamotten, oder dem Auto. Diese Verhaltensweisen tragen nichts zu der Gemeinschaft bei. Es sind nur die kleinen Tumore einer Gesellschaft, ein Teil davon, aber ein krankhafter.

Es ist aber nicht mein Ziel euch mit Dreck zu übergießen, liebe Leser, entschuldigt mich bitte. Auch möchte ich nicht jedem "Individuum" aus dieser Gesellschaft dieses Verhalten zumuten und alle in eine Schublade stecken. Das mag zwar so klingen, gemeint sind jedoch nur diese, auf die es tatsächlich zutrifft. Ich bitte euch hier zu differenzieren, weil es bereits in der Vergangenheit zu Missverständnissen geführt hat, da die Leute sich sofort angesprochen fühlten (warum wohl?). *hust*

Zurück zum Thema:
Unser Universum (keine Sorge, ich bin tatsächlich noch beim Thema) funktioniert nach bestimmten Gesetzen, die Parallelen nicht nur in der Natur, sondern auch in anderen Strukturen, wie z.B. der Gesellschaft, aufweisen. Eins dieser Gesetze ist "wie im Großen, so im Kleinen" (und umgekehrt). Was im privaten Leben ist, überträgt sich auf den Freundeskreis, dann auf die ganze Ortschaft, dann auf das Land, die Nachbarländer und schließlich die ganze Welt. Wenn in einem Land die Mentalität, dass man nicht auf seine Fehler, sondern auf die des Nachbarn mit dem Finger zeigen sollte, vorherrscht, dann verhalten sich die Politiker genauso zu den Nachbarländern. Das ist nur ein Beispiel und darüber habe ich schon mal geschrieben. Ein zutreffenderes Beispiel hierfür ist: Wer konservativ lebt und Grenzen in seiner nahen Umgebung aufbaut, der überträgt dieses Verhalten auch auf den Rest der Welt. Mit anderen Worten: Wenn alle denken, dass sie anders sind, als der Rest, dann gibt es unzählige Konflikte, die auf Glaubens-, "Rassen"- und Interessenunterschieden basieren. Konservative Menschen sind klischeehaft bekannt dafür einen nicht zu hohen Bildungsgrad zu besitzen, sehr patriotisch zu sein und den Krieg gut zu heißen (siehe auch: Rednecks). Klischees übertreiben zwar oft, basieren aber meistens auf der Realität.

Nun, wenn in einem Land der Gedanke, man sei anders als der Rest, überwiegt, dann baut man psychologische Grenzen zu anderen Ländern und Kulturen auf. In Extremfällen gibt es Grenzen innerhalb des Landes, wie z.B. bei Bundesländern, die weit über ihren sinnvollen Nutzen zur einfacheren Regulation hinaus reichen und mentale Abgrenzungen schaffen ("Ossis" vs. "Wessis") und innerhalb dieser Grenzen gibt es sogar noch weitere Grenzen ("Göttingen vs. Eichsfeld") und selbst da kann es weitergehen wie am Beispiel Göttingens: Grone-Nord vs. Grone-Süd. Man könnte meinen, dass es menschlich sei sich von den anderen abzugrenzen, aber das ist eine einfache Ausrede, denn die Realität sieht anders aus: Der Mensch ist ein Tier und wie jedes Tier funktioniert er in einer Gemeinschaft. Es kann sein, dass sich einzelne Interessenkonflikte (z.B. Rivalität unter Löwen) bilden, aber wenn große Teile einer Spezies Krieg gegeneinander führen, dann liegen dem sehr große Illusionen und Neurosen zugrunde.

Was hat das mit der Fußball-WM und dem Public-Viewing zu tun? ALLES. Außerhalb der WM leben Menschen voneinander abgegrenzt, in Extremfällen erfüllt von Hass, Neid, Habgier und anderen krankhaften Charaktereingenschaften, aber sobald ein gemeinsamer Gegner auftaucht, vereinen sie sich und werden plötzlich zu einer Gemeinschaft. Auf ein Mal fällt es ihnen sehr einfach die künstlichen psychologischen Grenzen zu überwinden und sie sind beste Freunde, nur um nach dem Event zurück in ihre gewohnten Verhaltensmuster zu schlüpfen. Dieses Phänomen nutzen Herrscher in der Menschheitsgeschichte schon seit Tausenden von Jahren, denn sobald ein Gegner "von Außen" kam, vergaßen die einzelnen Klans plötzlich ihre Diskrepanzen und verbanden sich.

Aber brauchen wir tatsächlich immer einen gemeinsamen Gegner, um diese Illusion der Abgrenzung (die größte Illusion der Menschheit) zu überwinden? Es ist so einfach, warum machen wir das dann nicht grundlos so? Wir machen das nicht, weil wir teilweise von blöden, teilweise von korrupten und zum größten Teil von verrückten, neurotischen Politikern, sowie von unseren Egos regiert werden und vergessen, dass die Macht bei uns ist. Wir geben sie so freiwillig auf, diese Verantwortung über unser eigenes Leben und lassen unser Denken manipulieren, aber wir können uns diese auch genauso leicht zurück holen!

Ich habe damit angefangen und bilde keine Grenzen mehr. Mir ist es egal, ob ich ein Russe, ein Deutscher, ein Göttinger, ein "Weißer", ein Groner, ein Christ, Moslem, ein Schwuler, oder irgendein Fan bin. Ich bin ein Mensch. Ich gehe zu dem Ursprung zurück. Zurück entlang all der sozialen Verirrungen und vereinfache mein Denken. Ich gehe sogar darüber hinaus und sage, dass ich ein Tier bin, ein Teil dieser Natur. Damit löse ich die letzte Grenze zwischen den Menschen und anderen Tieren und Pflanzen auf. Würde das jeder tun, so gäbe es nicht nur innerhalb unserer Spezies, sondern auf der ganzen Welt weniger Konflikte. Menschen würden im Einklang mit der Natur leben und nicht versuchen sie sich zu unterwerfen. Das ist kein "Hippie-Gerede", das ist Vernunft.

Tut mir also bitte einen Gefallen und plappert nicht nach, wenn andere meinen, es gehe um das Gesellschaftsgefühl. Schaut Fußballspiele an, wenn es euch gefällt, habt Spaß, vergesst aber dabei nicht, dass nur eine angenehme Ablenkung vom Leben ist. Es ist keine Ablenkung vom Krieg, sondern ein anderer künstlicher Krieg und wenn er vorbei ist, dann entfernt euch bitte vom Grenzgedanken. Übt eine starke Gemeinschaft mit allen Menschen aus, immer. Schaut keine Nachrichten. Lasst euch nicht wie Schafe in Herden kontrollieren und dann wie abgerichtete Hunde aufeinander hetzen. Nehmt euer Leben und eure Überzeugungen selber in eure Hände und reflektiert über jede Handlung. Das ist Anfangs schwer, wird aber mit der Zeit einfacher und führt zu einer Verminderung von Konflikten - versprochen!

Dienstag, 10. Juni 2014

Über die Etymologie des Seltsamen und die Heldenreise

Ich finde, dass man sehr viel lernen kann, wenn man die Sprache analysiert, ohne nach gesellschaftlich anerzogenen Mustern zu urteilen. So fiel mir heute auf, dass in keiner Sprache, die ich kenne, die Begriffe "Seltsam" wirklich "schlecht" bedeuten, auch wenn das heutzutage so impliziert wird. Seltsam heißt nur, dass etwas selten ist, sich aus der Masse hervorhebt, genauso wie das Synonym "Eigenartig". Wenn jemand eigenartig ist, dann hat er eine eigene Art und in meinen Augen ist das keineswegs schlecht!
Das Englische Wort "weird", kommt aus dem Indo-Germanischen und hat die selbe Wurzel wie "werden". Die Vorfahren dieser Wörter bedeuteten laut Wiktionary "Das, was passiert; Schicksal, Zufall, Glück, Berufung, Fakt und Tat". Die letzteren Bedeutungen finde ich sehr interessant, denn ein Fakt und eine Tat verdeutlichen das, was wirklich und echt ist. Das Synonym "odd" wird aus dem Altenglischen wie "Einzeln", oder "Speerspitze" (vgl.: die Spitze der Pyramide) übersetzt, hat also meiner Meinung nach eher respektvolle Assoziationen.
Im Russischen gibt es das Wort "странный" (strannyj), was grob übersetzt das Wort "Wanderer" (vgl.: "страна" - das Land) enthält und die selbe Wurzel hat wie das Englische "strange", nämlich das lateinische "extraneus" ("das, was draußen ist"). Ich interpretiere das damit, dass jemand, der viel wandert, viel von der Welt sieht und viel lernt, selbstverständlich mit seiner Weisheit aus der Menge heraus sticht, somit anders ist. Auch hier sehe ich nur Gutes in der Bedeutung des Wortes. Ähnlich ist es bei dem russischen Synonym "причудливый" (pričudlivyj), welches das Wort "чудо" (čudo) enthält was "Wunder" bedeutet. Das finde ich wundervoll.

In der heutigen Zeit werden wir erzogen zu denken, dass es gut ist zu der Masse zu gehören, obwohl fast jeder den Impuls dazu hat individuell zu sein. Man imitiert den Individualismus mit solchen Oberflächlichkeiten wie auffallende Kleidung, Tattoos und Piercings, bis auch diese gewöhnlich werden. Nur die Wenigsten trauen sich wirklich anders zu sein, denn herausragend zu sein wird als eine schlechte Eigenschaft betrachtet. Im japanischen gibt es sogar das Sprichwort: "Ein herausragender Nagel wird letztendlich eingehämmert". Kein Wunder, dass die Japaner mit dieser Einstellung so eine hohe Selbstmordrate haben. Solche Sprüche werden von denjenigen erfunden, die einst herausragend wurden, es weit brachten und eine mögliche heranwachsende Konkurrenz sich damit vom Hals schaffen, dass sie sie klein reden und ihre Kreativität im Keim ersticken.
Die alten Mythen, ganz gleich ob bei den Indern, Chinesen, Griechen, Ägyptern, den Ureinwohnern Amerikas usw. sprachen von nichts Anderem. Ihre Helden waren Prometheus, Herakles, Osiris, Buddha, Jesus, Mohammed und viele weiteren bedeutenden Persönlichkeiten, seien es spirituelle, oder militärische Führer: Der Weg zur geistigen Befreiung (oft mit Macht verwechselt) führt über die kreative Individualisierung, also das Loslassen von festgelegten Denkmustern und die Erschaffung einer neuen Weltanschauung. Aber Buddha wurde in den Augen der meisten Menschen zu einer Gottheit gemacht, genauso wie Jesus (für mich sind die beiden sehr ähnlich), sodass der Durchschnittsbürger denkt, dass er nie so werden könnte wie sie. Sie wurden von den selben Menschen auf ein unerreichbares Podest gestellt, die solche Sprüche wie den mit dem herausragendem Nagel erfanden, mit nur einem Ziel: Niemand darf kommen und ihre bestehende Weltordnung umwerfen. Aber solche Menschen gab es auch in neuerer Zeit: Martin Luther, Ramakrishna, Henry Ford, Gandhi, Martin Luther King jr.... Ich könnte sogar solche Namen nennen wie Julius Cäsar, Napoleon Bonaparte, oder Adolf Hitler. Ganz egal was diese Menschen schufen, sie gingen einen gemeinsamen Weg. Das, was sie daraus machten ist eine andere Geschichte. Ich bitte euch hier nicht über die Einzelfälle zu urteilen, sondern das gemeinsame Konzept hinter allen Fällen zu betrachten.

Unsere Vorfahren hatten Mythen und Rituale, die ihnen wegweisend und grenzüberschreitend dienten. Die heutigen Überbleibsel dieser Rituale, wie z.B. die Beschneidung und das Bar Mizwa bei jüdischen Jungen, sind nur noch missverstandene und falsch gedeutete Schatten dessen, was sie ursprünglich waren. Für eine sinnvollere Deutung alter Rituale empfehle ich euch Videos von Joseph Campbell, dem herausragendsten Mythenforscher seiner Zeit, auf YouTube zu suchen.
Dadurch, dass viele Rituale ihre Bedeutung verloren, schufen die modernen Menschen sie ab. Doch diese Rituale sind psychologisch oft sehr wichtig. Wie wichtig Initiationsrituale für das Erwachsenwerden eines Jungen sind, beschreiben Robert Moore und Douglas Gillette in ihrem Buch "King, Warrior, Magician, Lover: Rediscovering the Archetypes of the Mature Masculine". Mythen beschreiben solche Archetypen. Sie handeln um Könige, Krieger, Magier und großartige Liebhaber und sind nicht nur Geschichten, sondern eine Art Wegweiser für junge Menschen. Sie sind selbst für die modernen jungen Menschen sehr aktuell und von einer weitaus größeren Bedeutung, als der wohl bekannteste moderne Wegweiser: "Schule, Ausbildung/Uni, Arbeit, Familie, Rente, Tod" (Alan Watts darüber). Dieser Wegweiser hat nämlich keinen Platz für Kreativität, weil Kreativität Menschen nachdenklich macht und nachdenkliche Menschen haben die Eigenart an bestehenden Ideologien zu zweifeln und das ist gefährlich für diejenigen, die oben sitzen und solche Wegweiser u.a. durch die Medien diktieren. Es gibt aber auch Ausnahmen in den Medien, doch darüber schreibe ich ein anderes Mal.

Über alte Mythen und ihre Bedeutung könnt Ihr in Joseph Campbells Büchern "Der Heros in Tausend Gestalten" und "Die Kraft der Mythen" nachlesen. Seine Lieblingsthematik, die Heldenreise, die in den Mythen vieler voneinander unabhängigen Völker in den verschiedensten Epochen auftauchte, beschäftigt sich mit den Lebensphasen, die ein jeder junger Mensch durchmacht, der den Ruf hört (siehe: Berufung) und sich dazu entschließt diesem in eine unbekannte Zukunft zu folgen, meistens entgegen der akzeptierten Vorstellungen der Gesellschaft (Eltern, Schule, Freunde). Bücher wie diese sind perfekt für jene, die sich in ihrer Gesellschaft kreativ eingeschränkt fühlen, die Herausragend sein möchten. Sie helfen ihnen ihren Weg zur Eigenständigkeit zu finden, erwachsen zu werden und nicht wie Kinder in Körpern von Erwachsenen zu handeln, was heute bei den meisten "Erwachsenen" Männern der Fall ist, da sie nie durch ein bewusstseinsveränderndes Initiationsritual gingen. Bei den Frauen ist es oft etwas einfacher, weil sie die Regel bekommen, was zum Glück kulturell nicht veränderbar ist und ihnen auf eine natürliche Weise zeigt, dass sie eine neue Entwicklungsstufe erreicht haben. Mit dem Körper ändert sich der Geist. Deswegen werden Mädchen heutzutage früher reif, als Jungen.

In der Zukunft werde ich mehr über Themen wie diese schreiben, weil sie die Essenz meines Lebens ausmachen und hoffentlich auch euch helfen können.

Montag, 9. Juni 2014

Über "Trolle", Meinungsunterschiede und das Erwachsenwerden.

Oft trifft man zufällig Menschen, entweder bei gemeinsamen Bekannten, oder wegen gemeinsamen Interessen auf besonderen Veranstaltungen, und verbringt eine nette Zeit mit ihnen, unterhält sich ein wenig, erkennt die Maske, die man trägt, aber nicht wirklich den Menschen und seine vielen anderen Interessen und Überzeugungen dahinter.

Diese Menschen fügen einen dann auf Facebook zu ihrer Kontaktliste hinzu und man hat in den meisten Fällen recht wenig Kontakt zu ihnen.
Nun bin ich ein Mensch, der viele Dinge postet, sich aber bemüht seine Posts inhalts- und sinnvoll zu gestalten. Ich poste meine Überzeugungen, meine Werte, meine vielen Interessen und sage immer wieder: Wenn es euch nicht interessiert, dann braucht ihr es nicht zu bemerken. Ich mache es also unaufdringlich. Wer von meinen Ideen und der Information, die ich teile, profitiert, dessen Kommentare sind gern willkommen.

Es gibt Leute, die ständig etwas schreiben und liken, auch wenn man sie bisher nur ein Mal gesehen hat. Doch diese Menschen haben mehr als ein gemeinsames Interesse. Sie müssen nicht immer einverstanden sein, aber sie kritisieren auch nicht andauernd und so entsteht ein gesunder Dialog. Über diese Menschen freue ich mich und teile mit ihnen manchmal auch weiterführende Informationen über private Nachrichten.

Dann gibt es aber Leute, die sich nur auf meiner Pinnwand melden, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind. Kritik ist gut, wenn sie konstruktiv ist, doch diese Menschen verhalten sich sehr unreif und destruktiv. Sie mögen ganz unterschiedliche Interessen und Überzeugungen haben als ich, was ich akzeptiere und respektiere, doch wenn sie das Selbe nicht bei mir tun, dann möchte ich mit ihnen nicht reden. Sie einfach blocken wäre aber auch kindisch von mir. Also warte ich, bis diese Menschen mich wieder aus ihrer Kontaktliste kicken und freue mich, wenn es so weit ist.

Gestern hatte ich einen langen Dialog über das Thema "Wissenschaften vs. Spiritualität". Ich meinte, dass man die beiden Seiten nicht unbedingt als Gegenpole ansehen und stattdessen seinen persönlichen Nutzen aus allen Lehren ziehen sollte. Dann darf man über seine Überzeugungen erzählen, aber auf keinen Fall aufdringlich, da es einem klar sein sollte, dass jeder Mensch seine Ideale (und Idole) hat und das Aufdrängen einer Ideologie hat noch nie zu etwas Gutem geführt.
In meinem Umkreis gibt es viele Menschen, die andere Vorstellungen von Gott und Universum haben, als ich, aber ich respektiere das, weil sie meine Ansichten respektieren. Darum geht es mir. Das ist die Essenz vom friedlichen Zusammenleben! Live and let live.
Doch leider beobachte ich, wie viele Fanatiker der Naturwissenschaften (nicht die eigentlichen Wissenschaftler, die sich um das klären vieler Fragen bemühen und keine Zeit für Streitereien haben) sich absolut respektlos gegenüber Andersdenkenden verhalten und sie mit verschiedenen Namen "beschimpfen". Die Kirche hat es im Mittelalter nicht anders gemacht und alle Andersgläubigen als Heiden und Ketzer bezeichnet und sie bekämpft. Dabei sind diese Menschen nicht in der Lage die Parallelen zu ihrem Verhalten und dem der mittelalterlichen katholischen Kirche zu sehen. Mag sein, dass ihre Methoden reproduzierbar, falsifizierbar, etc. (die Lieblingsbegriffe und Argumente von streitsüchtigen Wissenschafts-Fanatikern) sind, anders als die Behauptungen der Kirche, aber die Art und Weise, wie sie ihre Erkenntnisse mit der Welt teilen sind identisch: Tyrannei - Entweder ihr glaubt an das, was wir euch erzählen, oder ihr seid ungebildete Idioten. Ein Glück, dass sie keine blutigen Kriege anfangen. Noch nicht. Das Thema wurde übrigens wunderbar in der zweiteiligen South Park Episode "Go God Go" (deu.: "Gott ist Tot") verdeutlicht.

Aber zurück zu Facebook: Menschen dieser Art sind vollkommen von ihrem Ego geblendet. Sie müssen es den Anderen immer beweisen und wenn sie es nicht schaffen, werden sie persönlich. Ich kann das gut nachvollziehen, weil ich selber so war. Das ist das typische Verhalten von einem unvollständigen Menschen, jemanden, der seine Mitte nicht gefunden hat. Besonders ironisch finde ich die Tatsache, dass diese Menschen meine Weltsicht und meine Methoden kritisieren, aber selbst scheinbar unglücklich und krank sind. Auch das ist typisch, denn mit meinen Überzeugungen reize ich ihr Unterbewusstsein. Dort schlummert der Gedanke: "Was ist, wenn ich mein Leben nicht optimal lebe?" und das Ego hält diesen Gedanken weiterhin im Tiefschlaf, denn Veränderung, ganz gleich, ob sie Vieles besser machen könnte, ist der größte Feind des Egos. Wenn ich nun also ankomme, und andere Möglichkeiten, wie man das Leben leben und die Welt betrachten könnte, präsentiere, auf meine sehr direkte, aber dennoch nicht aggressiv aufdringliche Art, dann fühlen sich diese Menschen trotzdem direkt angegriffen und wehren sich mit ihrer Kritik. Dabei halten sie sich für vollständig im Recht (courtesy of the ego), was eine leichte bis mittelstarke Ausprägung von Schizophrenie signalisiert. Das Verhalten von Teenagern soll in vielen Punkten mit dem Verhalten von Schizophrenie-Patienten übereinstimmen (habe ich mal in einem der Zeit-Wissen-Magazine gelesen).

Nun, diese immer kritischen Menschen, die keine anderen Standpunkte akzeptieren und sie am liebsten auslöschen würden, sind wie Kinder, oder Teenager in Körpern von Erwachsenen, die in ihrem Leben eine gewisse Barriere zur Weiterentwicklung nie passierten und in diesem geistigen Zustand verharrten. Auch das kann ich nachvollziehen, weil ich dort war und eigentlich heute noch oft ähnliches Verhalten bei mir bemerke, was nicht in Ordnung ist und ich arbeite an mir. Ich rede nicht von oben herab über solche Menschen, da jeder das Potential besitzt diese Barriere nachträglich zu überqueren, doch die wenigsten tun es. Die meisten Väter sind so. Ich versuche auch nicht diese Menschen aktiv über diese Barriere zu bringen, das müssen sie selber schaffen. Viel eher deute ich ihnen den Weg z.B. durch Artikel wie diesen. Deshalb lösche ich sie nicht aus meiner Kontaktliste, in der Hoffnung, dass sie es irgendwann begreifen. Das hindert mich aber nicht daran mich zu freuen, wenn diese Leute mich löschen, denn es erspart mir den Stress mit ihnen. Wer nicht lernen möchte, ist schon hoffnungslos verloren.

So wie ich hier schreibe, mag für manche sehr aufgeblasen klingen, aber es ist wirklich nicht so gemeint. Ich weiß sehr Vieles nicht, doch das, was ich weiß, möchte ich teilen und wenn jemand es überhaupt nicht akzeptieren möchte und mich andauernd bekämpft, wie soll ich noch über sie schreiben?
Dieser Post war schon seit langem geplant, doch endgültig dazu bewegt wurde ich durch ein bestimmtes Ereignis, welches sich gestern abspielte und ich bin sehr froh darüber, eine streitsüchtige Person weniger in meiner Kontaktliste zu haben. Danke H! Denke bitte daran: Ich bin mir dessen bewusst, dass ich dich und die ganze Situation vollkommen falsch eingeschätzt haben könnte. Ich könnte mich vom ersten bis zum letzten Wort irren und in dem Fall darfst du diesen Post gerne ignorieren. Er ist auch nicht dazu da, um dich zu "dissen", oder klein zu reden, selbst wenn 1-2 Menschen vermuten könnten, wer du bist. Das spielt keine Rolle! Falls ich aber doch irgendwo Recht haben dürfte, dann behalte es bitte für dich und arbeite an dir. Ich wünsche auch dir nur das Beste! Wachse und vervollkommne dich. Namaste.

Montag, 12. Mai 2014

Schlechte Werbung, Teil 2: Über die Angst vor dem Alter (ergänzt)

 In einem Friseursalon hängt dieses Plakat:



Das alt werden ist ein natürlicher Prozess des Lebens, genau wie die Geburt, die Pubertät und das Sterben. Viele verstehen das zwar, aber warum fällt es ebenso vielen so schwer das zu akzeptieren? Männer mit Midlife-Krisen und 45 Jahre alte Frauen mit pinken Haaren sind klassische Fälle.

Natürlich kann man jederzeit mehr aus seinem Leben machen, doch Viele machen den Fehler und belassen die Veränderungen nur beim Äußeren. Hier sind wir wieder beim Thema: Die Form mehr ehren, als den Sinn. Das hohe Alter und der Tod kommen so, oder so, vorausgesetzt man stellt sich gut an. Dem kann man nicht entgehen und die Angst davor verjagt diese Phänomene nicht. Im Gegenteil werden alternde und krank machende Prozesse durch negative Emotionen wie z.B. die Angst beschleunigt. Why give a fuck then? Ich habe keine Angst davor. Ich genieße meine Jugend, freue mich aber auch schon auf das alt sein und habe keine Angst vor dem Tod! Ich könnte heute sterben und würde nichts bereuen. Natürlich möchte ich gerne noch länger leben, um noch viel Spaß am Leben zu haben, klammere mich aber nicht so irre daran, dass ich nicht in der Lage bin die Alterungsprozesse zu akzeptieren. Viel eher passe ich mich den Umständen an. Ja, meine Haut wird faltiger - also runzele ich meine Stirn nicht mehr so oft und lache viel, weil Lachfalten schön sind. Ja, Verletzungen heilen nicht mehr so schnell wie früher - dann passe ich besser darauf auf, dass ich mich nicht verletze.
Deswegen ist für mich die männlichste Art das Grau zu reduzieren, sich keinen Stress darüber zu machen und es kommen zu lassen. Es gibt wichtigere Dinge im Leben, als das Aussehen. ;)

Ergänzung:
Nach berechtigter Kritik möchte ich ergänzen, dass nicht alle älteren Frauen, die sich die Haare pink färben, Angst vor dem Alter haben müssen. Für manche ist das eine Geschmackssache und sie mögen das Grau einfach nicht, für andere ist das eine Art Protest gegen die von der Gesellschaft vorgeschriebene "Normen". Selbstverständlich meine ich in meinem Artikel nur diejenigen, die Angst vor dem Alter haben und habe auch nur wenige Beispiele genannt. Wir alle wissen, dass es reichlich davon gibt. So oberflächlich bin ich wirklich nicht, dass ich alle älteren Leute mit bunten Haaren in eine Schublade stecke.

Freitag, 9. Mai 2014

Neue Serie: Niveau- und Geschmacklose und einfach nur schlechte Werbung

Seit einiger Zeit fällt mir auf wie schlecht die Werbung in öffentlichen Bereichen geworden ist. Es gibt kaum ein Plakat, oder einen Werbespruch, an dem ich nichts auszusetzen hätte. Überall sehe ich ein Spiegelbild der Perversionen und Krankheiten unserer Gesellschaft. Natürlich könnte man sagen, dass ich die Dinge zu eng und streng sehe, wobei ich doch humorvoll heran gehen sollte und am Ende ist es meine ganz subjektive Meinung, mit der man nicht einverstanden sein muss. Aber urteilt selbst!
Das erste Foto, das ich vorstellen möchte, ist von einer aktuellen McDonald's Werbung, die mir heute aufgefallen ist:


Dass das Gehirn nicht im Kopf endet, sondern sich über den ganzen Körper mit den Nerven ausstreckt, ist wohl bekannt. Wenn man sich also wenig bewegt, dann wird man nicht nur körperlich, sondern auch geistig schlapp. Das ist nicht weniger Ernst bei der Ernährung. Der Darm wird, aufgrund seiner Nervendichte, als das dritte Gehirn bezeichnet. Viele dieser Nerven sind sogar direkt mit dem Gefühlszentrum unseres Gehirns verbunden. Was man isst entscheidet also direkt über die Emotionen und die geistige Qualität des Menschen.

Diese Werbung soll uns also dazu bewegen unsere lebensnotwendige Fortbildung aufzugeben und uns stattdessen so oft wie möglich mit Müll voll zu stopfen. Volle Fahrt für die komplette geistige und körperliche Degeneration unserer Gesellschaft, als wäre es nicht schon schlimm genug! Etwas Anderes sehe ich in dieser Aussage nicht und ich finde es scheiße. Aber etwas Anderes ist man von McDonald's ja nicht gewohnt. Warum so Viele Leute immer noch dort (und bei anderen Fastfood-Ketten) "essen" gehen, ist mir ein Rätsel... obwohl, bei dem Zuckergehalt in diesen Produkten sollte es eigentlich nicht verwundern, dass die Leute im wahrsten Sinne süchtig nach diesem Zeug sind.

Dienstag, 6. Mai 2014

Über gute Fotografen und schlechte Fotografen (rant, sorry for that).

Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass es mindestens zwei Arten von Fotografen gibt, die privat, oder für Firmen Fotos machen (Journalismus ausgeschlossen). Die eine Sorte schließt alle nötigen Ausbildungen ab, eignet sich bestimmte Kenntnisse an und bekommt einen Zettel, auf dem steht, dass es ein ausgebildeter Fotograf ist und damit kann diese Person dann Werbung für sich, oder den eigenen Laden machen. Ähnlich wie bei Studenten gibt es diejenigen, die nur das nötige Maß an Kenntnissen mitnehmen und nicht versuchen sich aus der Menge heraus zu heben und die, die danach streben besonders gut zu werden. Sie bekommen genauso einen Abschluss, vielleicht mit einer besseren Note (auf die später eh keiner schaut), aber ihre Fertigkeiten sind so viel besser, jedoch auch beschränkt auf den Bereich der Ausbildung. Das sind oft diejenigen Fotografen, die zahlreiche Fotoateliers in der Fußgängerzone eröffnen und deren Fotos sich nicht von den der Konkurrenz unterscheiden. Manche bleiben dabei, andere bilden sich privat weiter und werden besser.

Und dann gibt es Fotografen, die keine offizielle Ausbildung durchziehen, sondern ein jahrelanges Eigenstudium, das aus vielseitiger Recherche, den Besuchen von Seminaren und viel trial & error Praxis besteht. Viele von ihnen machen das nur nebensächlich - sie werden selten wirklich gut. Andere gehen mit Herz, Seele und Kopf heran und wachsen zu echten Größen. Sie sehen sich als Künstler, geben sich mit der anfänglichen Armut und den Niederlagen zufrieden und machen später oft viel bessere Fotos, als manch ein Experte mit einer Urkunde. Diese eröffnen auch manchmal Fotoateliers, doch da sieht man schon einen Unterschied zum Rest.

Neulich war ich auf einem Karate-Lehrgang, wo Fotografen (mit Logo-Shirts vom eigenen Laden) eingeladen wurden. Abgesehen davon, dass sie keine Ahnung davon hatten, wie man ein Gruppenfoto bei Karatekas macht (es liegt NIEMAND vor der Gruppe auf dem Boden, egal wie klein und süß das Kind auch ist!!), dauerte es viel zu lange. Ich bat eine davon ein Gruppenfoto mit meiner Kamera (Canon EOS 600D) zu machen. Zuvor habe ich die den Modus "M" eingestellt, also manuell, wo man alles ganz individuell anpassen kann. Ich habe die Belichtungszeit, die Blende und ISO entsprechend den Lichtverhältnissen in der Halle angepasst und alles, was man tun musste war die Schärfe anpassen und Foto schießen. Als ich dann in der Gruppe saß und mich nicht bewegen durfte, musste ich mir mit Entsetzen anschauen, wie diese Amateurin den Modus zu einem wechselte, wo Dinge voreingestellt, also vollkommen verstellt und unpassend, waren. Dann kam auch den unerwünschte Blitz, die Schärfe hat sie auch nicht angepasst und kam absolut nicht klar. Dabei hatten die beiden auch Canon-Kameras, also kann man nicht sagen, sie würden nicht wissen, welche Einstellung was bedeute. Selbstverständlich wurde aus dem Foto nichts: Unscharfer Mist, auf dem man nichts erkennen kann, schräg fotografiert. Ich hätte es besser machen können, dabei möchte ich nicht mal ein Fotograf werden, weshalb mein Eigenstudium in dem Bereich nur als Hobby und sehr eingeschränkt verläuft. Als ich sie nach der Aktion darauf ansprach, warum sie denn den Modus änderte, meinte sie, dass der "M"-Modus unnötig sei und sie den anderen für besser hielt. Ja, mag sein, aber aus dem Foto wurde trotzdem nichts. Man kann die Dinge so machen, wie man es lieber hat, dann sollte man sie aber auch gut machen, oder sein lassen.

Ich kenne so viele Fotografen, die kein eigenes Atelier, aber so viel mehr Erfahrung und Können besitzen als diese Beiden. Ich wünschte mir, dass auch nur einer vom letzten Fotowalk bei dem Lehrgang dabei gewesen wäre. Allerdings kennt man solche Fotografen oft nur durch Bekannte und nicht wenn man in den gelben Seiten nachschlägt, was der Veranstalter eines Lehrganges selbstverständlich macht. Das kann man ihm nicht verübeln, denn er kann einen guten Fotografen nicht von einem Schlechten unterscheiden.

Montag, 7. April 2014

Über Geburtstage

Vor etwa zwei Monaten ist mein Blog zwei Jahre alt geworden. Während ich das erste Jahr nur leicht verspätet, dafür aber mit einem langen Eintrag und vielen Fotos feierte, halte ich das inzwischen für unnötig, da ich Jubiläen und Geburtstage nun als sinnlos betrachte. Über den Blog sage ich nur wenig und es ist etwas, was den Meisten ohnehin aufgefallen sein dürfte:
Während ich Anfangs sehr viel Show um meine Person machte, schaltete ich irgendwann auf das um, was mir gefällt (Sport), dann auf das, was mich beschäftigt und fasziniert (Ideen). Inzwischen schreibe ich nicht mehr so viel, dafür versuche ich aber den Inhalt anspruchsvoller zu gestalten.

Heute möchte ich von der Sinnlosigkeit von Geburtstagsfeiern schreiben.
Man wird jede Sekunde älter und nicht nur an einem bestimmten Tag im Jahr. Das Alter wird anhand eines vom Menschen geschaffenen Zeitmodells bestimmt. Auf einem anderen Planeten könnte ich nicht 26, sondern 55 Jahre alt sein. Ganz davon abgesehen, halte ich mich in der Entwicklung leicht verzögert insofern, dass ich bestimmte Phasen des Lebens erst jetzt durchmache, während Andere sie mit 17 beginnen. Dazu muss man aber auch sagen, dass sehr viele Menschen heutzutage diese Phasen gar nicht haben und in ihrer Entwicklung stehen bleiben, aber das ist ein Thema für die Zukunft.
Wie dem auch sei, man altert jeden Tag, somit sehe ich keinen Grund darin den Geburtstag zu feiern. Man sollte jeden Tag feiern, das habe ich schon in Bezug auf das Neujahrsfest geschrieben und das ist beim Geburtstag nicht anders. Der einzige Grund, warum Geburtstage noch "in" sind, aus meiner Sicht, die Geschenke, die man bekommt. Dies halte ich ebenfalls für überflüssig, denn solange Geschenke nicht einen Teil der Seele des Schenkers enthalten, z.B. ein Bild von einem Maler, oder ein Gedicht von einem Dichter, sind sie nichts Wert. Gebrauchsgegenstände kann sich ein jeder selbst besorgen. Diese und Schmuck sind lediglich Entschuldigungen für die Einfallslosigkeit des Schenkers (um indirekt Ralph Waldo Emerson zu zitieren). Außerdem sind die meisten Geschenke nur Lasten für den Beschenkten und eine Art Verpflichtung etwas zurück zu schenken. Davon spricht natürlich keiner und oft wird es dementiert, doch fühlen tut das ein jeder von uns. Das ist pervers, denn dabei geht die ganze Liebe und Fürsorge verloren. Zum Beispiel möchte ich meinen Eltern nichts schenken, wenn mir nichts originelles einfällt, dafür möchte ich aber auch nichts von ihnen geschenkt bekommen, selbst wenn sie die beste Idee haben, zumindest nicht an einem bestimmten Tag und aus Verpflichtung. Sie können mir etwas schenken, wenn sie merken, dass ich es brauche und das gilt auch für meine Geschenke an sie, aber das muss vom Herzen kommen und darf nie verpflichten.
Aus diesem Grund möchte ich meine Geburtstage nicht mehr feiern. Das hat nichts pessimistisches an sich. Ich habe kein Problem damit älter zu werden, denn es gibt nichts Natürlicheres als das. Tatsächlich freue ich mich auf das Alt-werden, denn da ich mich dazu entschlossen habe mich das ganze Leben lang zu entwickeln, und sei es auf Kosten der sozialen Integration, kann ich mir denken, dass ich in zehn Jahren viel mehr weiß, geduldiger bin und einige meiner inneren Dämonen besiegt habe. Wenn ich als alter Mann auf dem Sterbebett liege, möchte ich weise sein, auf ein erfülltes Leben zurückblicken und im Frieden aus dieser Welt scheiden, was ebenfalls absolut natürlich und notwendig ist (denn der Tod ist allen Dingen eigen). Ich möchte nicht senil und sabbernd im Altersheim enden, während ich, aufgrund von diversen Komplexen, nach meiner Mutter und der Aufmerksamkeit der mich umgebenden Menschen schreie. Sterben, ja, aber mit Würde. Und ich habe keine Angst davor. Ist diese Angst vor dem Tod erstmal weg, fühlt man sich frei und erleichtert. Man entwickelt viel mehr Kraft dazu das Beste aus jedem Tag zu machen und hört nicht auf die Miesmacher, die einem darüber berichten wie die Zeit davon läuft. Soll sie doch laufen, diese größte Illusion, die der Mensch schuf - ich laufe ihr jedenfalls nicht hinterher.

Freitag, 28. März 2014

Garbage-Warrior, part 2

Gestern war ich wieder Müll einsammeln. Am Tag zuvor hatte ich eine Stunde an der frischen Luft verbracht und spazierte in der Nähe meines Hauses. Hier, am Rande Göttingens, gibt es eine kleine Stelle mit Bäumen, Sträuchern, Wiesen, Mooren und Hügeln. Groß genug, um sie einige Stunden zu erkunden. Hier verbringe ich sehr gerne meine Zeit. Und gestern ist mir aufgefallen, dass auch dort sehr viel Abfall herum liegt. Dabei handelte es sich um Müll, der schon lange da liegt und den man trotzdem nicht weg räumt. Also merkte ich mir vor mich in Zukunft darum zu kümmern und tat das am folgenden Tag ganz spontan, weil ich vor der Arbeit die Zeit dazu hatte und unbedingt wieder das schöne Wetter genießen wollte.
Zufällig hatte ich beim Müll sammeln Brian Tracy's "The Luck Factor" gehört und da gibt es eine Stelle, wo er über eine der Zentralen Aufgaben eines erfolgreichen Arbeiters spricht: "Sei ein Teil der Lösung, nicht ein Teil des Problems." Diesen Satz wiederholte ich beim Sammeln immer und immer wieder und das tat gut sich als Teil der Lösung zu fühlen. Müll weg räumen ist ein Teil der Lösung. Es ist nicht immer angenehm und leicht, aber man weiß, dass man etwas Richtiges tut und währenddessen auch noch an der frischen Luft ist.
Ich war regelrecht schockiert, wie viel Müll ich an dieser kleinen Stelle fand. Beim ersten Sammeln hatte ich erst einen Sack voll, als ich nach einigen Kilometern am Waldrand ankam. Hier war der Sack schon nach einer Stunde voll und dabei sammelte ich nur in einem Umkreis von ca. 50 m². Ich habe gerade mal ein Fünftel der Gegend abgesucht und füllte dabei fünf (!) gelbe Säcke mit Kunststoffen, Alufolien, alten Sprühdosen, Flaschen, zerrissener Kleidung und ganz viel rostigem Metall. An einer Stelle, direkt an einem großen und alten Baum, lag besonders viel herum. Scheinbar hatte jemand vor einigen Jahren keine Lust zur nächsten Müllhalde zu fahren und entsorgte das ganze im Wald: Alte Steckdosen und Schalter, Betonklötze mit herausragenden metallenen Verbindungen, an den sich Tiere verletzen könnten, Drähte, die ich wie Wurzel aus dem Boden reißen musste und natürlich sehr viel Folie. Ein Großteil des Abfalls wurde sogar vergraben. Es reichte also nicht das Ganze liegen zu lassen, sodass jeder es sehen und wegräumen könnte, nein, man machte das ganz hinterhältig und für die Umwelt umso belastender. Deswegen musste ich, obwohl ich bereits fünf Säcke füllte, Vieles bis zum nächsten Mal liegen lassen. Da muss man mit einer Schaufel arbeiten. Ich könnte echt Hilfe gebrauchen, da ich keine Schaufel habe und man zu zweit sehr viel mehr in weniger Zeit schaffen könnte. Einige Leute haben mir ihre Hilfe bereits angeboten und dafür danke ich ihnen sehr! Ich melde mich bei ihnen wenn ich das nächste Mal in die Schlacht ziehe.



Die schlimmste Stelle: Das, was man sieht, ist nur die Spitze des Eisberges. Sehr vieles ist unter der Erde.

Und auf zum nächsten Müllcontainer.
Diese Hummel posierte bis zum letzten Foto. Als dieses geschossen wurde, flog sie davon. :)

Dienstag, 11. März 2014

Garbage-Warrior

Vor etwa einem Jahr hatte ich bei meinem "es-ist-Frühling-ich-spaziere-vier-Stunden-lang"-Spaziergang leider zu oft beobachtet, wie der Mensch die Natur durch seinen Müll verunstaltet. Hier und da lagen bunte Verpackungen von bekannten Schokolade-Marken,  Plastikflaschen, sowie Alufolie und Sonstiges. Da kam mir spontan die Idee bei meinem nächsten langen Spaziergang gleichzeitig diesen Müll einzusammeln. Warum auch nicht? Wenn ich schon spaziere, dann kann ich gleich zwei angenehme und sinnvolle Dinge miteinander verbinden. Leider kam ich danach nicht mehr dazu im selben Jahr so eine lange Wanderung zu unternehmen, zumindest nicht ohne Ziel. Aber ich behielt den Gedanken im Kopf und bereitete mich auf die nächste Gelegenheit vor, indem ich, nach und nach, das nötige Zubehör für den Hobby-Müllmann kaufte: Eine zusammenfaltbare Laubtonne (Lidl, 5,99€), Handschuhe für die Gartenarbeit (Lidl, zwei Paar, etwa 4€), eine Müllzange (T€DI, 2€) und Gelbe Säcke, die kostenlos ab und an bei jedem Haus abgestellt werden.

Heute machte ich meinen ersten Spaziergang dieser Art. Ich beschloss den Müll eher dort einzusammeln, wo die dafür verantwortlichen Stadtarbeiter normalerweise nicht hin gehen, also da, wo er bereits über eine längere Zeit liegt. Außerdem konzentrierte ich mich besonders auf Bereiche mit Flüssen, denn wo Wasser fließt, wird Müll und dessen Partikel über große Entfernungen getragen. Ich sammelte überwiegend Kunststoffe und Alufolien ein, weil diese die Umwelt am meisten belasten. Glasflaschen sollten ebenfalls entfernt werden, weil Tiere sich daran schneiden könnten. Papier und Karton ließ ich liegen, weil sie biologisch abbaubar sind (außer Tetrapacks, weil diese mit Plastik beschichtet werden).
Ich wählte meine Lieblingsroute und da ich am Rande von Göttingen lebe, führte sie mich in einen Wald. Nach zwei Stunden hatte einen ganzen gelben Sack voll mit Haribo-, Mars- und Chips-Verpackungen, sowie Plastikflaschen, Bierdosen, Deckel von Softdrink-Bechern und sonstigem Restmüll. Je weiter ich in den Wald vordrang, desto weniger Müll begegnete mir. Einerseits freute ich mich, dass der Mensch nicht überall sein Unheil anrichten konnte, andererseits fand ich es traurig, dass so viel Müll gerade dort lag, wo er lang ging. Als könnte der Mensch es nicht lassen ein Arschloch zu sein.
An einer Stelle im Wald wurde ich besonders enttäuscht: Der Ort sah aus wie ein verlassenes Viehgehege und dort lag so viel Kunststoff, dass ich es zuerst gar nicht registrierte, weil es nicht real schien. Überall lagen große und kleine Fetzen von weißer, schwarzer und transparenter Folie, sowie alte Tierfutterverpackungen und kaputte Karosserieteile. Ich begann damit diese in meinen Sack zu stopfen, bis ich feststellte, dass ich mehr als einen dafür bräuchte. Ich füllte noch zwei Säcke und es blieb immer noch genug Müll für mindestens vier-fünf Weitere.

Von mir gesammelter Müll
Plastik
Es hätte so ein schöner Anblick sein können
Überreste menschlichen Elends
Rostige Stacheldraht-Rollen

Deshalb beschloss ich beim nächsten Mal direkt diesen Ort anzupeilen, versteckte einen Sack in einer halb vermoderten Scheune (Hauptsache überdacht) und nahm die anderen Säcke mit auf den Rückweg, was schon schwer genug war. Im nahe gelegenem Elliehausen, einem großen Neubaugebiet, das zu Göttingen gehört, verstaute ich die Säcke in willkürlich gewählten, grauen und gelben Müllcontainern und machte mich auf nach Hause.


Mögliche provokante Fragen und Einwände zu der Aktion (warum auch immer):


Bist du jetzt so ein komischer Naturfreund-Hippie geworden?

- Jemand, der sich mit der Natur identifizieren kann, ist automatisch ein Naturfreund, denn es ist unklug sich selbst Schaden zuzuführen. Dafür muss man sich nicht zu einer Untergruppe, wie "Hippies" zählen, da man ohnehin bereits zu der Gruppe Mensch/Tier zählt und eine Aufgabe auf dieser Welt hat.


Warum zeigst du uns das alles? Möchtest du, dass wir dich für ganz toll und umweltbewusst halten?

- So eine Art von Bestätigung habe ich nicht nötig. Ich mache das nicht, um mehr Leser und "Likes" zu gewinnen, sondern weil ich Lust darauf habe. Der erste Gedanke kam aus dem Herzen, man nennt es auch Inspiration. Danach dachte ich daran die Ergebnisse einer solchen Aktion im Internet zu veröffentlichen, weil ich schon immer mein Leben zur Schau stellen musste. Das ist ein Teil von mir und dies wird sich nicht so bald ändern.
Meine wichtigste Motivation für diese Präsentation ist die Möglichkeit jemanden wiederum dazu zu inspirieren das selbe zu tun und vielleicht sogar eine Bewegung zu starten. Das wäre toll.


Irgendwo wird tonnenweise Plastik in die Meere gekippt und du freust dich über drei gelbe Säcke?

- Wenn ich alleine in 2,5 Stunden drei Säcke voll bekam, wie viel Müll würde dann jeder von uns beseitigen? Zum Erfolg gelangt man einen Schritt nach dem Anderen und irgendwann sind nicht nur die Wälder, sondern auch die Meere wieder sauber.


Das machst du doch nur, um dein eigenes egoistisches Gewissen zu beruhigen.

- Mag sein. Ich kann nicht genau sagen, was mich dazu bewegte. Wir können so gut wie nie in unser Unterbewusstsein hinein blicken. Wahrscheinlich wollte ich nur meinen Beitrag für die Natur leisten. Seit ich mich erinnern kann, wurde ich immer dazu erzogen meinen Müll in Mülleimer zu werfen. Schon als kleines Kind habe ich mich immer über die Leute aufgeregt, die ihren Müll dort entsorgten, wo sie wollten. Meine Mutter war schon immer sehr Umweltbewusst und das hat sich auf mich übertragen. Dafür danke ich ihr. :)
Doch welcher Grund auch immer hinter der ganzen Aktion stehen mag, eins bleibt sicher: Der Müll ist entsorgt und diese "Kleinigkeit" zählt auch.

Dienstag, 4. März 2014

Masken

Zufällig passend zum Fasching möchte ich, wie bereits seit langem geplant, über Masken schreiben.
Wir alle tragen Masken, die unseren Mitmenschen ein bestimmtes Bild von uns präsentieren sollen, aber nie unsere wahre Natur verraten. Warum machen wir das? Warum hat man es nötig sich für jemanden auszugeben, der man nicht ist? Warum traut man sich nicht sein selbst zu sein? Wir alle sind "Götter" und jeder von uns ist wunderschön, doch wir haben eine Kultur entwickelt, die irre geleitet ist und die Wahrheit verschleiert. In dieser Kultur leidet fast jeder unter Minderwertigkeitskomplexen und fühlt sich gezwungen eine Maske aufzusetzen.
Neulich habe ich in "Man's Search for Himself" gelesen, dass die besonders stolzen Machos und "starken Kerle" am wenigsten Selbstbewusstsein besitzen und die Maske der Kraft, die eines bewussten und starken Individuums, aufsetzen, um ihre Schwäche vor den Anderen zu verbergen. In Wahrheit können sie sich aber persönlich nicht wirklich damit identifizieren. Mehr als das, diejenigen, die sich demonstrativ verdammen und hassen sind nicht besser, denn sie sind den egozentrischen Menschen näher, als jeder andere. Es ist als würden sie sagen "ich bin so besonders, dass Gott es auf mich abgesehen hat, weshalb es mir so schlecht geht". Doch sie verstecken sich hinter der Maske des Elends. Diese zwei Typen von Menschen bevorzugen es entweder ihre nicht vorhandene Kraft zu präsentieren, anstatt sie tatsächlich zu entwickeln, oder wegen eines Gefühls der falschen Bescheidenheit sich besonders schlecht zu machen, ohne es im Unterbewusstsein so zu empfinden.

Dann gibt es die Menschen, die die äußere Maske des Ideals aufsetzen und sich so präsentieren, wie sie, ihrer Meinung nach, gerne von den Anderen gesehen werden möchten. Tatsächlich sieht man am liebsten die Leute so, wie sie wirklich sind. Falsches Spiel erkennt man früher, oder später sowieso. Außerdem gibt es kein Ideal. Jeder hat sein Eigenes und somit müssen diese Menschen ihre Masken ständig wechseln, in Abhängigkeit von den Leuten, mit den sie verkehren, was sehr mühevoll sein kann. Viel leichter und befreiender ist es sein selbst zu sein. Doch die Suche nach sich selbst wird durch die künstlichen Illusionen, unter den unsere Gesellschaft leidet, erschwert. Illusionen wie Ängste (vor der Zukunft, vor dem Bankrott, vor dem Tod etc.), angebliche Pflichten (den Eltern/dem Staat gegenüber), sowie der Gedanke man sei nur das Ding zwischen den Ohren und der damit einhergehende Verlust des Körperbewusstseins.
Die äußere Maske des Ideals hat meines Erachtens nach keine Vorteile, aber viele Nachteile. Man lebt ein Leben, das auf Lügen basiert. So kann man schon mal nicht glücklich werden, denn Ehrlichkeit ist nicht umsonst eine Tugend - sie liegt in unserer Natur - und wenn man dagegen verstoßt, dann fühlt man sich schlecht, es sei denn man ist geistig krank und hat deswegen kein Problem damit. Diese Lügen führen zu einem weiteren Phänomen unserer Gesellschaft: Der Kurzlebigkeit von zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn man nicht sein selbst ist und sich einem Ideal entsprechend präsentiert, dann kommt die Wahrheit irgendwann an das Tageslicht und das können die Menschen, mit den man in eine Beziehung tritt, nicht leiden. Die Maske verschwindet und dahinter steckt ein ganz anderer Mensch. In so einem Fall kann von einer weiteren Beziehung oft keine Rede sein, denn die Verbindung zwischen den Menschen wird aufgelöst, weil sie auf Illusionen aufgebaut war. Ein anderes Problem ist die Schwerfälligkeit einen Partner zu finden, der "perfekt" zu einem passt, weil man nicht hinter die Masken blicken kann. Wie soll das auch gehen, wenn jeder sich als etwas Anderes zeigt? Das folgende Gedicht von Shel Silverstein und das Bild inspirierten dazu diesen Blogeintrag zu verfassen:
 She had blue skin
And so did he.
He kept it hid
And so did she.
They searched for blue
Their whole life through,
Then passed right by –
And never knew.

Und das ist genau das, worauf ich hinaus möchte: Man findet sein Glück nie, wenn man Masken trägt, sei es die Kraft, nach der man durstet, Beachtung, oder Anerkennung.
In meinem Leben durfte ich viele Masken anprobiert haben. Ich war der Klassenclown, weil ich nach Aufmerksamkeit durstete, denn sich ins Lächerliche zu ziehen war immer noch besser, als ignoriert zu werden. Dann war ich der artige Sohn, der die Überzeugungen seiner Eltern vertrat, jedoch nie seine eigenen, dann ein Patriot, der mühselig und unsinnig sein Heimatland aus der Ferne in Schutz nahm, dann ein Macho, weil ich mich innerlich nach Anerkennung und Kraft sehnte. Als ich dann die gewünschte Kraft durch körperliches und geistiges Training nach vielen Jahren erreichte, merkte ich wie lächerlich die Macho-Maske ist, ließ sie fallen und erhielt die gewünschte Anerkennung. Inzwischen bin ich einfach nur ich selbst. Zumindest denke ich es, denn ich fühle mich gut. Ich passe mich nicht unnötig dort an, wo es mir überhaupt nicht gefällt. Ich stehe zu meinen Überzeugungen und meinen Schwächen. Doch Letzteres heißt nicht, dass ich nicht ausbaufähig bin.
Sehr oft höre ich, in Bezug auf meine Fotos, dass ich überall anders aussehe. Was sich zuerst zufällig herausstellte, wurde zu meinem Hobby. Inzwischen versuche ich mit Absicht mein Aussehen sehr flexibel zu gestalten und lasse mich dabei gerne fotografieren. Damit möchte ich sagen: Das Äußere mag sich zwar ändern und trügen, doch was wirklich zählt, sind die inneren Werte und diese kann man auf einem Foto (mit einer Maske) nicht festhalten. Deswegen darf man sich nicht nur auf das Visuelle verlassen.



Letztendlich möchte ich über die gesunde Art der temporären Masken (oder inneren Masken des Ideals) erzählen. Die Art, die man sich aufsetzt und sich als Vorbild vornimmt. "Fake it, until you make it" heißt es entweder bei Brian Tracy, oder Napoleon Hill. Einer von den beiden erzählte in einem Buch, dass man, wenn man sich ein Ideal zum Vorbild macht, sich dieses Ideal zuerst äußerlich aneignet. Wenn ich also dauerhaft depressiv bin, aber möchte, dass es mir besser geht, dann sage ich jedes mal, dass es mir sehr gut geht. Besonders wichtig dabei ist, dass man es wirklich so meint, es sich selbst einredet, versucht sich davon zu überzeugen und somit sein Unterbewusstsein programmiert. Tut man dies ohne Überzeugung, bleibt es beim Äußeren und man ist nicht besser, als ein Macho. Diese Vorgehensweise funktioniert und noch besser funktioniert sie, wenn man sie mit weiteren Praktiken unterstützt. Irgendwann wird es nicht mehr nötig sein die Maske zu tragen, weil sie zur Realität wird. Das Innere wird hier durch das Äußere beeinflusst. Das geschieht nicht durch die anderen Formen der Masken, die, wie gesagt, rein äußerlich sind.
Und das dauert. Doch wenn ich es wirklich möchte und es mir täglich einrede und mit Überzeugung so handele, werde ich Tag für Tag, Schritt für Schritt besser. Beständigkeit ist hier das Schlüsselwort. In diesem Zusammenhang redet man auch vom bewussten Brainwashing. Täglich wird versucht  unser Unterbewusstsein zu steuern - mit Erfolg, denn es ist sehr rezeptiv dafür. Warum versuchen wir es nicht selbst mit der Hilfe von temporären Masken und gezieltem Brainwashing? Wichtig ist, dass man das für sich macht, im Inneren und nicht nur im Äußeren. Doch auf die Dichotomie zwischen Form und Sinn werde ich hier nicht weiter eingehen, denn das wird das Thema eines meiner zukünftigen Blogeinträge sein.

Montag, 6. Januar 2014

Neues Jahr, neues Glück?

Oder: "Warum ich dieses Mal zu der Jahreswende niemanden beglückwünscht habe."

Ja, dieses Jahr habe ich mich dazu entschieden niemandem zum Neujahrsbeginn zu gratulieren. Ich habe ausschließlich nur gratuliert, um auf Glückwünsche anderer zu antworten und auf der Arbeit (Kundenfreundlichkeit).
Warum? An sich ist es keine große Sache, doch diese Entscheidung basiert wirklich auf einer Idee. Jedes Jahr wünsche ich den Leuten das, was mich zu der Zeit am meisten beschäftigt und in diesem Jahr dachte ich daran, dass sich in unseren Leben durch die Änderung der Zahl im Kalender alleine nichts ändert. Nichts magisches passiert und die Tage gehen wie gewohnt weiter. Der Glaube daran, dass man eine Schwelle übertritt und nun etwas ändern kann ist der Grund dafür, dass keine Vorsätze wirklich funktionieren. Man meint sich etwas vorgenommen zu haben und nutzt die Zeit bis zum Jahreswechsel als Entschuldigung dafür alles wie gewohnt zu machen. Und danach auch. Dann schiebt man alles darauf, dass Vorsätze eh nicht funktionieren und beschließt es im Sommer zu probieren, oder beim nächsten Jahreswechsel. Wer wirklich etwas ändern möchte, beginnt sofort damit. Dass es nur so geht ist kein Geheimnis, sondern die Wahrheit, die den Meisten zu bitter ist, deshalb verwöhnen sie sich lieber mit den süßen Illusionen, bis es zu spät ist.
Wenn jemand aber begonnen hat sich zu verändern und Schwung aufbaut, dem ist es auch egal, ob ein neues Jahr begonnen hat, oder nicht, denn sein Schwung ändert sich nur, wenn er es möchte. An dieser Stelle befinde ich mich. Deshalb sehe ich nun all die Absurdität dieser Neujahrsfeier. Ganz davon abgesehen, dass in den verschiedenen Teilen der Erde das Neujahrsfest zu verschiedenen Zeiten gefeiert wird. Ich meine nicht, dass man gar nicht feiern muss. Man kann sich ja mit Freunden und Familie treffen und Spaß haben, aber man muss nicht jedem Trend folgen, die Umwelt und das Portemonnaie durch das Ballern mit Raketen belasten/erleichtern, oder neue Vorsätze ausdenken, die man eh nicht in der Lage sein wird einzuhalten.

Es ist jedes Jahr das selbe. Alle wünschen sich die besten Sachen, doch kaum einer meint es wirklich Ernst. Ich wünsche niemandem Gutes, weil es von mir zu einem offiziell akzeptierten Feiertag verlangt wird. Ich mache das auch so. Jeden Tag. Der ganzen Welt. Gleichzeitig glaube ich aber auch daran, dass jedermanns Gesundheit, Glück, finanzielle Unabhängigkeit und Liebe von der jeweiligen Person selbst abhängt, somit wären meine "obligatorischen" Glückwünsche eh unnötig. Ich finde einfach, dass ich niemandem einen Gefallen damit tun würde. Außerdem finde ich das lästig und unglaublich zeitintensiv jedem einzelnen zu schreiben. Ich sehe mich in der Hinsicht aber nicht als eine faule, oder unhöfliche Person an. Ich habe nur Besseres mit meiner Zeit anzufangen und wenn jemand mit mir reden, einen Rat erhalten, oder geben möchte, der braucht mich nur anzurufen/anzuschreiben. Meine Handy-/Festnetznummer und Facebook-Seite sind den Leuten bekannt. Sie wissen, dass ich da und jederzeit bereit bin mit ihnen zu reden, unabhängig davon welcher Tag es ist. Ich wünsche allen Lebensglück, auch wenn gerade kein Weihnachten ist, ermuntere Leute dazu bestimmte Schritte im Leben zu tun, auch wenn gerade kein Neujahrswechsel bevorsteht, und mache Komplimente, ohne dafür auf den Valentinstag zu warten. ;)

Und die Feier sehen auch jedes Jahr gleich aus: Man trifft sich mit Freunden, tanzt (natürlich zum "Final Countdown") und sauft Unmengen an Alkohol. Nicht jeder feiert das Neujahr so, aber viele. In meinem Fall fahre ich zu meiner Familie, da man in Russland das Weihnachtsfest eher nicht feiert, dafür aber alles zum Silvester nachholt, auch die Geschenke. Man macht also ein ganz großes Fest daraus, weshalb in Russland die ersten zehn Tage im Januar Feiertage sind und mit dem Trinken verbracht werden. So viel zu Klischees...
Meine Eltern laden ihre nächsten Freunde ein, haben immer einen sehr vollen Festtagestisch bereit, feiern das russische, das ukrainische und das deutsche Silvester, da die Uhren überall anders gehen. Und dann beginnen die Diskussionen, an den ich mich bisher auch immer beteiligt hatte. Oft geht es um belanglose Sachen, wie Politik und irgendwann ist die Laune im Keller. Letztes Jahr habe ich damit begonnen Dinge anders zu machen und zu betrachten und auch an diesem Tag sollte es keine Ausnahme geben. Während meine Eltern mit ihren Freunden über Putin und die Welt stritten, setze ich mich in die Küche und las "The Power of NOW" von Eckhart Tolle. Ha! Ich lasse mir durch so einem Unsinn, von dem ich mich schon vor einiger Zeit abgewandt habe, doch nicht den Schwung nehmen! Das ist mein Schwung, meine Veränderung, die seit geraumer Zeit andauert und noch lange, vermutlich mein ganzes Leben lang, als ewiger Prozess andauern wird. Dafür brauche ich keine bestimmten Kalendertage und keine Vorsätze.